Ortsgeschichte

Ein Haus aus dem „Schulgässl" erzählt
Ein Haus aus dem „Schulgässl\


Unser heute abgebildetes Haus wurde im Jahre 1824 als Fachwerkhaus erbaut. Um die Jahrhundertwende wohnte darin eine ältere jüdische Dame, die „Hanne-Bawett" genannt.
Vor ihrem Haus, hinter dem Lattenzaun, führte eine hölzerne Falltür in den Keller. Zur besonderen Freude der Schulbuben, die auf der anderen Seite die evangelische Schule besuchten, kam die ältere Dame jedesmal herausgerannt, wenn die Buben polternd auf der Türe herumtollten. Die evangelische Schule stand an der Stelle des heutigen evangelischen Pfarrhauses. Später war die Schule für beide Konfessionen.

Um 1907 kaufte der Schneidermeister Johann Ludwig Müller das Haus. Es hatte übrigens die Nummer 121, denn in Reilingen waren ja alle Häuser fortlaufend nummeriert. Die Familie Müller steigerte 1924 den Eiskeller zum Abbruch und baute aus dessen Steinen das Fachwerkhaus um. Es wurde zumindest von unten her erneuert ("unterfangen"). In den heutigen Zustand wurde das Haus 1963 gebracht, als es die Eheleute Rudolf Sand und seine Frau Martha, geb. Müller aufstockten. Familie Sand wohnt seit 1941 hier.

Unser Bild des alten Hauses zeigt J. L. Müller, seine Frau Magdalena, geb. Astor und die Kinder Wilhelm und Rosa. Die Aufnahme entstand um 1910.

Foto und Information: Rudolf und Martha Sand.
( 30.06.2008 - 13:32)

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Das Haus 1984Das Haus 1984

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