Aus dem Vereinsleben

Viele Runden für wichtiges Hilfe-Projekt gedreht

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Kindernotfälle zählen für die meisten Notärzte und das Rettungsdienstpersonal zu den gefürchtetsten Einsätze überhaupt. Aufgrund dieser Erfahrungen wurde in der Kinderklinik des Diakonissenkrankenhauses Speyer ein Pilotprojekt gestartet, in dem bei Notfalleinsätzen die Möglichkeit der Hinzunahme eines rettungsdienstlich erfahrenen Kindernotarztes geschaffen wurde. Für diese Anforderungen wurde ein spezieller Kindernotarzteinsatzwagen angeschafft, für dessen Finanzierung und insbesondere den Unterhalt ein Förderverein mit Sitz in Neulußheim aufkommt.

Um das Projekt "Kindernotarzteinsatzfahrzeug" zu unterstützen, hat Otmar A. Geiger in Hockenheim eine Spendenaktion initiiert. Unterstützt von der Hockenheimer Tageszeitung, dem örtlichen Wochenblatt, den Firmen "Bett & Bad" und Eichhorn sowie dem Technik Museum Speyer (das zu einer Benefizvorstellung ins ImaxKino eingeladen hatte), veranstaltete der Heimatkundler in der Weihnachtszeit "After work-Partys für Heimatfreunde" und führte zur Unterstützung des Kindernotarztwagens in der Rolle des Nachtwächters über 20 Mal Gruppen durch Hockenheim und Speyer. Außerdem stellte der Vater von vier Kindern, die alle im Diakonissenkrankenhaus Speyer gesund zur Welt kamen, den Erlös aus dem Verkauf seines Heimatkalenders 2004 zur Verfügung.

Gestern Nachmittag hat Geiger im Technik Museum das Ergebnis der Spendenaktion in Form eines Schecks über 1800 Euro an den Kindernotarzt Dr. Ingo Böhn und den Vorsitzenden des Fördervereins Kindernotarztwagen, Bürgermeister Gerhard Greiner, überreicht.

Das Neulußheimer Gemeindeoberhaupt berichtete von der Kooperation mit dem Deutschen Roten Kreuz Speyer für die Trägerschaft des Kindernotarztwagens. Da die Kostenträger des deutschen Rettungssystems aber trotz der durchweg positiven Erfahrungen noch immer die Meinung vertreten, dass die Einrichtung eines Kindernotarztes nicht von Nöten sei, würden bisher keine Gelder zur Finanzierung dieses Projektes zur Verfügung gestellt, bedauerte Greiner. Um die Einsatzbereitschaft des Fahrzeugs zu garantieren, müsse der Förderverein jährlich mindestens 10 000 Euro aufbringen, erläuterte Greiner. Aus finanziellen Gründen fahren die Kindernotärzte selbst.

Dr. Ingo Böhn, Kindernotarzt am Diakonissenkrankenhaus und Vorstandsmitglied des Fördervereins, erläuterte die Entstehung der Idee: "In zahlreichen Fällen mussten unter erheblichen Zeitverlusten die Kinderspezialisten erst von der Kinderklinik abgeholt und zu den jeweiligen Notfallorten gefahren werden." Mit der Ausstattung des Fahrzeuges sei es möglich, Frühgeborene, die gerade einmal 500 Gramm wiegen, fachgerecht zu versorgen und für einen Transport in die Kinderklinik vorzubereiten.

Das Einsatzgebiet erstrecke sich inzwischen rund 30 Kilometer um Speyer. Im Notfall seien auch die Städte und Gemeinden im Raum Hockenheim-Schwetzingen erreichbar, wie die ersten erfolgreiche Einsätze im badischen Raum gezeigt hätten. Und schon mehr als einmal sei der Kindernotarztwagen in Ergänzung des bereits an anderer Stelle im Einsatz befindlichen Notarztwagens lebensrettend unterwegs gewesen. Es müssten deshalb alle Möglichkeiten der finanziellen Unterstützung des Fördervereins Kindernotarztwagen genutzt werden, damit dieses Projekt weiter existieren kann, machten Greiner und Böhn abschließend die Bedeutung von Spenden und Förderaktionen engagierter Mitbürger deutlich. htz
( 16.02.2004 - 08:48)

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