Aus der Geschäftswelt

Und die Kühe stehen unter Strom
Stromproduktion am Herrenbuckel

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Auf dem Reilinger Herrenbuckel, wo einst die ersten Menschen in der Region siedelten und nach Meinung von Historikern vor über 2000 Jahren ein keltischer Fürst seine Hofhaltung hatte, wird wieder Geschichte geschrieben. Seit einiger Zeit befindet sich dort nämlich eine der größten Photovoltaikanlagen der Region, mit der eine direkte Umwandlung von Sonnenlicht in elektrischen Strom ermöglicht wird.

Die Idee zur verstärkten Nutzung dieser regenerativen Solarenergie hatte der Reilinger Landwirtschaftsmeister und Gemeinderat Peter Schell. In Gesprächen mit alternativen Energieexperten hatte er herausgefunden, dass das Dach des Kuhstalls seines Bauernhofes die optimale Möglichkeit für den Einsatz einer Photovoltaikanlage bieten würde.

So wurden auf dem nach Süden geneigten Stalldach auf einer Fläche von rund 250 Quadratmetern 216 Siliziummodule montiert, die von der Firma Schott in Alzenau für die Reilinger Anlage hergestellt worden waren.

"An einem sonnigen Tag können jetzt bis zu 140 Kilowatt Strom in der Stunde erzeugt werden", erklärte Peter Schell stolz in einem Gespräch mit unserer Zeitung. Damit würden zwar nicht die Kühe unter Strom stehen, so der Landwirtschaftsmeister mit einem Augenzwinkern, aber immerhin könnten so bis zu zehn Haushalte mit umweltfreundlichem Strom versorgt werden.

Die Montage der Photovoltaikanlage erfolgte in Eigenarbeit der Landwirtsfamilie, wodurch die Investitionskosten von über hunderttausend Euro deutlich reduziert werden konnten.

Das Gesetz für den "Vorrang erneuerbarer Energien" (EEG) garantiere, so Schell weiter, die Abnahme und Vergütung des erzeugten Stroms für die nächsten 20 Jahre. Landwirtschaftsmeister Peter Schell möchte neben den wirtschaftlichen Anreizen, die diese Anlage bietet, letztendlich aber auch zur Verbreitung umweltfreundlicher Energieformen in der Spargelgemeinde beitragen.

Photovoltaik

Reilingen. Die Grundeinheit einer Photovoltaikanlage ist das Solarmodul, in dem zahlreiche Solarzellen elektrisch verschaltet sind. Mehrere Module werden dann zu einem Solargenerator verbunden. Der von den Solarzellen produzierte Gleichstrom wird über Gleichstromleitungen zum Wechselrichter geführt. Dieses Gerät wandelt den Gleichstrom in Wechselstrom um, der bei einer netzgekoppelten Fotovoltaik-Anlage über einen Zähler ins öffentliche Stromnetz eingespeist wird. In sonnenarmen Zeiten wird Strom aus dem Netz bezogen - das öffentliche Stromnetz dient so als Speicher für die Photovoltaikanlage.

Die günstigen Vergütungsbedingungen machen es empfehlenswert, die Größe der Solaranlage nicht zwangsläufig nach dem eigenen Stromverbrauch zu bemessen, sondern nach der Größe der geeigneten Dachfläche und dem vorhandenen Geldbeutel. Ausführliche Informationen im Internet unter http://www.solarfoerderung.de. og
( 04.04.2005 - 14:16)

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