In Sachen Schule noch einiges vom Partner zu lernen

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In Sachen Schule noch einiges vom Partner zu lernen

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Reilinger staunten beim Besuch im Collège Clos Ferbois in Jargeau über französisches System

Um den Besuch der über 100 Reilinger in ihrer Partnergemeinde interessant und abwechslungsreich zu gestalten, boten die Organisatoren erstmals die Möglichkeit, mit einem Besuch des Collège Clos Ferbois das französische Schulsystem genauer kennenzulernen. Das Interesse an diesem Angebot war groß, denn schließlich nahmen an dem viertägigen Jumelagetreffen an der Loire (wir berichteten aktuell) auch viele Familien mit schulpflichtigen Kindern und Jugendlichen teil.

Bereits vor dem riesigen Schulkomplex glänzten die französischen Schüler mit diszipliniertem Verhalten. So gab es nach der Ankunft der vielen gelben Schulbusse (sie bringen die Kinder aus der ganzen Region nach Jargeau) kein wildes Durcheinander, sondern ein geordnetes Betreten der Schule durch einen speziellen Schülereingang.

Erst nach einem Besuch der Räume mit den Schließfächern, wo alles zurückgelassen wurde, was im Unterricht nicht gebraucht wird, ging es in die einzelnen Klassenzimmer.

Die Schulleiterin, Madame la principale Annie Thiou, stellte das französische Schulsystem vor. In Frankreich gibt es keine Schulpflicht. Rund 20 000 Kinder besuchen daher keine Schule. Der überwiegenden Teil durchläuft aber ab dem zweiten Lebensjahr die École maternelle. Mit sechs Jahren geht es in die Grundschule, die fünf Jahre dauert. Danach besuchen alle Schüler vier Jahre lang das Collège, eine Gesamtschule.

Sie erhalten dabei Unterricht in Französisch, Mathematik, zwei lebenden Fremdsprachen, Geschichte-Geographie-Gemeinschaftskunde, SVT (einer Mischung aus Biologie und Geowissenschaft), Physik-Chemie, Technologie, Bildender Kunst, Musikerziehung und Sport. Es besteht außerdem die Möglichkeit, eine Regionalsprache, Latein oder Griechisch zu erlernen. Am Ende des Collège steht eine Prüfung mit Abschlusszeugnis, das Diplôme national du brevet.

Gute Schüler können dann noch drei Jahre lang ein Lycée (Gymnasium) besuchen, das allgemeinbildend, technisch oder berufsbildend orientiert, mit der Abiturprüfung in zwölf Fächern abschließt. Das Baccalauréat befähigt zum Studium an einer Universität oder Hochschule.

Unter Mitwirkung der 65 Jungen und Mädchen, die seit der fünften Klasse den Deutschunterricht besuchen, führten die Schulleiterin sowie die Deutschlehrerin Marie Christine Surand durch den weitläufigen Bildungskomplex. Am meisten beeindruckte das in Reilingen unbekannte Schulinformationssystem. Auf zahlreichen Monitoren in den Gängen, Aulen und Klassenräumen werden die rund 600 Kinder und Jugendliche aktuell über Veränderungen der Stundenpläne ebenso informiert, wie über das Essenangebot in der Schulmensa oder die Exkursionsmöglichkeiten.

In einer eigens vorbereiteten Ausstellung präsentierten die Schüler ihre Arbeiten zur Gemeindepartnerschaft Reilingen-Jargeau, die bei den Besuchern mit viel Beifall aufgenommen wurde. Am Ende des Schulbesuchs nahmen die Reilinger einen überaus positiven Eindruck vom französischen Schulsystem, aber auch von Ideen mit nach Hause. Solche Anregungen erhält man eben nur in einer lebendigen Gemeinde-Partnerschaft.

og aus SZ

( 23.06.2006 - 07:52)

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