Aus dem Vereinsleben

"Nach einem jedem Krieg gibt es immer nur Verlierer"
Zahlreiche Mitglieder wurden geehrt

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Aus langer Tradition lädt der Bund der Vertriebenen Ortsverband Reilingen, am Volkstrauertag seine Mitglieder, Aussiedler und Freunde zu einem gemütlichen Familiennachmittag ein. Am vergangenen Sonntag waren viele Gäste gekommen unter ihnen Bürgermeister im Ruhestand Helmut Müller und sein Amtskollege Gerhard Zahn aus Altlußheim, Ehrenmitglieder, der Vorsitzende des BdV Ketsch, Adolf König und die Kreisvorsitzende Hannelore Kilian, die der Geschäftsführer Jens Kilian in seinen Begrüßungsworten willkommen hieß.

Wie gewohnt, hatte die Orgelschule Winge den umfangreichen musikalischen Teil der Feier übernommen. Der Leiter, Eberhard Winge, moderierte gekonnt das umfangreiche Programm. Florian Rimpf und Patrick Hassler, seine beiden "Meisterschüler", stellten, wie in jedem Jahr, ihre enormen Fortschritte unter Beweis. Rimpf glänzte mit bekannten Melodien an der Trompete, am Keyboard und am Flügel.

Besonderen Applaus brachte Hassler das Bravourstück "Pour Adeline" des französischen Pianisten Richard Clayderman und Beethovens romantische Komposition "Für Elise" ein. Was in einem guten Keyboard steckt, bewies der "Chef" auf eindrückliche Weise. Orgelklänge rauschten durch den Saal bei der berühmten Toccata in d-moll von Johann Sebastian Bach.

Ein ganzes Streichorchester a la Mantovani erklang bei bekannten Filmmelodien und die Zither von Anton Karras beim Harry Lime Thema imitierte die Elektronik auf "Befehl" von Eberhard Winge ebenfalls originalgetreu.

Gedichte zum gegebenen Anlass sprachen Agnes Mandalka und Mizzi Schlesinger. Letztere setzt die Gäste immer wieder mit ihrem fantastischen Gedächtnis in Erstaunen. Mit weit über 80 Jahren trägt sie ihre selbst verfassten Gedichte stets auswendig vor, ohne sich jemals einen "Hänger" zu leisten.

Die Grüße des Kreisverbandes überbrachte der Vorsitzende des Ortsverbandes Ketsch, Adolf König. Er lobte die Reilinger Veranstaltungen mit ihren abwechslungsreichen Programmen, zu denen er immer gern komme.

Im Mittelpunkt des Familiennachmittags stand wiederum die Ansprache des Altbürgermeisters Helmut Müller. Er richtete zu Beginn den Dank an den Bund der Vertriebenen, der nach alter Tradition am Volkstrauertag Gelegenheit zum Gedenken gebe. Er erinnerte an die Hoffnung auf Frieden, welche die Menschen in Europa nach den beiden Weltkriegen hegten. Dies sei nun in nie da gewesener Form in einem vereinigten Europa ohne Grenzen vom hohen Norden bis in den tiefsten Süden verwirklicht worden.

Bedenklich stimmten allerdings, so Müller, die Geschehnisse, die derzeit in Holland aufhorchen ließen. Eine neue Form des Krieges mache sich breit, der Terrorismus. Als "christliches Abendland" halte er jedoch nichts von dem Bibelwort "Auge um Auge, Zahn um Zahn." Es sei beschämend, so Helmut Müller, dass trotz moderner Mittel wie etwa die Kommunikation durch die Medien, es nicht gelänge, in der ganzen Welt Frieden zu halten.

Nach jedem Krieg gebe es nämlich nur Verlierer. Mit dem dringenden Appell an die Zuhörer, immer wieder und bei jeder Gelegenheit hierauf hinzuweisen, wie es gerade der Bund der Vertriebenen so eindrucksvoll in der Vergangenheit getan habe, schloss der Altbügermeister seine Rede für den Frieden: "Kämpfen auch sie weiterhin dafür, dass ihre Kinder und Kindeskinder als freie Menschen leben können".

Geschäftsführer Jens Kilian sprach in seinen Schlussworten im Namen des BdV seinen Dank aus an alle, die am Programm mitgewirkt hatten und wünschte, wie auch zuvor Helmut Müller, alles Gute für die Zeit bis zum bevorstehenden Weihnachtsfest. svs
( 19.11.2004 - 10:47)

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Voll besetzter Saal im JosefshausVoll besetzter Saal im Josefshaus
Hauptredner: Altbürgermeister und Ehrenbürger Helmut MüllerHauptredner: Altbürgermeister und Ehrenbürger Helmut Müller

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