Protokollsplitter - 4. Fortsetzung

Ortsgeschichte

Protokollsplitter - 4. Fortsetzung

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Nr. 32, Geschehen zu Reilingen, den 26.August 1872; vor BM Peter Müller
In heutiger Sitzung des Gemeindrates wurde einstimmig beschlossen:
1. Die beiden Polizeidiener Josef Pfahler und Josef Unglenk werden von heute an auf sechs Jahre mit dem jährlichen Gehalt von - 100 Gulden - angestellt.
2. Der Ratschreiber Konrad DusseI werde von heute auf sechs Jahre für die hiesige Gemeinde mit dem jährlichen Gehalt von - 300 Gulden - unter der Bedingung angestellt, daß wenn Ratschreiber K. Dussel bei nächster Ziehung muß und innerhalb 1 Jahr vom Militärdienst freigegeben wird, so hat derselbe das Recht die hiesige RathschreibersteIle sofort wieder anzutreten. Dabei hat Ratschreiber K. Dussel während seiner einjährigen Dienstzeit einen tauglichen Verwalter unter eigener Verantwortlichkeit anzustellen. Wenn er aber nicht für tauglich erklärt wird, so ist er, wie gesagt, auf sechs Jahre angestellt.
Beurkundet: Bürgermeister Peter Müller
Die Räte: Eichhorn, Kneis, Adolph, Dagenbach, Weißbrodt, K. Dussel.

Anmerkung:
Das Alter des Ratschreibers DusseI zur Zeit seiner Anstellung auf sechs Jahre kann nicht sehr hoch gewesen sein, da dieser ja noch militärdienstpflichtig war. Was aber sehr erstaunlich ist, daß er sich persönlich um einen Ersatzmann für das Rathaus umsehen mußte, für den Fall daß er zum Militärdienst einrücken müßte.

Nr. 36, Geschehen zu Reilingen, den 24. Oktober 1872; vor BM Peter Müller.

In der heutigen Sitzung des Gemeinderates wurde einstimmig beschlossen:
1. Dem Michael VöqeIe hier, wird hiermit die Genehmigung erteilt, an seiner Gastwirtschaft den Schild - zur Rose - anzubringen.
2. Als Vertreter der hiesigen Gemeinde welcher bei Vornahme der allgemeinen Einschätzung der hiesigen Gebäude anwohnen soll, wurde Jakob Decker, Maurer, hier ernannt.

Beurkundet: Bürgermeister Peter Müller
Die Räte: Eichhorn, Adolph, Weißbrodt, Dagenbach, Kneis, Krämer, Ratschreiber Dussel

Anmerkung:
Das Anbringen eines Schildes auf dem oder durch den zumeist sinnbildlich der Namen der betreffenden Wirtschaft zu erkennen war, wie: zum Löwen, zum Engel, zum Hirsch, usw. mußte vom Gemeinderat werden, natürlich nur gegen eine kleine Gebühr.
In derselben Sitzung wurde Jakob Decker zum amtlichen Schätzer gewählt, der die Gemeinde bei Wertschätzungen vertrat, wenn solche bei Teilungen, Erbteilungen oder Verkäufen von Gebäuden notwendig wurden.

Nr. 47, Geschehen zu Reilingen, den 21.Juni 1873; vor BM Peter Müller

In der heutigen Sitzung des Gemeinderates wurde einstimmig beschlossen:
1. Da der seitherige Leichenschauer Krögmann gestorben, so wurde als solcher Michael Hassel ernannt.

Beurkundet: Bürgermeister Peter Müller
Die Räte: Eichhorn, Kneis, Adolph, Weißbrodt, Krämer, Dagenbach, Ratschreiber K. Dussel

Anmerkung:
Das obige Sitzungsprotokoll dürfte die kürzeste Eintragung in diesem Protokollbuch sein, was jedoch nicht heißt, daß es auch die kürzeste Sitzung gewesen war.

Friedrich Kief

( 29.08.2005 - 13:52)

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