Der Anfang des Gardetanzsports bei den "Käskuche"

Ortsgeschichte

Der Anfang des Gardetanzsports bei den "Käskuche"

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Betritt man das Narrenstübchen im Riegler-Haus, fällt dem Besucher sofort die Vitrinenreihe mit unzähligen Pokalen aller Formen und Farben ins Auge, und an den Wänden zeugen zahlreiche Urkunden von der erfolgreichen Vergangenheit der Reilinger Garden. Ihre traditionsreiche Geschichte begann im Mai des Jahres 1965. Der Karnevalverein war gerade drei Jahre alt geworden, als der damalige Sitzungspräsident Siegfried von Sagunski, trotz erheblichen Widerstands im Vorstand, eine Tanzgarde gründete. Nur wenige Vereine konnten sich damals aus Kostengründen diesen Luxus leisten, und das scharf angewandte Jugendschutzgesetz machte es fast unmöglich, junge Mädchen abends auf die Bühne zu bringen.

Allen Widrigkeiten zum Trotz konnte der Sitzungspräsident melden: Acht Mädels tanzen in brandneuen, von Elferratsfrauen genähten schwarz-goldenen Uniformen bei der Inthronisation der ersten Prinzessin in der alten "Krone". Die Garde Schwarz-Gold war geboren. Als Trainer fungierte v. Sagunski persönlich zusammen mit seinem Gardeminister und Co-Trainer Rudi Maier.
Die Übungsstunden fanden das ganze Jahr über einmal in der Woche in einem Schulzimmer des Riegler-Hauses statt, das dankenswerter weise von der Gemeinde zur Verfügung gestellt worden war. Der erste Auftritt im November schlug ein wie eine Bombe. Vereine aus der Region, die bei der Inthronisation von Christa I, zu Gast gewesen waren, rissen sich um Auftritte der Reilinger Garde.

Ein Jahr später war die Mitgliederzahl bereits auf 13 angewachsen, und der erste Vergleich mit anderen Tanzgruppen fand in der Ebert-Halle in Ludwigshafen statt. Ausrichter war der 1925 gegründete Oggersheimer Karnevalverein "Hans Warsch". (Der
heutige Elfenrat wird bei der Prunksitzung am 07.02. in Reilingen zu Gast sein.) Einen fünften Platz auf Anhieb zu erringen bei 22 teilnehmenden Garden, darunter die berühmte Tulpengarde aus Karlsruhe, war schon sensationell. Die folgenden Turniere in Kehl und besonders in Philippsburg brachten meist erste Plätze. Mit dem legendären "Batman", der die Kampagne 1968/69 kennzeichnete, feierte die Garde Schwarz-Gold Triumphe, und das bereits drei Jahre nach dem ersten Auftritt.

Heute verfügt der Karnevalverein Reilingen über vier Garden der verschiedenen Altersstufen, dabei Kinder und Enkel der Seniorinnen, je ein Jugend-, ein Junioren- und ein Seniorentanzmariechen, ein Jugendtanzpaar und eine Schautanzgruppe mit 24 Mitgliedern, darunter acht Exprinzessinnen. Etliche badische und süddeutsche Meistertitel, deutsche Vizemeistertitel und als Krönung zwei deutsche Meister im Jugendschautanz kennzeichnen die Kontinuität und den Aufwärtstrend im Reilinger Gardetanzsport. Ein Dank sei an dieser Stelle gesagt den Trainerinnen und Betreuerinnen, die mit hohem Engagement für die Fitness der Mädels sorgen und mit jährlich neuen Choreographien von Erfolg zu Erfolg führen.
svs

( 13.02.2004 - 09:44)

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