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Bestimmt ist kein "Ball der einsamen Herzen" geplant

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Zwei Frauen, attraktiv, intelligent, allein stehend, haben einen Workshop gebucht zum Thema: Nie mehr lieben! Der Seminarleiter, resistent gegen Sentimentalitäten und falsche Illusionen, feiert darin die Einsamkeit als Hochform der Zivilisation. Er will die Frauen mit der Erkenntnis ausstatten, dass es keine Liebe gibt, sie sich als Alleinstehende glücklich schätzen dürfen. Das Theaterstück "Das wird schon" (Sibylle Berg), das am 30. August im Zimmertheater gespielt wird, ist ein thematisch passendes Debüt für den "Kulturkreis für Alleinlebende".

Das finden zumindest die Initiatoren Monika Feth (Reilingen), Brigitta Martin (Neckarsteinach), Peter Ehresmann (Neustadt) und Petra Spoden (Speyer). "Wir wollen Alleinlebende in unterschiedlichen Situationen und Altersgruppen im ganzen Rhein-Neckar-Dreieck ansprechen", erklärt Monika Feth. Geschiedene, Singles, Alleinerziehende, außer für Paare sei man grundsätzlich offen für jedermann. Entwickelt habe sich die Idee bei Mitgliedern des Verbands alleinerziehender Mütter und Väter (VAMV) und zwar aus dem Bedürfnis heraus, nach Jahren der Kindererziehung auch "einmal etwas für sich selbst zu tun".

Geplant sind monatliche Aktivitäten im kulturellen Bereich: Theater-, Kino- und Konzertbesuche, Ausstellungen, Tanzveranstaltungen, Volksfeste. Mit einem niveauvollen Programm möchte man sich vom Klischee des typischen Singletreffs abgrenzen, keinen "Ball der einsamen Herzen" ins Leben rufen, sondern eine aktive und kulturell interessierte Gruppe.

"Viele Alleinerziehende haben, wenn die Kinder größer werden und sie eigentlich wieder mehr ausgehen könnten, eine gewisse Scheu davor", weiß Peter Ehresmann. Und Brigitta Martin fügt hinzu: "Wenn ich ins Theater gehe oder ein Konzert besuche, möchte ich mich im Anschluss mit jemandem unterhalten können". "Manchmal fehlt auch einfach der Antrieb und es ist gut, wenn man eine Verabredung hat", meint Petra Spoden.

Geselligkeit, das Gespräch untereinander soll deshalb beim Kulturkreis groß geschrieben werden. Ohne dabei den Geldbeutel zu sehr zu strapazieren. "Bei der Wahl der Veranstaltungen wollen wir uns in einem mittleren, finanziellen Rahmen bewegen. Auch das Bilden von Fahrgemeinschaften wäre denkbar, erläutert Feth.

Nach dem Theaterbesuch am 30. August in Heidelberg hat das rührige Initiatorenteam bereits weitere Ideen. Am 10. September soll es auf den Bad Dürkheimer Wurstmarkt gehen. Angedacht wurde ferner der Besuch eines modernen Tanztheaters im Oktober, einer Oldie-Nacht im November sowie ein Bummel über den Speyerer Weihnachtsmarkt im Dezember.

Doch das sind nur erste Vorschläge. Selbstverständlich ist man offen für Neues. "Schön wäre es, wenn immer ein anderer aus dem Kreis die Organisation einer Veranstaltung übernehmen würde", meint Monika Feth. Jeder soll und darf sich schließlich im Kulturkreis einbringen.

Weitere informationen: Wer Interesse am "Kulturkreis für Alleinlebende" hat, kann sich unter Telefon 06205/306660, 06229/930634 oder 06327/961991 melden. se aus SZ
( 23.08.2005 - 07:10)

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