Aus dem Vereinsleben

Winterfeier des Evangelischen Kirchenchores Reilingen
Winterfeier des Evangelischen Kirchenchores Reilingen

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Wenn das Licht im Reilinger Lutherhaus für vier Tage nicht auszugehen scheint, kann das einige Gründe haben. Wenn das in der Adventszeit geschieht, ist die Winterfeier des ältesten Chores von Reilingen nicht mehr fern. So war das auch dieses Jahr. Seit dem vergangenen Donnerstag bereiteten viele fleißige Helfer das zweitägige Fest vor. Und wie immer gab es eine Menge zu tun: Die russischen Eier mussten gekocht, der Wurstsalat angemacht, die Getränke gekühlt und die vielen Preise für die beiden Tombolas gerichtet werden. Doch die schwerste Arbeit lastete wie immer auf den breiten Schultern des Vorstandes Frank Powik. Der musste die Begrüßungsrede formulieren. Aber auch diese schweißtreibende Arbeit wurde wie immer pünktlich zum Samstagabend vollendet, und so konnten sich die Mitglieder des Evangelischen Kirchenchores Reilingen und deren Freunde über einen bunten Abend freuen.
Der beginnt mit der Saalöffnung um 18:30 Uhr. So richtig „ernst“ wurde es für die Sängerinnen und Sänger dann im Keller beim Einsingen. Dann, wenn die ersten Bratwürste mit Soße und diesmal auch auf Wunsch mit Sauerkraut schon auf dem Tisch stehen und die ersten Lose für die Tombola geöffnet sind, betritt der Chor die Bühne des Lutherhauses. Dabei wir es erfreulicherweise sehr eng, und für das kleine Pult des Vorstandes ist nur noch im letzten Eck der Bühne Platz. Dabei hätte man dieses Jahr etwas mehr Platz gut gebrauchen können, denn der Blumenstock für Uschi Gründiger die für 10 Jahre Mitgliedschaft im Chor mit der bronzenen Nadel geehrt wurde, sah schon in den Händen von Frank Powik stattlich aus. Frau Gründinger verschwand dann fast vollständig hinter dem schönen Weinnachtsstern. Dieses Jahr wurde dann auch eine der verdienten Sängerinnen zum Ehrenmitglied ernannt. Ein Raunen der Anerkennung begleiteten die dankenden Worte bei der Auszeichnung an Frau Erna Kiefert für 30 Jahre Mitgliedschaft. Ein Dank galt natürlich auch den Dirigenten des Chores.
Dem kurzweiligen musikalischen Teil des Programms folgte der Dreiakter „Die verschwundenen Untermieter“, an dessen Ende sich das Geheimnis um deren Verschwinden als unblutig herausstellte. Wie üblich zauberte das Theaterstück viele Schmunzler in die Gesichter der Anwesenden. Den Abschluss der Winterfeier bilden traditionell die Tombola und die Sonderverlosung. Auch diesmal hatte Heinrich Dorn bei der Verteilung der Gewinne der Sonderverlosung einiges zu tun. Glücklicherweise wird der Mann nicht nach Laufkilometern bezahlt. Wer bei der Tombola mit ihren 600 Preisen leer ausging, hatte sicherlich keine Lose gekauft. Die geübten Winterfeierbesucher hatten sich vorsorglich schon mal mit Tragetaschen ausgerüstet, um alles gut nach Hause bringen zu können.

