Gemeinde Reilingen

Bühnenprogramm sorgt für viel Abwechslung
 
Funkelnde Lichterketten, dampfende Steingutbecher mit wärmendem Glühwein und ein Duft, der zwischen deftiger Bratwurst und pudergezuckertem Kaiserschmarrn changiert: Der Reilinger Advent verbreitete ein heimeliges Weihnachtsgefühl, ehe er offiziell begonnen hatte. Vielleicht waren die liebevoll geschmückten Buden rund um das Rathaus auch deshalb schon gut besucht, bevor Bürgermeister Stefan Weisbrod überhaupt die Bühne betrat um das vorweihnachtliche Fest zu eröffnen.

Unterstützt wurde er dabei von den Kindern aus der kommunalen Betreuung, dem Haus der kleinen Hasen und der kleinen Sterne, die Rolf Zuckowskis „In der Weihnachtsbäckerei” mit einem passenden Tanz zum Besten gaben.

Auch der Nikolaus war zu Besuch, beschenkte die Kinder mit Schokolade und Äpfeln und trug sein Reilinger Weihnachtsgedicht vor. An diesem hätte sicher auch Willi Krüger seine Freude gehabt. Seltsamerweise ist er bei Besuchen des Nikolaus aber nie aufzufinden.

Spätestens nach den Melodien des evangelischen Posaunenchors sollte jedem im Dorf klar gewesen sein, dass sich ein Besuch am Rathausvorplatz lohnt und als wenig später der Gospelchor die Bühne betrat, war das Gedränge zwischen den Buden schon gewohnt dicht an dicht.

Doch nicht nur Spirituals hatte das Programm gegen die winterlichen Temperaturen zu bieten. Der Chor „Sing2gether” und das Rathaus-Turmbläserquartett heizten ebenfalls ein, bis am späten Abend „Wörner Cocktail” das Programm ausklingen ließen.

Chorgesang war auch am zweiten Veranstaltungstag das Motto - getoppt von der Dudelsackmusik der „Heidelberg District Drums and Pipes”. Das kulinarische Angebot auf dem Markt ließ kaum Wünsche offen, bot es doch neben den Weihnachtsmarktklassikern auch Kibbelinge, Burger und Fleischkäse.

Wer wenige Zerstreuung und eher ein Weihnachtsgeschenk suchte, war gut beraten, einen der Handarbeitsstände zu besuchen. Etwa den von Michelle Frey, die selbstgehäkelte Mützen verkaufte. „Bei meinem neuen Modell arbeite ich mit Alpakawolle”, erklärte sie und streichelte den Puschel einer Bommelmütze, „so stelle ich es mir vor, eine Wolke zu streicheln.” Seit fünf Jahren bietet Frey ihre Mützen schon auf dem Adventsmarkt feil, und hatte auch selbstgebastelte Glücksanhänger in Engelform im Angebot.

Doch nicht nur Selbstgemachtes ist auf dem Vormarsch. Auch das Thema Nachhaltigkeit machte vor dem Adventsmarkt nicht halt. Eva Ciuman aus Hockenheim hat sich der Naturkosmetik verschrieben und verkaufte an ihrem Stand Seifen aus der eigenen Produktion - ohne Palmöl, künstliche Duftstoffe oder sonstige Tricks. „Vor acht Jahren habe ich nach Geschenken für meine Familie gesucht und bin so auf die Seifen gekommen”, erzählte sie. Mittlerweile umfasst das Portfolio auch ätherische Öle, kleine Duftfläschchen und Seifenschalen. Aus den leeren Ölflaschen werden, ganz im Sinne der Nachhaltigkeit, Kerzengläser.

Beleuchtung boten auch Christl Semel und Johanna Schwarz an. Neben weihnachtlicher Holzdeko und Strickwaren funkelten ihre „Dracheneier”. Mit vorsichtiger Hand entstehen diese unregelmäßigen Halbkugeln aus einem Luftballon und etwas Beton und können - dank eingebauter Fassung - auch mit einer Glühbirne bestückt werden.

Und während sich die Eltern auf dem Adventsmarkt mit schönen Geschenken eindecken konnten, kamen die jüngeren Besucher an der lebendigen Krippe aus dem Staunen nicht mehr raus. Besonders der Esel konnte vom Streicheln nicht genug kriegen.
(Balduf)
Fotos: Gemeinde/Balduf/Pfeifer