Aus dem Vereinsleben

Mit vereinten Kräften dem Sieg entgegen
Eschbachtal holt Titel nach Deutschland

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Die Anstrengung stand ihnen ins Gesicht geschrieben: Die Augen fest zusammengekniffen, die Hauptschlagader im Hals stark pulsierend, versuchten sie mit zusammengebissenen Zähnen und angespannten Waden die letzten Kraftreserven aus sich raus zu holen. Ein falscher Griff und zu wenig Halt am Boden würden ausreichen, um den Gegner diesen Zug gewinnen zu lassen – so viel stand fest. Wer könnte es sich aber schon verzeihen wegen solch kleiner Fehler gleich in der Vorrunde des GENSB-Turniers auszuscheiden? Für die 48 Teams des internationalen Jugendtauziehturniers ein absolutes No-go. Eisern wurde bis zum letzten gekämpft…
Denn bereits beim Einmarsch der rund 500 Sportler und Sportlerinnen aus neun Nationen, war eins klar: Gewinnen wollten sie alle. „Aber wir haben hoffentlich einen tollen Wettkampf, so dass nicht nur die Ersten die Gewinner des Turniers sind“, begrüßte Gunter Fahrion, Präsident des deutschen Tauziehverbandes, gemeinsam mit Bürgermeister Walter Klein den europäischen Nachwuchs. Und dann kamen sie endlich zu Einsatz, die über 30 Meter langen und mehr als zehn Zentimeter dicken Taue auf dem Wettkampfgelände, an denen die Mannschaften – auf sechs Gruppen aufgeteilt – den Sieg für ihr Heimatland sichern wollten.
„Seil auf! – Spannen! – Fertig! – Pull!“ – die Hände zuvor mit mir Harz eingerieben und die letzten Anweisungen des Trainers angehört, begann die harte Tortour unter strengem Blick des Schiedsgericht. Bis zu zehn Mann hingen jeweils an einer Seite des Taus, die ein Gesamtgewicht von 560 Kilogramm nicht überschreiten durften, außer wenn Frauen mit von der Partie waren. Und die waren besonders bei den Schweden, aber auch bei den Schweizern und Litauern stark vertreten. „Es ist toll zu beobachten, wie die Mädchen versuchen bis zum letzten Atemzug gegen eine Niederlage anzukämpfen, dann wenn ihre männlichen Teamkollegen schon lange aufgegeben haben“, so Tauziehprofi Albert Treiber beeindruckt.
Doch die Unterschiede der einzelnen Teams machten sich bereits in den ersten Zügen bemerkbar. Während die einen das Seil im „Hau-Ruck-Verfahren“ mit einer Leichtigkeit auf ihre Seite zogen, war es für andere trotz vereinter Kräfte sichtlich qualvoll Widerstand zu leisten. Da half selbst ein Hauch von Ammoniak in der Nase nichts, und auch der selbst erzeugte Harz des deutschen Teams „Goldscheuer“ versagte so manches Mal.
Für die Zuschauer erwies sich das internationale Treiben als wahrer Nervenkitzel. Angefeuert von lautstarken Rufen über Fahnenschwenken bis hin zu bengalischen Feuerregen war die Enttäuschung groß, wenn beide Züge an den Gegner gingen. „Die Kämpfe sind diesmal unheimlich spannend und die Mannschaften äußerst stark“, bemerkte Philipp Geng vom Organisationsteam der Reilinger Buwe nach den Kräfte zehrenden Halbfinalzügen, bei denen sich die Schweizer Gruppe aus Sins sowie die amtierenden Weltmeister aus dem deutschen Eschbachtal gegen Mosnang aus der Schweiz (dritter Platz) und das belgische Mertensmanne (vierter Platz) durchsetzen konnten.
Ein letztes Mal ging es für die Konkurrenten ans Seil, ein letztes Mal konnten die Zuschauer noch Daumen drücken und dann war es auch schon passiert: Eschbachtal nutzte seinen Heimvorteil und konnte die Schweizer Gegner mühelos in beiden Zügen besiegen – ein wahrer Grund zu feiern. „Es ist toll, dass der GENSB-Titel nach sieben Jahren endlich wieder zurück in Deutschland ist“, freute sich Trainer Gerhard Spitz. Warum seine Mannschaft die letzten beiden Jahre so erfolgreich im Tauziehgeschäft ist? „Bei uns stehen acht Freunde auf dem Platz – Jungs, die richtig zusammenhalten“, lachte er vom Siegertreppchen. vs aus SZ, Foto vs
( 25.08.2008 - 11:38)

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