Aus dem Vereinsleben

"Was wäre, wenn es keine ehrenamtlich Tätigen gäbe?"
Landesehrennadel für Hans Treutlein und Klaus Langer

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Den Ehrungsabend der Gemeinde umrahmten mit flotten und volkstümlichen Melodien die "Musikfreunde" unter der Leitung ihres Dirigenten Thomas Sturm. Nachdem der Vorsitzende der Kultur- und Sportgemeinschaft Siegfried Heim die zahlreich erschienenen Gäste begrüßt hatte, ging er auf die zu erwartende Verleihung der Landesehrennadeln ein.

Siegfried Heim richtete einen dringenden Appell an die Jüngeren, sich an den zu Ehrenden ein Beispiel zu nehmen und sich einzusetzen, wenn es aus Altersgründen in den Vereinen immer wieder zu Engpässen in der Besetzung des Vorstands komme: "Wir brauchen engagierte Männer und Frauen, die sich zum Wohle der Gemeinschaft in den Vereinen engagieren."

Bürgermeister Walter Klein stellte in seinen Begrüßungsworten, auch im Hinblick auf die Verleihung der Landesehrennadel, die Frage in den Raum: "Was wäre, wenn es keine ehrenamtlich tätigen Mitbürger mehr gäbe?" Seine Antwort: Es würde sich vieles verändern und das keineswegs zu unserem Vorteil. Wo blieben etwa die vielen Freizeit- und Sportvereine? Wer würde im sozialen, karitativen, kulturellen oder kirchlichen Bereich die vielen überaus wichtigen Aufgaben erfüllen? Wir hielten es für selbstverständlich, dass sich auch in berufsständischen Organisationen und politischen Parteien, in staatlichen und kommunalen Ehrenämtern immer wieder Mitbürger fänden, die bereit seien, sich für das Anliegen der Gemeinschaft einzusetzen, so der Bürgermeister.

Das Wort "Ehre" habe viel von seiner früheren Zugkraft verloren. Die öffentliche Aufmerksamkeit richte sich auf den, der sich erfolgreich vermarkte und den persönlichen Reichtum mehre.

Dieser Abend solle ein Gegengewicht dazu sein: "Er soll unterstreichen, dass wir wissen, was wir an unseren ehrenamtlich engagierten Mitbürgern haben." Mit der Verleihung der Landesehrennadel solle dies ganz offiziell zum Ausdruck gebracht werden. Die hohe Auszeichnung mit Urkunde, Ehrenteller der Kultur- und Sportgemeinschaft und Blumengebinde überreichte Walter Klein anschließend an Klaus Langer vom Turnerbund Germania und an Hans Treutlein vom Männergesangverein 1902 unter dem Beifall der Gäste.

Langer wirkt bereits 25 Jahre, davon über 20 Jahre als zweiter Vorsitzender gestaltend im Vorstandsteam des Turnerbundes mit. Er war 20 Jahre lang Gemeinderat und mehr als sechs Jahre Fraktionssprecher der CDU und langjähriges Mitglied in verschiedenen Ausschüssen. Mit großer Umsicht und Integrität wurde er allen Anforderungen gerecht und hat vor allem dem Turnerbund einen ausgezeichneten Ruf verschafft.

Hans Treutlein hat in 17 Jahren als erster und zweiter Vorsitzender die Geschicke des Männergesangvereins 1902 entscheidend geprägt. Zuvor gehörte er bereits sechs Jahre dem Vorstand als Beisitzer an. Den heutigen Stellenwert verdankt der Verein seinem ersten Vorsitzenden.

Den verdienten Vorstandsmitgliedern rief der Bürgermeister zu: "Sie leisten einen gewaltigen Beitrag zum Sozialprodukt und ich hoffe, dass Sie der übernommenen Aufgabe noch lange treu bleiben, denn ohne Ihr Wirken wäre das soziale, politische, kulturelle, wirtschaftliche und kirchliche Gemeinschaftsleben nicht funktionsfähig."

Ein besonderes Lob sprach der Bürgermeister dem Jugendtanzpaar des Karnevalvereins aus, das mit einer schwungvollen Darbietung die Gäste begeisterte. Darja Balatzki und Lukas Müller sind mit ihren neun Lebensjahren bereits Badische Meister, Süddeutsche Vizemeister und ertanzten sich bei den Deutschen Meisterschaften am vergangenen Samstag in Saarbrücken einen hervorragenden fünften Platz. Dies sei nicht zuletzt Verdienst der Trainerin Siggi Naber.

Der letzte Teil des Ehrungsabends war traditionell den besten Sportlerinnen und Sportlern gewidmet. Er finde es besonders bemerkenswert, so das Ortsoberhaupt, dass sich die Zahl derer, die sich mit ihren hervorragenden sportlichen Leistungen den "Zutritt" zur heutigen Ehrung "erkämpft" hätten, erfreulich groß sei.

Der Amateursport zeige sich in großen Teilen in Kategorien, die nicht messbar seien. Er fördere das Selbstvertrauen und den Reifeprozess, den die eigene Persönlichkeit durchmache. Eine Vielzahl von Sportarten werden in der Gemeinde betrieben. Dabei seien die Vereine die wichtigsten Träger. Dass sich das sportliche Leben in Reilingen so bunt präsentiere, dazu habe auch die Gemeinde einen wichtigen Beitrag geleistet, betonte Walter Klein.

Trotz angespannter Finanzsituation wolle man auch weiterhin im Rahmen des Machbaren die Möglichkeiten erhalten, dass sich Talente entwickeln können. Mit Glückwünschen überreichte er zusammen mit dem Vorsitzenden der Kultur- und Sportgemeinschaft Ehrenplaketten, Ehrennadeln, Urkunden und kleine Präsente an die besten Sportlerinnen und Sportler der Gemeinde.

Nach einem musikalischen Schlussakkord durch die Musikfreunde stärkte man sich an einem kalten Büffet und ließ den Abend in munteren Gesprächen harmonisch ausklingen. svs
( 29.03.2004 - 14:49)

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