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„Unsere Hände sollen eine starke Brücke sein“
Großplastik \

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„Kleiner Christo“ feierlich enthüllt: Großplastik der Kunst AG glänzt vor der Schillerschule / Gemeinschaftsprojekt

Sein letztes Stündlein hat geschlagen. Stand es die letzten Tage noch in Folie gepackt vor der Schillerschule, so war am Mittwoch der entscheidende Tag gekommen: Das fünf Meter hohe undefinierbare „Etwas“, das vor dem Schuleingang aus dem Boden ragte, wurde enthüllt. Ein großer Augenblick für die Gemeinde, der vermutlich Geschichte schreiben wird. Denn von jetzt an hat Reilingen ein bedeutendes Kunstwerk. „Ein einmaliges Projekt, das in einzigartiger Weise das Leitbild unserer Schule unterstreicht“, wie Schulleiter Uwe Wolf kurz vor der Enthüllung in der Schulaula verkündete. Die Schillerschule steht chließlich seit langem für ein hohes Maß an Entwicklung und Förderung der kreativen und musischen Kräfte der Schüler. Zahlreiche Geschäftsleute und Privatpersonen, die durch ihre Mithilfe die Realisierung des Kunstprojektes ermöglicht haben, ließen sich diesen bedeutsamen Moment nicht entgehen. Ebenso wenig die zwölf Schülerinnen und Schüler der Kunst AG, denen es zusammen mit Kunstlehrerin Elvira Müller sowie Professor Josef Walch gelungen ist, sich der Herausforderung einer Großplastik erfolgreich zu stellen. Die Idee dazu ist bereits vor zwei Jahren entstanden, als die Schule erstmals bei der Ausstellung „Im Zeichen des Hasen“ anlässlich des Jubiläums des Heimatmuseums mit dem Kunstprofessor zusammenarbeitete.
„Für uns alle war eine Plastik in der Art Neuland, aber Professor Walch wusste, wie man so ein Projekt angeht“, so die Kunstlehrerin, als sie die Entstehung der Plastik erläuterte. Auf das Motiv hatte man sich schnell einigen können. „Hebt alle mal die Hände“, rief Walch den Chorkindern auf der Bühne zu, um das Motto zu performen.
„Hände sind das beliebteste Motiv in der Kunstgeschichte, besonders zwischen Renaissance und dem 20. Jahrhundert. Das war unser Ausgangspunkt“, erklärte der Kunstprofessor den geladenen Gästen. An zahlreichen Montagnachmittagen bastelten die Schüler der Arbeitsgemeinschaft an einem ersten Modell für die Großplastik.
Das Endergebnis ist dagegen Robert Klumpp, einem Edelmetallspezialisten aus Reilingen, zu verdanken, der das Pappmodell der Schüler in größerem Maßstab aus Edelstahl anfertigte. „Mir wurde fast schwindelig, als ich ihn in fast fünf Metern Höhe auf dem Gerüst arbeiten sah“, beschrieb Elvira Müller seine Arbeit.
Doch das Mitanpacken zahlreicher „Hände“ hat sich ausgezahlt. „Was hier unter fachlicher Anleitung geschaffen wurde, erstaunt und beeindruckt“, so Bürgermeister
Walter Klein, der die Aufstellung der Plastik sofort genehmigt hatte.
„Unsere Hände sind ein Universalinstrument. Sie geben, nehmen, streicheln, können zupacken, musizieren und auch Kunstwerke erstellen.“ Worte, die der Schulchor zum Anlass nahm, „Unsere Hände sollen eine starke Brücke sein“, anzustimmen, bevor es zum
kleinen „Christo“ vor das Schulgelände ging, wo sich bereits die ganze Schule versammelt hatte. Diesen Moment wollte man sich schließlich nur ungern entgehen lassen. Mit tatkräftiger Unterstützung des Bauhofs lösten die Schüler der Kunst AG die
letzten Schnüre von der Folie und befreiten ihr Kunstwerk unter großem Applaus aus der Verhüllung. Und da erstrahlte sie schließlich in ihrem vollen Glanz: die fünf Meter hohe Plastik, in der aus allen Winkeln Hände sowohl in positiven als auch negativen Formen sprießen und sich gen Himmel recken. Das vermummte „Etwas“ hat Gestalt angenommen und kann sich von nun an als markanter Wegweiser für die Schillerschule sowie die Gemeinde Reilingen sehen lassen. „Dort, wo es uns erinnert, was sich mit den Händen alles erreichen lässt“, so Bürgermeister Klein zum Abschluss des Reilinger Geschichte schreibenden Moments.
aus SZ
( 05.11.2007 - 11:32)

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