Ortsgeschichte

Protokollsplitter - (Neunte Fortsetzung)

Zurück zur Startseite - Zur Kategorie-Übersicht


Nr. 95 Geschehen zu Reilingen, den 28.April 1905; vor dem Gemeinderath Punkt 4
Vorlage des Schreibens des Hauptlehrers Dietrich, hier, vom 28.April 1905, den Rückersatz für ein für den Gemeindeofen in seiner Dienstwohnung beschafftes Ofenrohr von ihm bezahlten Kostenbeitrag von sechs Mark betreffend, zur Kenntnisnahme und Beschlußfassung.

Beschluß:
1. Der von Hauptlehrer Dietrich, hier, wegen Beschaffung des Ofenrohres bezahlte Betrag von sechs Mark, sage: sechs Mark, ist demselben aus der Gemeindekasse zu ersetzen.
2. Weisung an die Gemeindekasse.
3. Nachricht dem Hauptlehrer Dietrich.

Beurkundet: Bürgermeister Müller, die Räte: Eichhorn, Ritzhaupt, Römpert, Läuser, Kneis, Zahn, Ratschreiber Simshäuser

Anmerkungen:
Mag sein, daß dem Hauptlehrer Dietrich die Mühlen des Gemeindrates zu langsam arbeiteten, und er auch befürchtete, daß überhaupt über die Notwendigkeit eines Ofenrohres debattiert wurde. So genehmigte und beschaffte sich Lehrer Dietrich in eigener Regie ein passendes Ofenrohr, und ließ sich den Anschaffungspreis auszahlen. Natürlich konnten auch andere Gründe für die eigenständige Handlungsweise des Dietrich verantwortlich sein. Doch diese Art war die schnellste.


Nr. 100 Geschehen zu Reilingen, den 20.Juni 1905; vor dem Gemeinderath

Punkt 1
Der Bürgermeister teilt mit, daß der Motor für die Häckselschneidemaschine auf 400 Mark zu stehen kommt und beantragt der Bürgermeister den Ankauf zu genehmigen.

Beschluß:
1. Die Anschaffung des Motors für die Häckselschneidemaschine im Farrenstall wird genehmigt.

Punkt 2
Der Bürgermeister teilt mit, daß die Heinrich Siegel Küfers Ehefrau, Maria, geborene Kief von hier, und wohnhaft in KARLSRUHE, Zähringerstraße Nr. 3, dritter Stock, bereit sei ihr Grundstück bei der Gemeindesandgrube in den Hausstückern an die Gemeinde um 250 Mark abzutreten.

Beschluß:
1. Der Ankauf für das Grundstück für die Gemeinde wird abgelehnt.
2. Nachricht der Siegel Ehefrau mit dem Anfügen, daß das Grundstück soweit durch die Sandabfuhr etwa beschädigt in gutem Zustand versetzt wird.
Beurkundet: Bürgermeister Müller, die Räte: Eichhorn, Ritzhaupt, Römpert, Läuser, Kneis, Zahn, Ratschreiber Simshäuser

Anmerkungen:
Die Absage zu dem Verkaufsangebot der Frau Siegel, geborene Kief, wohnhaft in Karlsruhe, Zähringerstraße 3, war gewiss keine endgültige Entscheidung des Reilinger Rates wegen Desinteresse. Die Ablehnung galt vor allem dem damaligen Zustand des betreffenden Ackers zum Zeitpunkt des Angebotes. Verunstaltet durch Fahrspuren der an- und abfahrenden, beladenen Fuhrwerke im weichen Sandboden, bot dieses Grundstück kein gutes Bild, das zum Ankauf verlockte. Sollte dieses Grundstück hergerichtet worden sein, so daß es wieder einem bebaubaren Acker ähnlich war, so änderte sich sicherlich die Ankaufsunlust des Gemeinderates.

Friedrich Kief
( 19.01.2006 - 16:14)

Zurück zur Startseite - Zur Kategorie-Übersicht

© Gemeinde Reilingen 2006