Aus dem Vereinsleben

Für besondere Verdienste um die Heimatpflege ausgezeichnet
Die Geehrten

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Regierungspräsident Dr. Rudolf Kühner verleiht in Reilingen die Ehrennadel des Arbeitskreises Heimatpflege im Regierungsbezirk Karlsruhe

Zu einem Ehrungsnachmittag der besonderer Art hatte Regierungspräsident Dr. Rudolf Kühner als Vorsitzender des Arbeitskreises Heimatpflege im Regierungsbezirk Karlsruhe am Donnerstag nach Reilingen eingeladen. In der Aula der Friedrich-von-Schiller-Schule waren Heimatfreunde, sowie Abordnungen von Heimat- und Brauchtumsvereinen aus dem ganzen badischen Raum zusammengekommen, um an der Auszeichnung von verdienten Persönlichkeiten für deren herausragenden ehrenamtlichen Verdienste und Leistungen in der Heimatpflege teilzunehmen. Gekommen waren aber auch die Bürgermeister aus den Städten und Gemeinden, aus denen die einzelnen zu Ehrenden stammten. Somit waren die äußerlichen Voraussetzungen für einen stimmungsvollen Ehrungsnachmittag gegeben, zumal mit dem Jugendorchester der Musikfreunde Reilingen, sowie den beiden Mundartsängern Wolfgang Danner und Charly Weibel sich die Spargelgemeinde von ihrer kulturellen Seite bestens präsentieren konnte.
Bei so einem illustren Publikum und der Hochkarätigkeit der Veranstaltung hatte auch Bürgermeister Walter Klein allen Grund zur Freude. Es sei für Reilingen nicht nur eine besondere Ehre, ein für die nordbadische Heimatpflege so bedeutungsvolles Treffen ausrichten, sondern auch den Regierungspräsidenten erstmals in der Spargelgemeinde begrüßen zu dürfen. In seinem kurzen Ortsportrait stellte das Gemeindeoberhaupt nicht nur die Reilinger Vorzüge vor, sondern erinnerte stolz auch daran, dass es der Gemeinde erst vor kurzem gelungen sei, mit dem Ankauf des ehemaligen Geländes der Burg Wersau einen wichtigen Beitrag zur Ortsgeschichte zu leisten. "Dies ist nicht nur die Keimzelle von Reilingen, sondern auch der Ort, wo einst die päpstliche Bulle mit der Genehmigung zur Gründung der Universität Heidelberg überreicht wurde." Der Ankauf des Geländes habe jetzt zu intensiven Geländeuntersuchungen geführt, deren spektakuläre Ergebnisse unter dem Motto "Die Burg unter der Grasnarbe" am "Tag des Denkmals" am 14. September öffentlich vorgestellt werden sollen. Und Dank der "Freunde Reilinger Geschichte" verfüge die Gemeinde auch über ein preisgekröntes und in der Region überaus beliebtes Heimatmuseum.
Gleich zu Beginn der Laudationes betonte Regierungspräsident Dr. Rudolf Kühner, dass die zu Ehrenden durch ihren langjährigen und ehrenamtlichen Einsatz auf vielfältige Weise dazu beigetragen und Wurzeln geschaffen hätten, die Heimatgeschichte in ihrem Wirkungskreis zu bewahren, Traditionen, Brauchtum und Mundart zu pflegen. Dies sei gerade in der schnelllebigen Zeit des noch jungen 21. Jahrhunderts von besonderer Notwendigkeit. Wer nämlich die Zukunft aktiv mitgestalten wolle, müsse heute aus dem Gestern lernen.
Die zu Ehrenden hätten durch Vorträge, Artikel und Bücher die Geschichte der Heimat verewigt und damit wichtige Grundlagen für die kommenden Generationen geschaffen. Und dass dies ehrenamtlich und meist unter viel Einsatz von Zeit und persönlicher Mittel geschehe, sei das Tun und Wirken für die Heimatpflege alle Ehre wert.
Dies hätte auch für den Reilinger Altgemeinderat Friedrich Kief gelten sollen, der aber wenige Tage vor der verdienstvollen Auszeichnung überraschend verstorben sei. Als engagierter Heimat- und Ahnenforscher habe er nicht nur eine Bilddokumentation von örtlichen Persönlichkeiten und Menschen aus dem täglichen Zusammengestellt, sondern sich auch zur Aufgabe gemacht, als einer der letzten Kenner der alten deutschen Schrift, alte Akten, Dokumente und Ratsprotokolle im Gemeindearchiv in das Deutsch von heute zu "übersetzen". Ob dieser Leistung wolle man, so der Regierungspräsident, Friedrich Kief posthum ehren und übergab die Auszeichnung an dessen Schwiegersohn, den Reilinger Gemeinderat Dieter Rösch.
Geehrt für ihr Engagement um die Heimatpflege wurde auch die Oftersheimerin Elfriede Vobis. Aus Südböhmen stammend habe sie sich, so Dr. Kühner in seiner Laudatio, über Jahrzehnte hinweg dafür eingesetzt, Volkskunde und Brauchtum ihrer alten Heimat zu pflegen und den Menschen in ihrer neuen Heimat näher zu bringen. Zu ihren besonderen Verdienste zähle aber auch, dass sie als Initiatorin viele Ostermärkte in der ganzen Region mit begründet und durchgeführt habe.
Im weiteren Verlauf des Ehrungsnachmittags überreichte der Regierungspräsident die Ehrennadel des Arbeitskreises Heimatpflege zudem an Kuno Schnader und den Heimatbuch-Redaktionsausschuss aus St. Leon-Rot, sowie Dr. Günther Wüst (Wiesenbach), Valentin Hörig (Elchesheim-Illingen), Herta Kümmerle (Karlsruhe), Dieter Dziellak (Tübingen), Karl-Martin Hummel (Stuttgart) und den Bürgermeister des Volksschauspieldorfes Ötigheim, Werner Happold.
Und wenn schon mal eine so hochkarätige Veranstaltung der Heimatpflege in der Spargelgemeinde stattfindet, durfte natürlich auch ein Auftritt von Hildegard und Philipp Bickle nicht fehlen. Ob nun der Hase im Gemeindewappen, die Geschichte des Reilinger Käsekuchens oder der nicht minder leckeren Reilinger Spatzen, die Gäste aus nah und fern konnten gut unterhalten und informiert nach dem "Badnerlied" den Ehrungsnachmittag mit dem Genuss der soeben beschriebenen kulinarischen Spezialitäten ausklingen lassen.
og aus SZ
( 14.04.2008 - 13:27)

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