Aus der Geschäftswelt

Am Anfang stehen kleine Kügelchen

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Wer weiß eigentlich, wie sehr wir in unserem Alltag immer wieder von einer Entdeckung des BASF-Wissenschaftlers Dr. Fritz Stasny profitieren? Er erfand im Jahre 1949 das "Expandierbare Poly Styrol (EPS)". "Und das kennen alle schlicht und einfach als Styropor", fasst Ralph Wittemann zusammen. Er ist Geschäftsführer der Schaumaplast Reilingen GmbH und Styropor und Schaumaplast, das ist eine Reilinger Erfolgsgeschichte - nun schon seit über vier Jahrzehnten.

Die Produktpalette all dessen, was in Reilingen bei der Styropor-Verarbeitung entsteht, ist groß. "Wir haben uns teilweise auf technische Formteile spezialisiert und sind hier gleichzeitig Dienstleister für verschiedene Branchen", sagt uns der Firmenchef.

Just in time

Verpackungen aus Styropor sind weit mehr als nur Schutz vor Beschädigungen. Styropor kann auch die ideale Verpackung beispielsweise für elektronische Kleinteile sein, die millimetergenau mehrdutzendweise pro Lage in dieser Verpackung liegen müssen, denn schließlich werden sie direkt von Robotern in die Styroporverpackung bestückt. Hier ist absolute Exaktheit und Sauberkeit gefragt.

"Unsere Kundenwünsche sind vielfältig, gemeinsam erarbeiten wir zumeist die Lösungen für die grundverschiedenen Verpackungsprobleme", resümiert Ralph Wittemann. Styropor ist nun einmal nicht gleich Styropor. Die Dichte kann beispielsweise bei 20 Gramm oder 80 Gramm pro Liter liegen, entsprechend weich oder fest fasst sich das Teil an. Und das Vorurteil, dass Styropor leicht brechen kann, wird durch spezielle Beimengungen auch ad absurdum geführt. Da kann man eine Styroporstange schon mal zu einem großen Kreis biegen, wie Wittemann vorführt.

Immer mehr werden bei Schaumaplast in Nossen auch EPP-Produkte hergestellt. EPP steht für "Expandierbares Poly Propylen" und ist ein relativ fester Schaumstoff für viele Anwendungsbereiche, in denen sowohl geringes Gewicht als auch gute thermische Isolierung von Bedeutung sind. Hohe Energieabsorption bei geringem Gewicht und Beständigkeit gegenüber 01 und Chemikalien sind zwei der vielen Eigenschaften, die EPP-Produkte in immer neue Marktsegmente vordringen lässt.

In den meisten deutschen Automobilen sind beispielsweise EPS-Produkte verarbeitet und zwar hauptsächlich zwischen dem Teppichboden des Autos und dem Bodenmetall.

Recycling inklusive

"Ein großes Plus unserer Produkte ist, dass sie hundertprozentig recyclebar sind", informiert Geschäftsführer Wittemann. Aus dem recycelten Styropor entstehen beispielsweise Kleiderbügel, Lineale oder sonstige Kunststoffprodukte. "Wir kümmern uns bei unseren Kunden um das Recycling und wir übernehmen auch Styropor von Bauhöfen beispielsweise", erläutert der Geschäftsführer den Kreislauf.

Schaumaplast Reilingen hat auch den weltweiten Exklusivvertrieb von Kühlpackungen, den "Temp Gard Packs" für temperaturempfindliche Produkte in Isolationsverpackungen. Hier gehe es nicht nur darum, etwas "gut kühl" zu halten.

Geschäftsführer Wittemann: "Hochwertige medizinische Produkte müssen beispielsweise für den Transport exakt eine Temperatur zwischen 2 und 8 Grad halten".

Das Einsatzgebiet für das Kunststoff verarbeitende Unternehmen Schaumaplast ist sehr vielseitig. Nicht nur für die Industrie. Nehmen wir etwa private Bastelarbeiten, da ist oftmals ein Schaumstoffkranz oder eine solche Kugel die Grundlage, auf der ein buntes Gesteck oder ähnliches basiert. Und schließlich kommt alles aus den klitzekleinen Kügelchen, die vor 58 Jahren erfunden wurden und die aufgeschäumt und verarbeitet werden. Und Schaumaplast ist, das zeigt der Erfolg, meisterhaft in der Vielfalt der Art der Verarbeitung und der individuellen Produkte, die daraus entstehen. Franz A. Bankuti aus SZ
( 23.07.2007 - 09:23)

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