Umwelt

Top Ten der gefährdeten Arten

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Dornhai und Sägefisch, Tiger und Rote Koralle, Tibetantilope und Europäischer Flussaal zählen zu den zehn Arten, die nach Meinung des WWF durch den internationalen Handel am stärksten gefährdet sind. Die Naturschutzorganisation will mit dieser Liste darauf hinweisen, dass sich seit vielen Jahren die wirtschaftlichen Gründe nicht ändern, die Arten auszurotten drohen. Der Hunger der Deutschen auf Schillerlocken und der Briten auf Fish and Chips lässt die Dornhai-Bestände zusammenbrechen. Die traditionelle asiatische Medizin droht die letzten Tiger auszurotten, weil deren Knochen für manches Mittel unverzichtbar sein sollen. Der Flussaal ist überfischt, und Rote Korallen sind ein begehrter Schmuck. Auch die Stoßzähne der Elefanten sind Rohstoff für Zierrat, deshalb werden die Dickhäuter gewildert. Menschenaffen wiederum wandern als Bushmeat in Kochtöpfe. Der WWF zählt die fünf Arten Bonobo, Schimpanse, Flachland- und Berggorilla sowie Orang-Utan in Asien nur als insgesamt eine Art, um zusammen mit Nashörnern und Heringshai auf insgesamt nicht mehr als zehn Arten zu kommen.

Die WWF-Liste der zehn am meisten bedrohten Tiere umfasst folgende Arten:

Dornhai: Die Haie mit der kurzen, spitzen Schnauze kommen in der Nordsee, im Atlantik, Pazifik und im Schwarzen Meer vor. In Deutschland wird Dornhai als Seeaal verkauft, aus den Bauchlappen werden Schillerlocken gewonnen. In Großbritannien ist er Bestandteil von Fish and Chips.

Heringshai: Der mittelgroße Hai wird wegen seines als schmackhaft geltenden Fleisches und seiner Flossen gejagt. Auf deutschen Tellern landet Heringshai als „See-Stör“ oder „Kalbsfisch“.

Sägefisch: Die Bestände dieser sehr auffälligen Tiere sind in jüngster Zeit dramatisch zurückgegangen. Die sieben Arten der Sägefische werden lebend für Aquarien gehandelt, sind aber auch als Speise beliebt. Ihre typischen sägeähnlichen Schnauzen werden als Souvenir oder rituelle Waffe verkauft, andere Körperteile finden in der traditionellen asiatischen Medizin Verwendung.

Tiger: China erwägt, das nationale Handelsverbot für Tigerprodukte wieder aufzuheben – nach Ansicht des WWF ein Todesurteil für die höchstens noch 5 000 bis 7 000 Exemplare. Schon heute machen Wilderer Jagd auf die Raubkatzen, um ihre Felle und Knochen zu verkaufen. Letztere werden in der traditionellen asiatischen Medizin noch immer illegal als Heilmittel eingesetzt.

Afrikanischer Elefant: Der kommerzielle Elfenbeinhandel ist seit 1989 international verboten. Geschmuggelt wird das „weiße Gold“ dennoch, weil die Behörden vieler Staaten die Einhaltung der bestehenden strengen Gesetze nicht kontrollieren.

Menschenaffen: Orang Utans, Schimpansen, Gorillas und Bonobos sind immer noch durch Wilderei und Handel stark bedroht. Sie werden auch als „Haustiere“ gehandelt.

Rote Korallen: Die wertvollste unter den Korallen wird schon seit über 5 000 Jahren gehandelt, die Römer kurierten mit Korallenpulver Vergiftungen. Die wirbellosen Meerestiere aus dem Mittelmeer sind vor allem als Schmuck beliebt.

Der Tibetantilope wird ihr Fell zum Verhängnis: Zu feiner Wolle verarbeitet werden daraus Shahtoosh-Schals, die Preise bis zu 10 000 Euro pro Stück erzielen. Für jeden Schal sterben bis zu fünf Tiere – trotz eines 1979 erlassenen CITES-Handelsverbots für Shahtoosh.

Asiatische Nashörner zählen zu den am meisten bedrohten Säugetiere: vom Javanashorn gibt es noch geschätzte 50 Tiere, vom Sumatranashorn noch höchstens 320. Wilderei und die Abholzung ihres Lebensraums Wald bringt selbst solche Nashorn-Bestände ins Wanken, die bislang als stabil galten.

Europäischer Flussaal: Überfischung hat dessen Bestände teilweise zusammenbrechen lassen. Jedes Jahr werden 30 000 Tonnen Aal in Europa gefangen. Viele Jungaale werden lebend nach Asien exportiert, um sie dort zu züchten – zwischen 1995 und 2005 eine halbe Milliarde Aale pro Jahr.
( 15.06.2007 - 10:19)

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