Was sonst interessiert

Das Interesse an Neuem auch künftig stets bewahren
Abschluss für 53 Neunt- und Zehntklässler der Schillerschule

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Konrektor Bernhard Römpert begrüßte die Schüler der 9. und 10. Klasse der Friedrich-von-Schiller-Schule sowie deren Eltern und Lehrer zur Entlassfeier, bei der 27 Jugendliche ihr Hauptschul-Abschlusszeugnis und 26 ihr Werkrealschul-Abschlusszeugnis entgegen nehmen durften. Damit haben erfreulicherweise alle Schülerinnen und Schüler die Prüfungen bestanden.

Musikalisch wurde der Abend vom Schulchor unter der Leitung von Ingrid Krämer und von der Schulband unter der Leitung von Tim Jonatzke gestaltet. Der Lehrer, der die Gruppe an der E-Gitarre verstärkt, bedankte sich bei den beiden dienstältesten Mitgliedern: zwei Drummer aus der 4. Klasse, die seit zwei Jahren dabei sind und die Schule jetzt verlassen.

Reilingens Bürgermeister Walter Klein gratulierte den beiden Abschlussklassen zu den bestandenen Prüfungen: "Sie haben ein wichtiges Ziel in Ihrem Leben erreicht, einige haben beachtliche Leistungen gezeigt." Die Schulzeit, so der Rathaus-Chef, sei ein Lebensabschnitt, in dem die Weichen für die Zukunft gestellt würden. Heute seien die meisten erst mal erleichtert, dass alles vorbei ist

Stets Interesse an Neuem

Doch das Lernen ist mit dem Ende der Schulzeit nicht vorbei. Zumindest nicht für diejenigen, die im Beruf weiterkommen wollen", mahnte Klein. Zufriedenheit bedeute Stillstand, Stillstand wiederum bedeute Rückschritt. "Bewahren Sie deshalb Ihr Interesse an Neuem", appellierte er an die Jugendlichen. Der Beginn der Ausbildung, den einige nun beginnen, sei nur der Anfang, um sich fit fürs Leben zu machen, danach müsse man sich immer weitere Kenntnisse aneignen.

"Wir leben in einer Zeit, in der sich Berufsbilder schnell verändern und Wissen rasch veraltet, so dass lebenslanges Lernen angesagt ist." Die Schule habe ein gewisses Rüstzeug mitgegeben, jetzt seien die Absolventen selbst verantwortlich, sich ihren Weg durchs Leben zu bahnen. Und dazu gehöre eine gute Ausbildung, denn: "Je besser jemand qualifiziert ist, desto besser sind seine Chancen, einen guten Job zu finden."

Alena Ridel, Patrick Machauer (beide Klasse 9) und Sarah Thurau (Klasse 10) hielten die Abschiedsreden für die Schüler. Sie bedankten sich für die Geduld und die Nachsicht der Lehrer im vergangenen Schuljahr, sie erinnerten sich an den ersten Schultag ihrer letzten Klasse vor zehn Monaten ("Das dauert alles noch sooo lange") und an den letzten ("Kaum zu glauben, alles geschafft"). Und sie ahnen, dass sie schon bald die Schule vermissen werden. Lisa Astor, Elvira Glaser und Glikeria Skoumpopoulos sprachen einigen Pädagogen ein besonderes Lob aus.

Der feierliche Charakter des Abends wurde immer wieder amüsant aufgelockert, wie zum Beispiel durch eine Tanzeinlage, eine Szene im Boxring oder einen Sketch. Im "Klassengespräch" nahmen die Schüler sowohl Pisa als auch sich selbst und vieles mehr auf die Schippe.

Humorvolle Zwischentöne

Mit dem Schulalphabet - die Buchstaben trugen männliche "Nummernboys" über die Bühne - beschrieben die Schüler noch einmal die Tücken und Freuden ihres Schulalltags. Die Zuschauer erfuhren ganz nebenbei, dass Harald Repper das Wissen seiner Zehntklässler häufig mit gefürchteten SWA prüfte. Diese "schriftlichen Wiederholungsarbeiten" sind nichts anderes als Tests, und das Motto des Lehrers lautete stets: "Ein Tag ohne SWA ist wie ein Tag ohne Sonne."

