Aus dem Vereinsleben

Flair erinnert an ein olympisches Dorf
Internationales Tauziehturnier in Reilingen

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Internationales Tauziehturnier: Rund 500 Jugendliche fühlen sich in der Kurpfalz wohl / Spaß und Spannung vor und bei den Wettbewerben

Wer schon immer einmal Olympia-Luft schnuppern wollte, der muss nicht gleich nach Peking reisen. Manchmal liegt das Gute nämlich ganz nah. Denn auch in Reilingen "roch" es am Samstag ganz gewaltig nach internationaler Siegeslust im olympischen Dorf rund um die Mannherz-Halle.

Wohin das Auge reichte, prangerten Fahnen in allen erdenklichen Farben gen Himmel - die Schwarz-Rot-Goldene mittendrin. Schließlich war Deutschland nach fünf Jahren erneut Ausrichter des internationalen Jugendtauziehturniers GENSB, das erstmals auf dem Rasen der Spargelgemeinde unter der Organisation der Reilinger Buwe ausgetragen wurde.

GENSB geht auf Länder zurück
Im Jahre 1997 von den Gründerstaaten Germany, England, Niederlande, Schweiz und Belgien (daher GENSB) ins Leben gerufen, hat der Wettbewerb inzwischen eine Größenordnung erreicht, die alle anfänglichen Erwartungen übertrifft:

Rund 500 Jugendliche aus neun Ländern kämpften dieses Mal beim "Tug of War" um den Sieg. Darunter auch Mannschaften aus Litauen, Lettland, Schweden sowie von der grünen Insel Irland. "Wenn man bedenkt, dass Olympia nur etwa zwanzigmal so viele Nationen dabei hat wie wir, ist das für ein noch so junges Turnier eine große Leistung", so "Buwe"-Pressewart Philipp Geng.

Und selbst die Stimmung stand der in Peking um nichts nach. Rings um die Wettkampfstätte steppte der Bär. Oder war das vielleicht doch der orangefarbene Holzpantoffel an den Füßen des belgischen Teamchefs von "De Berketrekkers"?

Wie dem auch sei: Nationalstolz aus allen Himmelsrichtungen hing in der Luft. Aus dem hohen Norden angereist, stießen die Schweden vor Turnierbeginn noch die letzten Stoßgebete gen Himmel, das gelbfarbene Maskottchen "Henri" in ihrer Mitte, bevor sie sich die Landesflagge gegenseitig auf die Wangen malten.

Ganz anders ging man es im östlichen Litauen an. Hier setzte man auf die Inhalation kleiner Wundermittelchen wie Ammoniak - "Das weckt Lebensgeister", verriet uns die freudige Truppe, ein Volkslied anstimmend, während es im Zelt daneben ebenfalls ordentlich zur Sache ging.

Dort machte sich südliche Mentalität bei den Schweizern bemerkbar. Aus einem Land, in dem Tauziehen fast als Nationalsport gehandhabt wird, zählten deren Teams mitunter zu den Favoriten des Wettbewerbs. Siegessicher war man sich allerdings nicht. Mit lautstarken Motivationsrufen versuchen sich die jungen Zieher gegenseitig zu pushen und bemalten sich die strammen Waden mit ihrer Landesflagge. Die "hart Gesottenen" unter ihnen hatten sich bereits im Vorfeld die Haare rot eingefärbt und ein Kreuz ausrasiert.

Grundverschiedene Rituale
"Dabei sein ist alles", lautete dagegen bei der westlichsten Mannschaft "Eire Og" die Devise. In aller Ruhe bereitete sich das irische Team auf den bevorstehenden Kampftag vor und schien im wilden Getümmel der Festlandeuropäer nahezu unterzugehen. Dass trotz unermesslichem Nationalstolz und verschiedener Seiten später am Tau dennoch alle 48 angereisten Mannschaften an einem Strang ziehen, wurde spätestens dann deutlich, als voller Stolz die GENSB-Wanderfahne - ein Novum des Turniers - vor aller Augen und unter Applaus aufgezogen wurde.

Dann konnte Gunter Fahrion, Präsident des deutschen Tauziehverbandes, den Wettkampf mit einem "Good luck and pull" eröffnen.
Vanessa Schäfer aus SZ, Fotos vs
( 25.08.2008 - 10:47)

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