Aus dem Vereinsleben

Beschlossene Vereinsauflösung bis heute nicht vollzogen

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Die Kultur- und Sportgemeinschaft Reilingen kann in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen feiern. Dieser Gemeinschaft sind über 40 Reilinger Vereine angeschlossen. Sie fördert und unterstützt die örtliche Gemeinschaft in vielfältiger Art und Weise und nimmt einen bedeutenden Stellenwert in der Gemeinde ein. Seit 15. März 1982 liegt der Vorsitz der Kultur- und Sportgemeinschaft in den Händen von Siegfried Heim, dem es in den zurückliegenden Jahren gelungen ist, über die Kultur- und Sportgemeinschaft das Reilinger Vereinsgeschehen neu zu beleben.

Die Reilinger lieben die Geselligkeit und finden sich gerne zu gemeinsamen Unternehmungen aller Art zusammen. So hat sich im Laufe der Zeit ein starkes Vereinsleben gebildet. Bereits in den 50-er Jahren hatten die Vereine begonnen, die Termine ihrer Veranstaltungen miteinander abzusprechen.

Aus diesen Anfängen entstand 1954 die "Kultur- und Sportgemeinschaft", Initiator und Gründungsvorstand der Kultur- und Sportgemeinschaft war Altbürgermeister und Ehrenbürger Fritz Mannherz. Als Hauptaufgabe des Dachvereins wurde in der Satzung der Neubau einer Sporthalle genannt, um den Sportvereinen witterungsunabhängige Trainingsmöglichkeiten zu bieten. Zur Finanzierung wurde ab 1955 bis Mitte der 70-er Jahre das "Fest der Dorfgemeinschaft" (zumeist über mehrere Tage), das anfangs im Hofe der Franz-Riegler-Schule und später in der Halle des Reitervereins stattfand, veranstaltet. Erst in zweiter Linie bildete die Kultur- und Sportgemeinschaft eine Art Vereinskartell, in das noch heute jeder Verein seine Vertreter entsendet.

Nachdem der neue Verband festen Fuß gefasst hatte, ging die Leitung an Oberlehrer Gustav Bertsch über. Nach seinem frühen Tod übernahm Alfred Klebert 1956 die Kultur- und Sportgemeinschaft. 1969 bis 1971 hatte Ernst Brandenburger den Vorsitz inne, ihm folgten Herbert Schlott (bis 1977), Richard Werner (bis 1980) und Rüdiger Zipper (bis 1982).

Insbesondere die gemeinsamen Veranstaltungen, darunter die jährliche Ehrung der Sportler und verdienten Vereinsvorstandsmitglieder oder das weit über die Grenzen der Gemeinde hinaus bekannte "Fest der Dorfgemeinschaft" finden mehr denn je ungebrochenen Zuspruch aus der ganzen Bevölkerung.

Sämtliche erwirtschafteten Erlöse kommen öffentlichen Einrichtungen zu Gute, deren Besuch oder Nutzung allen Bürgern gestattet ist. Aus den Veranstaltungserlösen hat die Kultur- und Sportgemeinschaft beispielsweise die Einrichtung eines Waldfestplatzes mit Grillhütte, den Ankauf eines Flügels und des Auslegebodens für die Fritz-Mannherz-Hallen ebenso mitfinanziert wie die Anschaffung eines Rednerpultes. Ein wesentlicher Baustein wurde auch zum Wiederaufbau der abgebrannten Fritz-Mannherz-Mehrzweckhalle erbracht. In der jüngsten Zeit wurde die Anschaffung eines Ganzjahreszunftbaumes finanziell gefördert, ebenso wie der Ankauf einer Überdachung für die Straßenfestbühne.

Die Kultur- und Sportgemeinschaft, seit 1995 ein eingetragener Verein, ist aber auch das Sprachrohr der Reilinger Vereine. Sie ist aktiv bei zahlreichen Veranstaltungen vertreten, unterstützt die ihr angeschlossenen Vereine mit Rat und Tat in ihren Aufgabenbereichen. Von besonderer Bedeutung ist zudem die Koordination der jährlichen Veranstaltungstermine, für die sich besonders der Schriftführer der Kultur- und Sportgemeinschaft, Wolfgang Müller von der Gemeindeverwaltung, engagiert. Die Gemeinschaft ist selbst Initiatorin verschiedener Veranstaltungen, darunter auch der 1999 wieder belebte Sommertagsumzug oder das Zunftbaumfest mit dem traditionellen Staffellauf zum Maiauftakt.

Ein Blick in die Protokollbücher der Kultur- und Sportgemeinschaft offenbart auch eine Kuriosität, die nämlich besagt, dass es das Vereinskartell eigentlich gar nicht mehr geben dürfte. Da die Sporthalle gebaut und so der Hauptzweck des Vereins sozusagen "entfallen" war, beschloss die Generalversammlung 1971 mit knapper Mehrheit, die Kultur- und Sportgemeinschaft aufzulösen und den verbliebenen Kassenbestand nach einem Verteilungsschlüssel an die Vereine auszuzahlen.

Warum der Beschluss nie umgesetzt wurde, weiss heute niemand mehr. Eigentlich möchte es auch gar niemand wissen, denn getreu der Volksweisheit, dass Totgesagte meist noch viel länger leben, hat sich die Kultur- und Sportgemeinschaft zu einer wichtigen Einrichtung in der Spargelgemeinde entwickelt, die aus dem Vereins- aber auch aus dem öffentlichen Leben überhaupt nicht mehr wegzudenken ist.
og aus SZ
( 02.11.2004 - 09:13)

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