Zielsicher mitten ins Schwarze

Aus dem Vereinsleben

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26. Schützenfest des SSV 1929: Bevölkerung versucht ihr Glück in der Dorfmeisterschaft / Schützenkönig im Amt bestätigt

Die Schussscheibe wird immer kleiner. Mit jedem Meter, mit dem sie sich weiter entfernt, beginnen die zehn Ringe unscharfer zu werden bis sie zu einem großen schwarzen Punkt verschmelzen, dessen Mittelpunkt sich nur noch schwer orten lässt. Dennoch, das Kleinkalibergewehr fest in der Hand, wird ein Auge zugedrückt, gezielt und schließlich der Abzug gedrückt. Die Patrone schnellt blitzschnell aus dem Lauf, überwindet im Nu die 50 Meter und trifft zielsicher mitten ins Schwarze – eine Vorstellung, die nicht nur bei aktiven Sportschützen ihren Reiz hat, was der rege Andrang am Schießstand des SSV am Wochenende bestätigte.
Schon seit Jahren bietet das Schützenfest die Möglichkeit auch diejenigen, die weniger geübt im Umgang mit Waffen sind, unter Aufsicht eine Serie von zehn Schuss abfeuern zu lassen und sich damit am Schießen um die Dorfmeisterschaft zu beteiligen. „Der Spaßfaktor steht dabei natürlich absolut im Vordergrund“, versicherte SSV Sportleiter Jens Penther. Ebenso wie beim Hobbyschießen mit dem Luftgewehr oder wie einst John Wayne mit dem Winchester-Gewehr auf Biathlonscheiben – für die Reilinger gehört es einfach dazu einmal im Jahr zur Waffe zu greifen und sein Glück entweder einzeln, in einer Vierermannschaft oder gar mit der Firma zu versuchen – ein Angebot, das erstmals genutzt werden konnte.
Während es sich am frühen Samstagabend die einen bereits im Festzelt bei einem kalten Bier und einer Currywust gemütlich machten, jagte auf den Straßen ein Böllerschuss den nächsten, was nur einen ankündigen konnte: Hans Vogel, der Schützenkönig des Vorjahres, der in Begleitung seiner Kameraden und des Spielmannszugs der Freiwilligen Feuerwehr seinen letzten Amtsweg zum Schützenhaus antrat. Bevor es aber zur offiziellen Proklamation des neuen Königs ging, zeichnete Vorstand Hartwig Thome den besten All-Around-Schützen aus, der sowohl mit dem Luftgewehr, der Luftpistole, der Kleinkaliber und der Sportpistole das beste Vereinsergebnis erzielt hat. Mit 147 Ringen ging der Vereinspokal an Steffen Machmeier. Als Jugendkönig 2008 wurde Benjamin Hofmann gekrönt, an seiner Seite die Ritter Nadim El Dabi und Philipp Michelberger.
„Jetzt wird es aber langsam ernst“, verkündete Thome und berief die zweite Ritterin Björg Krämer sowie den ersten Ritter Uwe Strebelow ins Amt. Dann war es so weit. Vogel stand schon bereit, um seinem Nachfolger die Königskette zu übergeben, als zu aller Überraschung eins geschah: „Er hat lange bis zum ersten Mal warten müssen, beim zweiten Mal ging es schneller“ – Hans Vogel hatte erneut beim Glücksscheibenschießen am Besten abgeschnitten und wurde für ein weiteres Jahr in seinem Amt bestätigt.
Während der Abend mit der Reilinger Formation „Zweilinger“ und Gastdrummer René Lauck ausklang, ging es am Sonntag wieder in den Schießstand zurück. Zahlreiche Bürger versuchten erneut ihr Glück und warteten gebannt auf die Siegerehrung am Abend. „Nach eineinhalb Tagen hartem Kampf ehren wir heute die Dorfmeister 2008“, so Thome. Beim Mannschaftskampf konnten sich die „Chory Feen“ des MGV mit 318 von insgesamt 400 Ringen bei den Damen und die „Reilinger Jungs“ mit 363 Ringen bei den Herren gegen ihre Konkurrenten behaupten. Im Einzelkampf machte Heike Grob noch vor Eva Kröncke und Gabi Kehrer das Rennen, während sich bei den Herren Holger Heiler knapp vor Helmut Berlinghof und Jürgen Büchner den Siegerpokal schoss.
Im Kampf um den Firmencup beim Schießen mit dem Winchester-Gewehr auf Biathlonklappscheiben toppte die Firma Schifferdecker mit insgesamt neun Treffern ihre Konkurrenz. Auf Platz zwei landete das Team der Bäckerei Schieck und das Versicherungsbüro Askani sicherte sich Bronze, so dass am Abend eins sicher war:
Die Reilinger sind allesamt noch gut in Schuss.
vs/Fotos: vs

( 14.07.2008 - 13:44)

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Sieger der Dorfmeisterschaft
Die Gewinner