Technischer Ausschuss

Öffentliche Sitzung des Technischen Ausschusses am 15. Dezember 2005

Das Reilinger Radroutennetz, diverse Verkehrsprobleme und eine ganze Anzahl von Bauvorhaben bestimmten die Tagesordnung der letzten öffentlichen Sitzung des Technischen Ausschusses im alten Jahr. Die Zuschauerreihen waren während der etwa eine Stunde andauernden Zusammenkunft nur spärlich besetzt. Die Sitzung stand unter der Leitung von Bürgermeister-Stellvertreterin Sabine Petzold.
 

Reilingen will sein Radroutennetz ausschildern

Die 1.635 ha große Gemarkung der Gemeinde Reilingen verfügt über ein umfassendes Wegenetz. Es ist für den Radtourismus wie geschaffen. Nicht umsonst wird die Reilinger Gemarkung gleich von drei Fernradwegen, dem Heidelberg-Schwarzwald-Bodensee-Radweg, dem Odenwald-Madonnen-Radweg und dem Rheintal-Radweg tangiert. Was liegt also näher, mit einem Leitsystem dem ortsfremden, aber auch dem einheimischen Radler eine Orientierungshilfe anzubieten. Der Technische Ausschuss jedenfalls steht derartigen Überlegungen aufgeschlossen gegenüber. Allerdings möchte man keine Insellösung allein für Reilingen. Stattdessen will man die Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft für ein gemeinsames Vorgehen gewinnen. Das Thema soll deshalb beim nächsten Bürgermeister-Sprengel Gesprächsgegen-stand sein. Möglicherweise lassen sich aus Sponsoren für eine Ausschilderung des Wegweisernetzes finden.

Der Planungsaufwand für Reilingen wurde von der Verwaltung auf rund 2.300 Euro beziffert. Hinzu kämen die Kosten für die Beschaffung der Hinweisschilder.
Unterstützt wird die Gemeinde vom ADFC, dem Allgemeinen Deutschen FahrradClub, Kreisverband Rhein-Neckar/Heidelberg.

Pilotcharakter soll die Kennzeichnung der markantesten Reilinger Radwegekreuzung am Friedhof haben. Dort treffen der Heidelberger Weg, Sandweg, Hof- und Burgweg auf die Walldorfer Straße. Wohl kaum ein anderer Kreuzungspunkt wäre geeigneter für ein derartiges Vorhaben. Die Gemeinde wird im Verlauf des Frühjahrs die Wegweiser dort anbringen lassen. Sie kosten beim preiswertesten Anbieter rund 1.200 Euro.
Radler erhalten Hinweise auf Nah- und Fernziele mit entsprechenden Entfernungsangaben. Über ein Piktogramm erfährt man beispielsweise ebenso, wo der nächste Bahnhof ist. Natürlich fehlen auch nicht die bunten Routenpiktogramme der drei Fernradwanderwege.

Angestrebt wird auch ein Lichtpunkt, der diesen verkehrsreichen Kreuzungsbereich künftig ausleuchten soll. Die zuständige Verkehrsbehörde unterstützt diesen Vorschlag, der noch von der Stadt Hockenheim als Träger der Straßenbaulast für die dortige Gemeindeverbindungsstraße umzusetzen ist.
 

Entscheidungen der Verkehrsbehörde

Informieren ließ sich der Technische Ausschuss von den bei der letzten Tagfahrt Mitte November getroffenen Entscheidungen der Verkehrsbehörde.

Geregelt wurde die Verkehrsbeschilderung der neuen Ortsstraße, dem Pappelweg. Dort befindet sich neuerdings auch ein Verkehrsspiegel, der die Ausfahrt erleichtern soll.
Gefolgt ist die Verkehrsbehörde dem Wunsch der Gemeinde, im Verlauf der Hauptstraße zwischen Kirchenstraße und Neugasse Kurzzeitparkplätze auszuweisen. Dort wird künftig werktags zwischen 8.00 und 18.00 Uhr nur noch ein Parken von maximal zwei Stunden Dauer zulässig sein.
Sicherheitsgründe gaben den Ausschlag, der von der Gemeinde Reilingen gewünschten Straßenbeleuchtung entlang der Walldorfer Straße bis zum Friedhof zuzustimmen. Auf einem Teilabschnitt des Sandweges wird die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf 30 km/h reduziert.
Ein Radfahrverbot im Schulhofbereich ließ sich nicht durchsetzen. Allerdings wird die Gemeinde ihr Hausrecht ausüben und das Betreten der Schulanlagen künftig zeitlich beschränken. Daneben werden Verbotshinweise das Befahren der Wege mit Kraftfahrzeugen ausschließen.
Eine Schranke soll künftig verhindern, dass mit überhöhter Geschwindigkeit vom Festplatzbereich in den Rad- und Fußweg am südlichen Rand des Holzrott-Baugebietes eingefahren wird.
Abwartend verhält sich die Verkehrsbehörde bei der Verkehrsproblematik in der Herrmann-Hesse-Straße. Eingriffe in den Straßenraum möchte man zurückgestellt wissen und zunächst auf verstärkte Geschwindigkeitskontrollen setzen.
Keine Zustimmung fand der Vorschlag der Freiwilligen Feuerwehr, einige öffentliche Parkplätze entlang der Graf-Zeppelin-Straße für die Wehr zu reservieren.
Schließlich sollen in der Speyerer Straße, insbesondere im vorderen Teilabschnitt, künftig auch in den Abendstunden Geschwindigkeitskontrollen stattfinden. Sie wurden von Anwohnern angeregt.

Grünes Licht für Bauvorhaben

Routine waren die Bauvorhaben, über die es zu entscheiden galt. Durchweg verständigte sich der Technische Ausschuss auf ein jeweils positives Votum. Mit dem gesetzlich geforderten Einvernehmen der Gemeinde rechnen dürfen die Bauvorhaben in der Robert-Koch-Str. 9, Speyerer Straße 18, Sandweg 2, Beethovenstraße 8, Schubertstraße 1/1 und 1/2 und dem Heinrich-von-Kleist-Ring 20.

Ohne Einwände passiert hat den Technischen Ausschuss auch der Bebauungsplanentwurf der Nachbargemeinde Altlußheim mit der Bezeichnung „Am Friedhof“. Planerische Belange der Gemeinde Reilingen werden dadurch nicht tangiert.