Aus dem Vereinsleben

Bunte Färbung kann gut vor den Fressfeinden schützen
Barrabandsittich

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Was hat Alexander der Große mit den Edelsittichen im Reilinger Tier- und Vogelpark zu tun, die seinen Namen tragen? War er etwa ein genauso bunter Vogel wie seine Namensvetter, die in satten Grün- und Gelbtönen durch das Voliere fliegen, sich kurz auf einem Ast niederlassen, bevor sie erneut zum Flug ausschwärmen?

Im zweiten Teil unserer Serie "Tierische Exoten" werfen wir einen Blick in Welt der Barraband- und Alexandersittiche, die sich in Reilingen nicht nur dieselbe Futterstelle, sondern nebeneinander sitzend auch ein- und dieselbe Stange teilen.

In freier Wildbahn wäre das nie der Fall. Zwar sind beide Arten inzwischen selbst außerhalb von Zoos, Tierparks und Wohnzimmern in Europa eingebürgert, dieselbe ökologische Nische teilen sie sich aber nur in Gefangenschaft. "Der Alexandersittich lebt normalerweise in Waldgebieten, wo er sich dank seine bunten Färbung gut vor Fressfeinden verstecken kann", erklärt Robert Welch, der Futtermeister der Vogelfreunde.

"Der Barrabandsittich zieht dagegen bergigere Regionen vor." Er ist der ausgeglichene Pol im Voliere - ein ruhiger anpassungsfähiger Zeitgenosse, der ursprünglich aus Australien kommt und vor allem eins liebt: ausgiebige Bäder. Der Gefährte aus Ceylon sorgt dagegen eher mal für Furore. Kreischende Schreie sind keine Seltenheit.

Futterbringer als Störenfried
Doch wildes Tohuwabohu gibt es meist nur, wenn Welch die Tür zum Voliere öffnet, um die großen Sittiche mit frischen Früchten, Getreide und Knabberzweigen zu versorgen. Zwar treffen sie bereits seit sieben Jahren täglich auf ihren Fütterer, aber "als Mensch ist und bleibt man in der Tierwelt immer ein Störenfried", sieht Welch das aufgewirbelte Verhalten der Vögel gelassen. Stören muss eben manchmal sein - besonders bei der Nachzucht der Jungen. Gerade hat Welch im Schutzraum des Volieres das erste Gelege in diesem Jahr entdeckt - fast so groß wie ein Hühnerei.

Rund 28 Tage lang wird jetzt gebrütet bis die Brut schlüpft. "Dann müssen wir natürlich regelmäßig nach den Jungen schauen, damit da nichts schief geht", so Welch. "Aber die Natur richtet das meistens schon irgendwie."

Falls alles gut verläuft, startet sieben Wochen später ein weiterer kleiner Alexandersittich seine ersten Flugversuche. Ob er dabei an Alexander den Großen denken wird?

Sicher nicht - auch wenn es die Angehörige dessen Streitmacht gewesen sein sollen, die mehr als 300 Jahre vor Christie Geburt die ersten Vorfahren der Sittichbrut nach Europa gebracht haben: die Papageien. vs, Foto vs
( 20.03.2008 - 07:25)

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