Welcome to Corsham!/25 Jahre Partnerschaft Corsham-Jargeau

Aus dem Vereinsleben

Welcome to Corsham!/25 Jahre Partnerschaft Corsham-Jargeau

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Schon seit 1981 pflegt Reilingens französische Partnergemeinde Jargeau eine weitere Partnerschaft mit einer englischen Gemeinde.
Etwa zwei Autostunden südwestlich von London liegt Corsham, ein kleiner beschaulicher Ort in der Grafschaft Wiltshire. Satte grüne Wiesen, blühende Obstbäume und graue Steinhäuser prägen das Landschaftsbild. Automatisch wandern die Gedanken zu „Oliver Twist“, wenn man durch diese Landschaft fährt. Kein Wunder, schließlich hat Charles Dickens hier in der Gegend lange Zeit gelebt, und darauf ist man in Corsham sehr stolz. Etwa 12.000 Einwohner hat Corsham heute, und im letzten Jahr erst wurde es zur Stadt erhoben. Dennoch gibt es keinen Bürgermeister, denn dafür ist die Stadt wiederum zu klein. Damit jedoch trotzdem alles seine Ordnung hat, wird jedes Jahr ein Mitglied des Stadtrats zum „Chairman“ gewählt.
Die Gründung der Partnerschaft zwischen Corsham und Jargeau wurde im Jahre 1981 von Peter Henderson, der 2004 verstarb, und dem früheren Bürgermeister von Jargeau, Francois Landré besiegelt und jährte sich an diesem Wochenende zum 25. Mal.
Grund genug, diesen Geburtstag an einem Festwochenende ausgiebig zu feiern, fanden die Verantwortlichen in Corsham und luden erstmals auch offiziell eine kleine Abordnung der Gemeinde Reilingen zu einer Begegnung ein. Für Bürgermeister Walter Klein eine große Ehre und keine Frage, dass diese Einladung einfach angenommen werden musste. Aufgrund einer Familienfeierlichkeit konnte Walter Klein nicht persönlich am Festwochenende teilnehmen, deshalb reisten Bürgermeister-Stellvertreter Bernhard Krämer mit seiner Frau Ingrid sowie Andrea und Jürgen Ballreich nach England, um die Gemeinde Reilingen zu vertreten.
Roger Fido, der Partnerschaftsbeauftragte Corshams, holte die deutschen Gäste am Flughafen in Bristol ab und brachte sie zu den Gastfamilien.
Nachdem der erste Abend dem besseren Kennen lernen diente, stand der Samstag für Besichtigungen in Corsham zur Verfügung. So konnte man durch die mittelalterlich geprägte Fußgängerzone schlendern und wunderschöne alte Gebäude bewundern. Auffallend dabei sind das Rathaus und Corsham Court, früher der Sitz von Sir Edward und Lady Margaret Hungerford, die eine große Gönnerin der Stadt war. Heute beherbergt das prächtige Anwesen eine außergewöhnliche Gemäldesammlung alter flämischer und italienischer Meister.
Sehr aufwändig restauriert und sehenswert ist das Armenhaus aus dem 17. Jahrhundert, das Lady Hungerford für die schwächsten der Gesellschaft errichten ließ. Dem Armenhaus, das übrigens noch heute von sozial schwachen Familien bewohnt wird, war ein Schulraum angeschlossen, in dem Jungen aus armen Familien unterrichtet wurden.
Der Samstagabend stand ganz unter dem Zeichen der Feier von 25 Jahren Partnerschaft zwischen Corsham und Jargeau. In den Ansprachen fiel dabei auf, dass die Anwesenheit der Reilinger Gäste großen Eindruck machte. Nicht nur der derzeitige Ortsvorsteher von Corsham, Jock Fraser, sondern auch Maurice Hancock und Carole Teisseire-Dujardin, die Vorsitzenden der beiden Partnerschaftsvereine, würdigten das Engagement der deutschen Freunde für ein geeintes Europa und die Teilnahme an dieser Begegnung. Gemeinsam „ein Europa der Herzen“ zu gestalten, wünschte sich Jargeaus Ehrenbürgermeister Francois Landré in seiner sehr warmherzigen Rede.
Großen Beifall erhielt der Reilinger Bürgermeister-Stellvertreter Bernhard Krämer, der als einziger Redner sein Grußwort nicht in seiner eigenen Muttersprache, sondern direkt in englisch hielt. Für die Freunde aus Jargeau wurde Bernhard Krämers Grußwort von Andrea Ballreich ins Französische übersetzt.
Der obligatorische Austausch der Gastgeschenke und ein typisch englisches Festessen, bei dem auch Lammbraten mit Minzsauce nicht fehlen durfte, bildeten ebenfalls Höhepunkte an diesem Abend. Bis Mitternacht wurde noch ausgiebig getanzt und gefeiert, ehe es hieß „Zeit zum Heimgehen“.
Sonntags nahmen die Reilinger Gäste morgens an einem anglikanischen Gottesdienst in der St. Bartholomew’s Kirche in Corsham teil. Am Nachmittag konnten Ausflüge in die Umgebung unternommen werden, nach Castle Combe beispielsweise, einem wunderschönen verträumten Dorf, das schon als Filmkulisse für „Dr. Doolittle“ diente, oder nach Lacock, wo an diesem Wochenende die Hochzeit der Stieftochter von Prinz Charles in einer Kapelle stattgefunden hatte. Lacock ist ein kleiner Ort, der komplett unter Denkmalschutz gestellt wurde. Es ist nicht möglich, dort ein Haus zu kaufen, man kann dort lediglich zur Miete wohnen, und muss sehr strenge Auflagen erfüllen.
Am Nachmittag war dann zu einer „Garden Party“ eingeladen. Eine Laientheatergruppe bot Charles Dickens-Geschichten in historischen Kostümen dar und man konnte unter Schatten spendenden alten Kastanienbäumen gepflegter Unterhaltung bei einem Tässchen englischem Tee nachgehen. Der Tag endete beim gemeinsamen „Skittles“, einem Spiel dem Bowling nachempfunden, das Engländern, Franzosen und auch den Deutschen gleichermaßen viel Spaß bereitete.
Alles Schöne geht einmal zu Ende, meistens viel zu schnell, wie man einhellig feststellte. So reisten am frühen Montagmorgen zunächst die Gäste aus Jargeau wieder Richtung Heimat und die Reilinger Gruppe wurde von Roger Fido wieder zum Flughafen nach Bristol gebracht.
Zuvor hatten sich alle sehr liebevoll von den freundlichen englischen Gastgebern verabschiedet. Natürlich nicht, ohne eine Gegeneinladung nach Reilingen ausgesprochen zu haben. „Bye bye, see you next year in Reilingen!“ Ganz bestimmt. Schließlich hatte man Reilingens besten kulinarischen Botschafter bei der Reise nach England im Gepäck. Und jetzt weiß man auch in Corsham, dass der Reilinger Spargel „the very best“ ist…..AB

( 15.05.2006 - 10:39)

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