Aus dem Vereinsleben

"Käskuche"-Exprinzessinnen "backen" ihre Nachfolger
\

Zurück zur Startseite - Zur Kategorie-Übersicht


Nach der einmaligen Auftaktveranstaltung zum 44-jährigen Jubiläum im vergangenen Jahr, bei der 14 Exprinzessinnen noch einmal die Regentschaft übernahmen, war man auf deren Nachfolge bei den "Käskuche" besonders gespannt: Würde es gelingen, mit einer ähnlichen Überraschung aufzuwarten? Die Gäste wurden nicht enttäuscht - Kreativität, Einfallsreichtum und Einsatzfreude machten es möglich. Ein Präsident, der besonders "gut drauf" war und die Fäden der fast vierstündigen Veranstaltung fest in der Hand hatte, ein Programm, das seinesgleichen sucht, und vor allem die glänzende Inthronisationsüberraschung bildeten die Grundpfeiler für einen Fasnachtsabend der Extraklasse.

Schon der Einmarsch aller Aktiven, angeführt von der Guggemusik "Ringdeifel" aus Hockenheim, brachte Stimmung in die voll besetzte Zweidrittelhalle. Mit den ersten drei donnernden "Käskuche Ahoi" eröffnete Präsident Karlheinz Elsenbast das Programm. Vor imposanter Kulisse schlug die letzte Stunde der Amtszeit der 14 reaktivierten Exprinzessinnen. Jede von ihnen trug gefasst und mit fester Stimme ihr Abschiedsverslein vor. Dann legte eine nach der anderen ihre Schärpe zurück in die Hand des Präsidenten. Mit viel Lob und Rosen bedacht, endete unter Beifall die zweite Amtszeit dieser außergewöhnlichen Truppe.

Die Vorstellung des Jahresordens übernahm einmal mehr Ehrensitzungspräsident Siegfried von Sagunski. Er hatte ein örtliches Thema aufgegriffen: das Rätsel um den Hasenkopf im Reilinger Wappen. Weil nicht feststeht, dass überhaupt ein Hase abgebildet sein soll (alte Zeichnungen lassen auch auf einen Ziegenbock schließen) heißt das Motto, vom Reilinger Kunstprofessor Josef Walch gereimt: "Niemand weiß, was ich bedeute, drum bin ich ein Narr ab heute".

Die große Überraschungsshow leitete die Krümelgarde ein. Dann stieg die Spannung in der Halle, denn noch einmal wurden die Exprinzessinnen auf die Bühne gerufen. Der Präsident erklärte dem staunenden Publikum, dass sie einen Nachfolger "backen" sollen. Der Vorhang gab einen stilechten Backofen frei, und die Damen schütteten aus silbernen Kartons ihre Zutaten in eine Schüssel. "Witz", "Schönheit", "Humor" und andere Zutaten wurden zu einem Teig verrührt und in den Backofen geschoben. Rauchschwaden zogen aus dem Ofenloch, nach den Klängen des "Pfälzer Narremarsches" öffnete sich die Tür und heraus traten, o Wunder, ein Prinz, ein Bauer und eine Jungfrau in stilechten Kostümen aus alter Zeit. Ein fallendes Tuch gab den Namen der neuen Regenten frei: "1. Dreigestirn vom Hohen Rat der Villa Reitling". Die Überraschung war gelungen, wovon tosender Jubel im Saal kündete.

Der Präsident stellte das Trio vor: Prinz Andreas (Wenkel), Bauer Heimo (Dilkaute) und Jungfrau Stefanie (Stefan Zeilfelder). Jeder trat ans Mikrofon mit Gereimtem. "Ihr Reilinger Volk seht her und gebt Acht, vor euch steht nun die neue Macht. Nach 14 Damen, das weiß jeder Kenner, müssen nun folgen drei gestandene Männer." Mit Ratsche, Dreschflegel und Spiegel wurden die Drei vom Präsidenten in ihre Ämter eingeführt.

Dann lief ein Programm ab, das keine Wünsche offen ließ. Nach der Krümelgarde zeigten, mit viel Beifall bedacht, die Jugendgarde die Junioren, und das Juniorentanzmariechen ihre neuen Choreografien. Zwischen den Auftritten hatte das Dreigestirn alle Hände voll zu tun, um allen Aktiven, Ehrenelferräten, Ehrensenatoren, Vorstandsmitgliedern, Trainerinnen und Betreuerinnen den Jahresorden und ihren Pin zu überreichen.

Als neue Elferräte mussten Tanja Klar, Michaela Kehder, Andreas Wenkel, Heimo Dilkaute und Daniel Kneis die obligatorische Konfettitaufe über sich ergehen lassen, ebenso wie Gian Vito Scarciglia, der von Ehrensenatspräsident Peter Herchenhan in die Reihen der Ehrensenatoren aufgenommen wurde. Für elf Jahre Zugehörigkeit zeichnete er Ute Hoffmann und Philipp Gärtner mit der neu geschaffenen Ehrenplakette aus. Den begehrten Scheck für die Jugendarbeit nahm hocherfreut Vorsitzender Rudi Klar entgegen. Einen begehrten Orden hatte die "Rheinschanze" aus Ludwigshafen zu verleihen. Für Verdienste um die Fasnacht durften Aline Piljar und Katharina Schmitt das "Goldene Vlies" mit Ritterschlag und Urkunde in Empfang nehmen.

Und dann war Ausgelassenheit Trumpf. Die "Dubbeglasbrieder" aus der Pfalz, in Reilingen bestens bekannt durch das "Weinfest in der Scheuer", heizten zum ersten Mal den Reilinger Fasnachtern kräftig ein. Was die beiden an Show, Musik und Gesang boten, war einfach Spitze. Der Saal tobte förmlich beim "Löwen, der heute Nacht schläft" Ein wahrer Urwald tat sich auf, als die Herren im Saal mit hängenden Armen die Affen mimten und die Damen den dazu gehörenden Urwald schwanken ließen. Ohne Zugaben ließ man dieses Spitzenduo nicht von der Bühne.

Die Ordensrunden, an denen 33 befreundete Vereine mit Abordnungen teilnahmen, wurden eingeleitet von der Aktivengarde "Schwarz-Gold". Nachdem den Pfälzer Narrenring der Reilinger Hasenorden schmückte, war die weiträumige Bühne zum letzten grandiosen Auftritt frei. Mit dem preisgekrönten Schautanz "Frankreisch, Frankreisch" endete eine wiederum bestens gelungene Inthronisationsveranstaltung. Die Hausband "Starlight" bat zum Tanz, und die Bar war Treffpunkt bis weit nach Mitternacht. svs, Fotos svs
( 20.11.2006 - 11:44)

Zurück zur Startseite - Zur Kategorie-Übersicht

\\"Käskuche\"-Exprinzessinnen \"backen\" ihre Nachfolger

© Gemeinde Reilingen 2006