Öffentliche Gemeinderatssitzung am 13.11.2006

 


 

Genügend Kindergartenplätze stehen zur Verfügung
Gemeinderat beschließt Bedarfsplan 2006/2007

In Reilingen kann man, zumindest was die Kinderbetreuung betrifft, die nächsten Jahre in aller Ruhe auf sich zukommen lassen. "Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und uns rechtzeitig auf die zukünftigen Herausforderungen eingestellt", fasste Bürgermeister Walter Klein in der der öffentlichen Gemeinderatssitzung den aktuellen Stand der Betreuungsangebote für die jungen Bürger der Spargelgemeinde zusammen. Zusammen mit den jeweiligen Kindergartenträgern habe man in den letzten Wochen eine Bestandsaufnahme der vorhandenen Plätze vorgenommen und die örtliche Bedarfsplanung für die kommenden Jahre ermittelt. "Das Kindergartenangebot in Reilingen ist vielfältig, die Zahl der Kindergartenplätze ist nicht nur ausreichend, sondern bei Bedarf auch noch erweiterbar", so der Bürgermeister in seinem Bericht.

Dank der drei konfessionellen Kindergärten, dem waldorforientierten Kindertreff-Kinderhaus und dem neuen Reggio-Montessori-Kinderhaus gebe es nicht nur ein genügend großes Platzangebot, sondern für die Eltern auch die Möglichkeit der inhaltlichen und pädagogischen Ausrichtung. Diese Vielfalt sei in vergleichbaren Gemeinden nicht immer geboten, so dass man mit einem gewissen Stolz auf die Verschiedenheit der Einrichtungen blicken könne.

Obwohl noch kein allgemeiner und einklagbarer Rechtsanspruch der Eltern auf einen U3-Betreuungsplatz bestehe, könnten in Reilingen, so Walter Klein, bereits 33 Plätze für Kinder im Alter von ein bis drei Jahren angeboten werden. Entsprechend der gesetzlichen Vorgaben müssten ab Oktober 2010 dann rund 40 Plätze zur Verfügung stehen.

Für die Kinder von drei Jahren bis zum Schuleintritt stehen derzeit 248 Plätze in zehn Gruppen bereit, von denen bis auf elf auch alle belegt sind. Dennoch müsse das Platzangebot nicht erweitert werden, verdeutlichte das Gemeindeoberhaupt. "Die Kinderzahlen gehen auch in Reilingen zurück und können nur teilweise durch Zuzüge ausgeglichen werden."

Die im Rahmen der verlässlichen Grundschule angebotene Kernzeitbetreuung werde von 55 Kinder wahrgenommen, die von vier Mitarbeiterinnen vormittags in der Friedrich-von-Schiller-Schule betreut würden. Außerdem besuchen 19 Kinder den Hort an der Schule. Groß sei, so Bürgermeister Klein, aber auch das Interesse an der Ferienbetreuung für Schulkinder.

Um sich so ein vielfältiges Kinderbetreuungsangebot leisten zu können, muss die Spargelgemeinde jährlich rund 600.000 Euro aufbringen. Bei den drei kirchlichen Kindergärten werden 89 Prozent des Betriebskostendefizits übernommen, der Kindertreff erhält 63 Prozent der Betriebsausgaben plus 53 Prozent des danach noch verbleibenden Defizits als Zuschuss. "Außerdem ist die Gemeinde seit diesem Jahr verpflichtet, diejenigen Kinder zu bezuschussen, die außerhalb von Reilingen einen Kindergarten besuchen, wie er in seiner Art nicht vor Ort zur Verfügung steht." Finanziell engagiert ist die Kommune auch bei der U3-Betreuung. Für das Pilotprojekt "Nestflüchter" des Kindertreffs beträgt der Zuschuss 3060 Euro pro Jahr und Reilinger Kind. Und für das kommende Jahr habe auch der Reggio-Montessori-Kindergarten einen Antrag auf Bezuschussung gestellt.

Abschließend teilte Klein mit, dass Reilingen als Ausgleich für die Unterstützung von Betreuungsangeboten für Kinder im Alter von null bis sechs Jahren pro Kalenderjahr rund 250.000 Euro aus Landesmitteln erhalten würde. "Dennoch sind die der Gemeindekasse verbleibenden über 350.000 Euro gut investiert - nämlich in die Zukunft von Reilingen und unserer Kinder."

Dieser Auffassung waren auch die Sprecher der vier Gemeinderatsfraktionen, die einstimmig nicht nur den vorgelegten Kindergarten-Bedarfsplan 2006/2007 genehmigten, sondern auch einem Antrag der Freien Wähler entsprachen, zu zukünftigen Sitzungen des Kindergartenausschusses neben den Kindergärten und Kirchen auch Vertreter der Schule und der Eltern einzuladen.

 

Ein Wald von besonderem Erholungswert
Gemeinderat genehmigt Betriebsplan für das Forstwirtschaftsjahr 2007 / Defizit bei nur 2.000 Euro

Der eigene Wald ist der Gemeinde Reilingen lieb und teuer - auch wenn das zu erwartende Defizit für das Forstwirtschaftsjahr 2007 mit 2000 Euro recht niedrig ausfallen wird. Für den Gemeinderat der Spargelgemeinde keine Frage, dem vom zuständigen Forstbezirk Rheintal des neu gebildeten Kreisforstamts Rhein-Neckar vorgelegten Betriebsplan für das kommende Jahr ohne Gegenrede zuzustimmen. Dass das Defizit nicht höher ausfällt, ist den wieder steigenden Erlösen aus dem Holzverkauf zu verdanken. Für den Verkauf von Kiefer-, Stamm- und Industrieholz werden im kommenden Jahr nämlich Einnahmen von voraussichtlich 24.500 Euro erwartet. Um diesen Betrag zu erwirtschaften, entstehen aber Kosten von rund 15.000 Euro, die vor allem für den Einsatz von Waldarbeitern, Rückeunternehmen und Holzerntegeräte aufzubringen sind. Außerdem müssen von der Gemeinde Reilingen 6.000 Euro für den Forstverwaltungskostenbeitrag an das Kreisforstamt überwiesen werden.

Mit seinen über 40 Prozent Gemarkungsanteil habe der Gemeindewald nicht nur für die Reilinger Bevölkerung einen großen Erholungswert, so Bürgermeister Walter Klein, der zugleich auch an die Bedeutung des Waldes für die Umwelt und das lokal-regionale Klima erinnerte. "Wir sind froh, so ein intaktes Waldgebiet vor unserer Haustür zu haben." Um sich über den aktuellen Zustand des Gemeindewaldes ein Bild machen zu können, wird der Gemeinderat im kommenden Jahr unter fach- und sachkundiger Führung eine Waldbegehung vornehmen.

 

Planungen der Nachbargemeinden zugestimmt

Gleich zwei Bebauungspläne hatte die Stadt Hockenheim vorgelegt, um die Planungen benachbarter Gemeinden aufeinander abzustimmen. Da die Belange der Gemeinde Reilingen durch die Verfahren nicht berührt werden, nahm der Gemeinderat die Bebauungspläne lediglich zu Kenntnis.

 

Schulabgänger in Reilingen

Eine Frage aus der letzten Gemeinderatssitzung konnte Bürgermeister Klein beantworten. Von 50 Absolventen der 9. und 10. Klasse der Friedrich-von-Schiller-Schule ist lediglich der Werdegang eines Schülers nicht bekannt. 17 Jugendliche haben eine Lehrstelle, die anderen besuchen weiterführende Schulen.