Aus dem Vereinsleben

„Finanzminister“ aus Leidenschaft
W. Astor will mindestens noch drei Jahre Kassenwart bleiben

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Diese Jahreszahl ist fast schon unglaubwürdig: Seit 1960 (!) ist Walter Astor Kassenwart des TBG Reilingen. Seit nunmehr 47 Jahren sorgt der 71-Jährige dafür, dass die finanzielle Buchführung beim Verein stimmt. Schlagen manche Abteilungen über die Strenge, gibt es einen Verweis vom „Finanzminister“. Wurde sparsam gewirtschaftet, lobt Astor auch einmal die Abteilungsleiter – und das wie gesagt seit fast einen halben Jahrhundert. Der ehemalige erfolgreiche Turnschüler und Feldhandballer (natürlich beim TBG Reilingen) hat längst die ihm zustehenden Auszeichnungen als „Ehrenamtler“ erhalten. Von seinem Verein ist er vor Jahren zum Ehrenmitglied ernannt worden und die Gemeinde Reilingen hat ihn auch schon als verdientes Vereinsmitglied ausgezeichnet. Eigentlich könnte sich der ehemalige Maurer und Bautechniker-Meister gemütlich in seinen Fernsehsessel zurücklehnen, zur Ruhe setzen und sein Rentnerdasein genießen. Doch Astor ist sicher: „Die Vereinsarbeit hat mich jung gehalten.“ In der Tat wirkt Astor nicht gerade wie ein 71-Jähriger, auch wenn er seit vier Jahren einen Herzschrittmacher trägt. „Das war eine schwere Zeit“, erinnert er sich. „Doch ich habe sie überstanden und fühle mich heute sehr wohl.“ Besonders auch dann, wenn er als Kassier bei den Heimspielen der Handballer im Eingangsbereich sitzt und die Eintrittskarten verkauft. Vom Spiel der Mannschaften selbst – es kann schon Mal vorkommen, dass an einem Spieltag gleich vier TBG-Teams hintereinander auf dem Parkett stehen – bekommt er allerdings nur wenig mit. Schließlich müssen nach den jeweiligen Pausen die Einnahmen abgerechnet werden. Und da kommt es auf jeden Cent an.
Wenn sich das Vorstandsmitglied an die Anfänge seiner Tätigkeit erinnert, kommt Astor ins Plaudern. „Das kann man mit der heutigen Zeit nicht mehr vergleichen. Damals hatten wir rund 300 Mitglieder, heute sind es über 1300.“ Astor weiter: „Klar, dass die Arbeit da natürlich nicht weniger geworden ist – im Gegenteil.“ Zum Glück hat Astor da mit Inge Müller eine fleißige Helferin an seiner Seite, bei der die Mitgliedsbeiträge zusammenlaufen. Ob Abbuchung, Einzugsermächtigung oder Barzahlung – Inge Müller hat alles im Griff. Zumindest diese Arbeit muss Astor nicht bewältigen. Auch wenn sich der stattliche Reilinger noch jung genug fühlt, computertechnisch hat er – so gibt er selbst unumwunden zu – ein paar Defizite. „Mit dem PC ist das so eine Sache. Früher ist es auch ohne gegangen. Ich denke dafür bin ich ein wenig zu alt.“
Für den ersten Vorsitzenden des TBG Reilingen Dieter Hopf ist Astor längst eine feste Größe im Verein. „Er hat in der Vergangenheit wirklich sehr gute Arbeit geleistet“, lobt Hopf den Kassenwart über den grünen Klee. So gebe es in den umliegenden Vereinen nur noch wenige seiner Art. „Er hat im Vorstand mit seinem Fachwissen in einem wichtigen Amt seit Jahren gute Arbeit geleistet. Und dafür sind wir alle ihm sehr dankbar.“ Gerne hätte es Hopf, dass Astor die magische 50er Marke vollmachen würde. Denn damit würde er einen Rekord in der Region brechen. „Denn sicherlich gibt es niemanden, der dieses Amt länger als ein halbes Jahrhundert ausübt“, ist sich Hopf sicher. Und wenn gesundheitlich geht, wäre Astor der letzte, der seinen Posten aufgeben würde. Zu viel Herzblut hängt ihm an der Position des Kassenwartes. M. Callies aus SZ, Bild: Callies
( 20.02.2006 - 16:49)

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