Aus dem Vereinsleben

Pracht-Rosella im Farbenmeer
Pracht-Rosella im Farbenmeer

Zurück zur Startseite - Zur Kategorie-Übersicht


"Du läufst rum wie ein Paradiesvogel" - wer sich gerne auffällig farbig kleidet, hat diesen Satz bestimmt schon das eine oder andere Mal an den Kopf geworfen bekommen. Skepsis bei den Mitmenschen ist automatisch vorprogrammiert, sobald man als "bunter Vogel" das Haus verlässt, um sich von den umherziehenden Massen abzuheben. Dabei gibt es doch so unzählige bunte Vögel, die noch dazu ein echter Hingucker sind . . .

Vögel friedlich nebeneinander
Wenn der Pracht-Rosella seinen Schutzraum verlässt und sich seinen Platz im Freivoliere sucht, schaut ihn niemand komisch von der Seite an: Der letzte Exot unserer tierischen Reihe ist der bunteste Vogel im Reilinger Vogel- und Tierpark. Sein Farbkleid erstreckt sich von Rot über Grün und Gelb bis hin zu Blau - ein sattes Meer an Farben, das sich auf einer Körperlänge von bis zu 30 Zentimeter erstreckt.

"Die Jungtiere sind meist etwas matter gefärbt und sind mehr grün wie rot", erklärt Vogelfreund Robert Welch den Unterschied zwischen den beiden Rosellas, die sich gerade über die knackigen Leckereien an der Futterstelle her machen. Mit 18 Monaten wird das Jungtier voll ausgefärbt sein - ganz wie sein Vater, der noch die Wildfarben der Großsittiche trägt.

In freier Natur, etwa im südlichen Australien, wo die farbenprächtigen Vögel in offenen Wäldern und Savannen heimisch sind, ist das inzwischen eher selten der Fall. Durch die Überschneidung der Lebensräume der verschiedenen Plattschweifsittiche kommt es dort vermehrt zu Farbmutationen - anders als bei den Reilinger Exemplaren. Die teilen sich ihren Lebensraum friedlich mit Nymphen-, Sing- und Ziegensittichen, die sich untereinander nicht paaren.

"Die Rosellas sind relativ ruhige Vögel", so Futtermeister Welch, der mit jedem einzelnen Tier im Großvoliere bestens vertraut ist. Und tatsächlich geht das leise Zwitschern, das die Prachtstücke gelegentlich von sich geben, in der Masse aus Rufen, Schreien und Gesängen von ihren Mitbewohnern völlig unter.

Trotz der Verwandtschaft mit den Papageien und der Veranlagung zum Nachahmen von Wörtern: die weißwangigen Geschöpfe spucken hier keine großen Töne. Viel mehr zeichnen sie sich durch ihre flinke Fliegweise aus. Eben noch von Laubblättern umgeben, starten sie erneut einen Wellenflug und sind im Nu wieder dort angelangt, wo sie sich neben dem Vogelbad am wohlsten fühlen: inmitten von Toastbrot, Äpfeln und Karotten - denn zwischen all dem farbenfrohen Knabberspaß fällt der Prachtrosella kaum auf: Dort kann der bunte Vogel getrost "bunter Vogel" sein . . .
Vanessa Schäfer aus SZ, Foto vs
( 07.04.2008 - 11:56)

Zurück zur Startseite - Zur Kategorie-Übersicht

© Gemeinde Reilingen 2008