Aus dem Vereinsleben

Ortsverband des BdV aufgelöst

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Es war schon seit längerem abzusehen, dass der Vorstand des Ortsverbands aus gesundheitlichen und altersbedingten Gründen seine Arbeit für den Verein niederlegen würde. Dies ist nun in einer Vorstandssitzung und in der Mitgliederversammlung vom 9.2. amtlich gemacht worden. Auch war abzusehen, dass sich in diesem Fall niemand für irgendwelche Ämter im Vorstand zur Verfügung stellen würde. So musste Geschäftsführer Jens Kilian nach einer angemessenen Frist von vier Wochen eine außerordentliche Mitgliederversammlung zwecks Auflösung des Vereins einberufen. Diese fand am 9.3. nachmittags im Landgasthof „Zum Engel“ statt.

In seinen Begrüßungsworten hieß er besonders den stellvertretenden Kreisvorsitzenden Herbert Hüpsel und den Vorsitzenden des Kreisverbands Ketsch, Adolf König, willkommen. Den Kassenbericht für die kurze Zeit nach der Hauptversammlung hielt Rosina Kast. Die zweite Vorsitzende Hannelore Kilian ließ noch einmal die Aktivitäten des Vereins in den letzten drei Jahrzehnten Revue passieren. Highlights im Vereinsjahr waren demnach die“ Tage der Heimat“ mit prominenten Politikern aus der Landesregierung als Festredner. 1991 wurde dem Ortsverband die Ehre zuteil, den „Tag der Heimat“ bei der Landesgartenschau in Hockenheim auszurichten, bei dem Ministerpräsident Teufel die Festrede hielt. Regelmäßige Familien- und Muttertagsfeiern lockten zahlreiche Gäste ins Josefshaus. Beteiligung am Umzug bei der 700-Jahr-Feier und jährlich mit einem Stand beim Straßenfest waren weitere Herausforderungen für die alternde Vorstandschaft, deren ältestes Mitglied, Liesel Winge, bereits seit 30 Jahren als Beisitzerin tätig ist. Besonders beliebt, nicht nur bei den Reilinger Heimatvertriebenen, waren die Faschingsbälle, die leider nach dem Tod der der damaligen Vorsitzenden Anneliese Vierk vor acht Jahren eingestellt wurde. Breiten Raum nahm die Betreuung der Aussiedler ein, denen sich Anneliese Vierk in vorbildlicher Weise angenommen hatte. Mit den Worten: „Einmal muss man sagen, es geht nicht mehr“, schloss Hannelore Kilian ihren Rückblick. Sie war vor 29 Jahren als jüngstes Mitglied in den damaligen Vorstand gewählt worden, der sich aus zehn Damen und zehn Herren zusammen setzte.

Dann hatte die letzte Stunde des Ortsverbands geschlagen. Geschäftsführer Jens Kilian stellte offiziell fest, dass kein neuer Vorstand gefunden werden konnte und der Verein deshalb aufzulösen sei. Da der satzungsgemäß vorgeschriebene Teil der Mitglieder anwesend war, wurde die Auflösung einstimmig beschlossen.

Nach eigener Aussage traurig gestimmt, ergriff Herbert Hüpsel als stellvertretender Kreisvorsitzender das Wort. Reilingen sei das Aushängeschild des Kreisverbands und auch beim Landesverband in Stuttgart hoch angesehen. Er bedauere zutiefst die Auflösung dieses Traditionsvereins. Er schlage vor, dass sich die Mitglieder nun dem Ortsverband Ketsch, mit seinem rührigen Vorsitzenden Adolf König, anschließen mögen. Der Angesprochene ergriff das Wort zu einer längeren Aussprache, in der er im ersten Teil die Heimatvertriebenen und ihre Bedeutung in der Politik beleuchtete und im zweiten Teil einen Überblick über die Aktivitäten und Veranstaltungen seines Ortsverbands gab.

Abschließend sprach die Kreisvorsitzende Dankesworte für Engagement und gute Zusammenarbeit insbesondere an ihren Vorstand, an Bürgermeister Walter Klein, den Altbürgermeister Helmut Müller, die Gemeinderäte und den Vorsitzenden der Kultur- und Sportgemeinschaft, Siegfried Heim. In ihren Dank bezog sie auch Dr. Lothar Gaa ein, der bis zum Schluss keinen Tag der Heimat in Reilingen versäumt hat sowie Andrea Ballreich vom Bürgermeisteramt, für ihre Hilfe in allen Situationen

Am Schluss der Versammlung richtete Hannelore Kilian einen dringenden Appell an die Gemeinde, die Wappentafel der Vertreibungsgebiete im Rathausflur und das Ostkreuz auf dem Friedhof auch nach der Auflösung des Ortsverbands an ihren Standorten zu belassen.

svs
( 14.03.2008 - 10:52)

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