Auch die beiden Klassenlehrer der Abschlussklassen richteten ein paar Worte an ihre ehemaligen Schützlinge. "Einige von euch werden heute Abend denken: Endlich vorbei! Frei sein!" Doch da machte Elvira Müller ihren Neuntklässlern, die alle den Hauptschulabschluss in der Tasche haben (Gesamtdurchschnitt: 2,6), wenig Hoffnung. Zwar sei jetzt ein Kapitel im Leben abgeschlossen. Doch die Freiheit, nicht mehr lernen zu müssen, so die Klassenlehrerin, sei noch nicht erreicht. Vielmehr gelte es weiter, Leistungen zu bringen und zu lernen.

Die Pädagogin gab auch Antwort auf die im Unterricht häufig gestellte Frage: "Wofür brauche ich das später?" Sicherlich müsse man vieles später nicht anwenden, doch trotzdem habe es einen Sinn gehabt: "Durch lernen reift man." Und diese Reife brauche man, um seinen weiteren Weg zu gehen und Entscheidungen zu treffen.

"Wofür brauche ich das?"

Auch für die Lehrerin bedeutet dieser Abschied Veränderungen, unterrichtete sie doch einige der Absolventen fünf Jahre. "Eine lange Zeit, in der wir uns gegenseitig kennen gelernt und aneinander gewöhnt haben." Dabei habe sie am Unterricht interessierte Schüler und auf Ausflügen pflichtbewusste, fleißige und hilfsbereite Jugendliche kennen gelernt, die sich genauso engagierten wie man es früher getan hat. Sie verschwieg aber auch die schwarzen Schafe der Gruppe nicht, "zum Glück jedoch nur wenige und nur zeitweise". Sie ermunterte diese Schüler, dass auch sie ihren Weg mit "ein wenig Selbstdisziplin" meistern könnten.

"Ich wünsche Euch", gab sie den Schülern mit auf den Weg, "dass ihr Euren Platz im Leben findet und behauptet und Euch durch Rückschläge nicht ermutigen lasst."

Sprüche aus dem Leben

Elvira Müller wird im kommenden Schuljahr mehr als ein Drittel ihrer bisherigen Klasse auf den Werkrealabschluss vorbereiten. Ihr Kollege Harald Repper, der die 10. Klasse betreute (Gesamtdurchschnitt: 2,8), machte es kurz und hielt es sportlich: "Was ich euch zu sagen hatte, habe ich schon in der Kabine, das heißt im Klassenzimmer, getan. Ich bin ja bekannt für meine Sprüche, aber die sind aus dem Leben gegriffen: Der Weg zum Erfolg führt nicht über den Lift, sondern über die Treppe."

Rektor Uwe Wolf freute sich, dass "nach einem ereignis- und arbeitsreichen Schuljahr" am Ende alle die Prüfungen bestanden haben. Er wies auf die Möglichkeit hin, dass man auch in der Hauptschule - Voraussetzung seien Fleiß und eine positive Entwicklung in den Klassen 5 bis 7 - mit einem anschließenden 10. Schuljahr den Werkrealabschluss erwerben könne. Der sei absolut gleichwertig mit dem Realschulabschluss und ermögliche damit den Zugang zu allen beruflichen und schulischen Ausbildungsgängen, die die Mittlere Reife voraussetzen. Die Friedrich-von-Schiller-Schule bietet Schülern aus Reilingen, Altlußheim und Neulußheim diese Chance seit zehn Jahren.

Bücher für die Besten

Der Rektor lobte die zwei Jahrgangsbesten, die jeweils einen Buchpreis bekamen: Sarah Thurau beendete die Werkrealschule mit der Note 1,8; Patrick Machauer die Hauptschule mit 1,7. Über eine Musik-CD für besondere Auszeichnungen und ihr durchgängiges Engagement im Schulchor seit der 5. Klasse dürfen sich Patrick Machauer und Timo Vogel freuen.

Auch für einige Viertklässler bedeutet das Ende des Schuljahres der Abschied von der Friedrich-von-Schiller-Schule, sie wechseln nach den Sommerferien auf die Realschule oder aufs Gymnasium. Die Besten der drei Klassen wurden ebenfalls mit Buchpreisen ausgezeichnet: Kim Langlotz (Notendurchschnitt 1,0), Sarah Seiler (1,2) und Saskia Krieg (1,1). az aus SZ, Fotos svs
( 26.07.2005 - 06:39)

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Die \Die \"Nummernboys\"
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