Theater „Die verschwundenen Untermieter“

Theater gehört seit einer nicht mehr ganz so zuverlässig bestimmbaren Ewigkeit zum Evangelischen Kirchenchor Reilingen dazu. Und das macht man jedes Jahr zur Winterfeier des Chores öffentlich. Diesmal ergründete man gemeinsam mit dem Publikum das Geheimnis um „Die verschwundenen Untermieter“. Allen vorweg war es natürlich der Kriminalinspektor Wichtig, der die Umstände um das Verschwinden von acht Menschen, übrigens alles Männer, lüften soll. Wo der dienstälteste Schauspieler der Truppe Richard Eichhorn ermittelt, da bleibt kein Geheimnis unaufgeklärt. Quasi im Selbstversuch mietete sich also Inspektor Wichtig im Hause des verarmten Landadels der von und zu Schlauderhells ein. Die bieten aus finanzieller Not Zimmer zur Untermiete an. Doch bevor Herr Wichtig einziehen konnte, musste er sich den bohrenden Fragen der von und zu Schlauderhells stellen, die beunruhigenderweise sehr angetan von dem Neuzugang, und vor allem von seiner zeitweisen familiären Ungebundenheit, waren. Schnell stellte sich heraus, dass nicht nur die monetäre Notlage des Hauses, sondern auch die nicht ausreichende Anzahl an männlicher Begleitung die Untermieter so attraktiv machte, denn der einzige Mann im diesem Adelshaus war Butler Charles. Andreas Metzger hatte in dieser Rolle einen der schärfsten Mittelscheitel Reilingens und vor allem Probleme. Da wäre Florentine: Elfriede Werner verlangt in dieser Rolle ständig nach ihrer Medizin, die sich als Cognac herausstellt, und die Dame zu unmoralischen Angeboten an den eigentlich nur sein Duftwässerchen suchenden Buttler hinreißen ließ. Den Hut des Abends präsentierte Heidi Schuhmann in ihrer Rolle der Clementine. Der prächtige Kopfschmuck in Blau sollte ihre Chancen beim nächsten Untermieter, dem Filmschauspieler Tom Beierle erhöhen. Der wollte allerdings nur seine Ruhe, um ein neues Stück einzuüben. Damit hatte Thomas Dräger in dieser Rolle aber seine liebe Mühe, denn immer wieder geriet er wegen diverser Hilferufe mit dem Inspektor aneinander. Die jüngste der Schlauderhells war Jolanda. Die bekam aber vor ihrem großen Idol Beierle kein Ton heraus, und war somit aus dem Rennen. Dafür war sie bei den innerfamilären Streitereien um so wortreicher. Als letzte schmiss sich noch das Kammermädchen Minna ins Rennen um den Star. Aber auch sonst hat Carmen Linnebach alle Hände voll mit den diversen Gebissen und Damen zu tun. Dass zu guter Letzt dann aber Charles sammt rosa Köfferlein mit dem Filmschauspieler die Bühne verließ, sorgte bei den zurückgelassenen Damen für Ohnmachts- und beim anwesenden Publikum für Lachanfälle.
Ganz chancenlos war die Mutter des Hauses von und zu der Schlauderhell, Ursula Powik hatt dafür um so mehr im Garten zu tun um verblichene Familienangehörige zu verbuddeln. Ein Extra-Lob gilt es hier auszusprechen, denn sie lernte in nur einer Woche die Rolle um die leider erkrankte Hannelore Astor zu vertreten. Wir hoffen auf baldige Genesung von Frau Astor.
Leider war der Saal des Lutherhauses nicht ganz gefüllt, die anwesenden Zuschauer hatten ihr Kommen aber auf keinen Fall bereut, denn auf und auch hinter Bühne war einiges an Aktion geboten. Da warfen sich die Damen den Männern tatenkräftig an den Hals und hinter der Bühne galt es die Darsteller in kürzester Zeit von links - wo die Umkleide war - nach rechts - wo die Damen dann auf die Bühne mussten - zu bringen. Und das bei einem knapp 50 cm breiten Durchgang.
Vielleicht hatte der eine oder andere Theaterbesucher am nächsten Tag leichten Muskelkater rund um die Lachmuskeln, aber diesen Schmerz erleidet ein Reilinger Theaterfan jedes Jahr doch gerne. Der letzte Satz soll den Helfern vor und hinter der Bühne gewidmet sein, ohne deren Hilfe es nicht klappen kann: Saskia Powik bediente die Technik, Liesel Eichhorn sorgte für die richtigen Einsätze aus ihrem Soufflierkasten heraus und für die passende Gesichts- und Haarfarbe sorgte Doris Herrmann.
( 11.12.2006 - 13:31)

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