Aus dem Vereinsleben

Entwicklung beim Schützenverein entgegen dem Trend

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Eine illustre Gästeschar hatte sich im Schützenhaus eingefunden, um in kleinem Kreise die 75. Wiederkehr der Erstgründung des "Sportschützenvereins Reilingen 1929 e.V. Reilingen" zu feiern. Mit Melodien aus dem "Freischütz" eröffnete ein Bläserquartett des Musikvereins "Harmonie" unter Willi Ehringer das kleine Abendprogramm und sorgte auch weiterhin für die musikalische Umrahmung Der Vorsitzende, Oberschützenmeister Hartwig Thome hieß in seinen Begrüßungsworten besonders Bürgermeister Walter Klein, Siegfried Heim, den Vorsitzenden der Kultur- und Sportgemeinschaft, den Landesvorsitzenden der Schützenvereine, Adolf Hofer, den Kreisschützenmeister Manfred Nessel, sowie die Ehrenmitglieder Gerhard Bender und Adolf Kuppinger willkommen.

Zur Einleitung der Feier lobte der Vorsitzende den "Zusammenhalt der Mitglieder", der sich wie roter Faden durch das Vereinsleben ziehe. "Ohne ihn wären weder die Kontinuität des Vereins, noch der Bau, die Erweiterung und der Erhalt des Schützenhauses möglich gewesen." Dafür dankte er den Mitgliedern und Gönnern und übergab dem zweiten Vorsitzenden, Schützenmeister Fred Karle, das Mikrofon.

Fred Karle entwickelte ungeahnte Talente als Moderator und würzte seine Ansagen mit etlichen Bonmots. Bevor die Ehrengäste die Gelegenheit hatten, ihre Glückwünsche auszusprechen, verlas der erste Vorsitzende die Vereinschronik, die vom ehemaligen ersten Vorsitzenden Wolfgang Bickle zusammen gestellt worden war (wir berichteten bereits).

Bürgermeister Walter Klein bezeugte in seinen Grußworten seinen Respekt vor der Geschichte des Vereins, der seit 75 Jahren die örtliche Gemeinschaft entscheidend mitgeprägt habe. Er lobte die schießsportlichen Erfolge und die Durchführung des jährlichen Schützenfestes, das viele Besucher anlocke. Die Leistungen der Mitglieder seien "unbeschreiblich", stellte das Ortsoberhaupt fest.

Besonders hob Walter Klein den Bau des Schützenhauses in Eigenregie vor 40 Jahren hervor. Der Schießsport habe aber auch noch einen weiteren Aspekt. Er verlange Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit Waffen. Das erfordere von den Schützen ein klares, vorbildliches Auftreten und ein ausgeprägtes pädagogisches Gespür gegenüber dem Nachwuchs.

Neben dem Schießsport pflegten die Schützen zudem Tradition und Brauchtum, "denn das ist der Kitt, der unsere Gesellschaft in Zeiten der Globalisierung und Internationalisierung zusammen hält." Mit guten Wünschen für die Zukunft und viel Freude beim "Jubiläumsschützenfest" übergab der Bürgermeister dem ersten Vorsitzenden den obligatorischen Umschlag.

Der Landesschützenmeister Adolf Hofer ging in seinen Grußworten besonders auf die "lebendige Schützengemeinschaft" ein, deren Baumaßnahmen eindrucksvoll dokumentiere, zu welchen Leistungen sie fähig sei, wenn sie sich ein lohnendes Ziel setze. Diese Gemeinschaft habe sich die besten Voraussetzungen geschaffen, im eigenen Schützenhaus mit modernen Schießanlagen ein gewichtiges Wort im Schießsport mitzureden. Zu dem stolzen Jubiläum sprach Hofer seine Glückwünsche aus, wünschte viel sportliche Erfolge und überreichte eine Ehrenplakette zur Erinnerung.

Für eine gelungene Überraschung sorgte der Kreisschützenmeister Manfred Nessel, der sämtliche Vertreter des Schützenkreises Schwetzingen zur Gratulationscour mitgebracht hatte. In seiner Laudatio hob der Kreisvorsitzende ein besonderes Phänomen hervor, nämlich den steten Mitgliederzuwachs beim Reilinger Schützenverein. Der Trend gehe bundesweit nach unten, dagegen schafften die Reilinger im vergangenen Jahr einen Zuwachs von 8,5 Prozent.

Vorbildlich sei in Reilingen die Jugendarbeit, die mit dem Namen Gerhard Scheuermann untrennbar verbunden sei. Auch als Kreisjugendleiter habe er 14 Jahre lang dem Schießsport unschätzbare Dienste erwiesen. Besondere Würdigung durch den Kreisvorsitzenden erfuhr die freiwillige Tätigkeit vieler Reilinger Schützen in der Kreisarbeit als Aufsichten bei Schießwettbewerben.

Nachdem alle Vereinsvertreter ihre Gratulationen mit kleinen Präsenten ausgesprochen hatten, übergab Manfred Nessel eine Erinnerungsplakette des Schützenkreises. Siegfried Heim überbrachte die Glückwünsche der Reilinger Vereine und lobte das Schützenfest mit den Dorfmeisterschaften als sportlichen Höhepunkt aller Schießsportfreunde. Mit dem Wunsch für weitere gute Zusammenarbeit übergab auch er des leichte und doch inhaltsschwere Kuvert.

Höhepunkt und Abschluss der Feier bildeten die Ehrungen verdienter und langjähriger Mitglieder. Die goldenen Ehrennadel für fünfzigjährige Mitgliedschaft heftete der erste Vorsitzende Werner Astor ans Revers. Auch Gerhard Tamm erhielt die goldene Ehrennadel des Vereins für seine handwerklichen Verdienste. Die dritte goldene Ehrennadel konnte Lore Bickle, die Ehefrau des langjährigen ersten Vorsitzenden Wolfgang Bickle für "vielseitige Verdienste" in Empfang nehmen.

Als neue Ehrenmitglieder wurden mit Urkunde Gerhard Scheuermann und Hans Bertsch bestätigt. Aus der langen Liste der Verdienste von Scheuermann hob der Vorsitzende besonders seine Zeit als Jugendleiter von 1974 bis 1988 heraus.

Bertsch, mit der Mitgliedsnummer 10, steht seit 1955 dem Verein stets mit Rat und Tat zur Seite, wenn es um die Finanzen geht. Für die Vorbereitung der Feier wurden Lucie Unglenk, Rut Scheuermann und Lore Bickle mit Blumen bedacht.

Die Ehrungen des Schützenkreises lagen in den Händen von Manfred Nessel. Er überreichte Rut Scheuermann die Kreisehrennadel in Silber für Verdienst um den Verein. Landesschützenmeister Adolf Hofer übernahm die Ehrungen des Badischen Sportschützenverbandes und des Deutschen Schützenbundes. Adolf Kuppinger, Fred Karle, Werner Astor und Ludwig Pelzl wurden mit dem Ehrenzeichen in Gold ausgezeichnet.

Bei kaltem Buffet und angeregter Unterhaltung ließ man den Ehrungsabend harmonisch ausklingen. svs
( 12.07.2004 - 09:25)

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Zahlreiche Gäste waren anwesendZahlreiche Gäste waren anwesend
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