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Jetzt rocken, bevor mit 60 Gewissensbisse kommen
Die Reilinger Band \

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Harte Gitarrenriffs gefolgt von kraftvollen Drumbeats, das Ganze gewürzt mit einer Prise Bass - so klingt es lautstark aus dem kleinen abgedunkeltem Proberaum im Keller. Nett haben sich's die Jungs hier gemacht: An der Tür hängen große Poster, alte Konzertkarten und Lichterketten zieren die Wände, in der hinteren Ecke eine kleine Bar. Zigarettenrauch liegt in der Luft, und da sitzen sie - inmitten von Kabelwirrwarr und Verstärkern: die drei "Base Born Bastards". Der Reilinger Frank Vögele im Che-Guevara-T-Shirt hinter seinem Schlagzeug, Marc Rotter an der Mikrostange, den Bass um die Schulter gegurtet, und Peter Kassner im Klappstuhl, die Gitarre im Schoß liegend und Haare aus dem Gesicht pustend.

So oder so ähnlich sehen die Proben der "Base Born Bastards" seit mehr als acht Jahren aus. So lange spielen die Jungs schon in dieser Besetzung. Während Bauzeichner Frank und Lebensmitteltechniker Marc schon zuvor zusammengespielt haben, kam Psychologiestudent Peter erst als Nachzügler in die Band. "Wir wollten damals im Session Walldorf einen Aushang machen, dass wir einen Gitarristen suchen, weil unserer aus Zeitmangel ausgestiegen ist, und dabei haben wir dann zufällig Peter getroffen", so Sänger Marc.

Am selben Tag sind die drei noch im Proberaum gelandet, mit dem Ergebnis: sitzt, passt, wackelt und hat Luft. So waren die "Base Born Bastards" wieder komplett.

Bis vor zwei Jahren hat man regelmäßig an neuen Songs getüftelt, eine Demo-CD aufgenommen und lautstark geprobt. Dann wurde es ruhiger um die "Bastards". Schichtarbeit, Hausbauten und Zeitmangel standen dem musikalischen Karriereaufstieg des Trios im Weg. Doch dieses Jahr feiern sie ihr kleines Comeback. "Wir werden so langsam immer älter, und unsere Musik ist nicht so schlecht. Jetzt wollen wir's noch mal wissen. Nicht, dass wir mit 60 im Schaukelstuhl sitzen und uns überlegen, was hätte draus werden können", gibt der 29-jährige Peter zu verstehen.

Demo-CD in Arbeit
Und so zieht die Band noch einmal alle Register: Neue Songs werden geschrieben und geprobt, im August stehen Studioaufnahmen bei "Delta Version" in Ketsch an, um die zweite Demo-CD - "Just another Demo-Tape" - aufzunehmen, und am 1. September sind sie dann auch wieder live zu sehen. Beim Hockenheimer Waldfestival werden die drei "Bastards" zum ersten Mal in diesem Jahr wieder ordentlich die Bühne rocken. Zu hören gibt's dabei neben Coversongs wie "Killing in the name of" von Rage Against The Machine auch selbstgemachte Music, wie "Fate" und "A Place to go", aber auch eine Kostprobe der neuen Songs "Somewhere" und "What the Fuck".

Die genaue Musikrichtung der "Base Born Bastards" mit Worten zu beschreiben, ist nahezu unmöglich, denn auf einen Musikstil festlegen wollen sich die Jungs nicht. "Wir haben "Red Hot Chili Peppers"-artige Songs mit dabei, aber auch poppigere oder auch "Helmet"-mäßige. Am besten umschreiben lässt sich das alles wohl mit Rock-Alternative", sind sich die drei "Bastards" einig.

Als nächstes musikalisches Ziel streben die Jungs einen Plattenvertrag an. "Wir sind demnächst auf dem Sampler ,New Rock Vol. 4' von EMG Music, einem Stuttgarter Plattenlabel, drauf. Unter 400 Bands wurden 30 ausgewählt. Es wird ein Voting geben, und dem Sieger winkt dann ein Plattenvertrag", erklären die "Bastards". Daneben stehen auf der Wunschliste ganz oben: größere Präsenz und mehr Auftritte. "Als langfristiges Ziel setzt man sich aber natürlich auch immer, mit der eigenen Musik Geld zu verdienen", gesteht Gitarrist Peter schmunzelnd.

Bis dahin ist es allerdings noch ein langer steiniger Weg mit vielen Stunden im Proberaum. Das Musikbusiness ist ein hartes Geschäft. Doch ein kleiner Schritt die Karriereleiter hinauf ist die nächste Sprosse "Waldfestival". Dort kann sich jeder sein eigenes Urteil über die drei "Bastards" und ihr Können bilden.

Weitere Informationen

Wer nicht mehr so lange warten will, bekommt auf http://www.basebornbastards.de und http://www.myspace.com/basebornbastards jetzt schon einen kleinen Vorgeschmack
Vanessa Schäfer aus SZ
( 09.07.2007 - 13:59)

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