Aus der Geschäftswelt

10. STAS Mittelstandstage mit neuen Akzenten
Guter Besuch bei den 10. STAS Mittelstandstagen

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Gesellschaftspolitische und wirtschaftsethische Themen haben in diesem Jahr neben der Präsentation von STAS CONTROL-Neuerungen die traditionellen Mittelstandstage der Reilinger STAS GmbH geprägt. Zum 10. Mal hatte der Spezialist für Business Intelligence im Mittelstand zu dieser Veranstaltung eingeladen und wie in den Vorjahren waren gut 180 Vertreter verschiedenster mittelständischer Unternehmen und Banken der Einladung gefolgt.

Im Mittelpunkt der zweitägigen Veranstaltung stand der Erfahrungsaustausch und die Vorstellung von Weiterentwicklungen zur Planung, Analyse und Steuerung von Unternehmen. In rund 30 Vorträgen stellten aktive Anwender die STAS-Lösungen vor, die anerkanntermaßen neue Standards in der Branche setzen. Vor allem beim Berichtswesen hat die Entwicklungsmannschaft der STAS Fortschritte erzielt. Daneben standen die Präsentation einer zusätzlichen technologischen Plattform auf Basis von Microsoft-Technologie und die Anbindung von STAS CONTROL an SAP im Zentrum des Events.

Besonders erfreulich war, dass Geschäftsführer Uwe Schulze im Rahmen der Veranstaltung mit der Keller Lufttechnik GmbH & Co. KG den 500. Kunden der STAS willkommen heißen konnte. 500 Tafeln Schokolade in der Glasbox überreichte Schulze als Präsent an Deborah Bässler und Martin Steis von Keller Lufttechnik aus Kirchheim unter Teck.

Erstmals starteten die Mittelstandstage mit einem richtungsweisenden Vortrag, die die intelligente Zukunftsplanung von Unternehmen mittels Kennzahlen zum Thema hatte. Als Referenten hatte die STAS-Geschäftsführung Prof. Dr. Claus W. Gerberich eingeladen, Professor für internationales Management und Controlling an der Fachhochschule Worms. In einer eindringlichen und stark wirtschaftsethisch geprägten Rede prangerte das frühere Vorstandsmitglied von Adidas allzu heftige Versäumnisse der deutschen Wirtschaft, vor allem der Konzerne an. Quer durch alle Branchen seien viele deutsche Unternehmen im Hintertreffen, vor allem weil die Nähe zum Kunden verlorengegangen seien. Siemens verliert gegen Nokia bei der Mobiltelefonie, Adidas hat bei Sportschuhen das Nachsehen hinter NIKE und Volkswagen wird deutlich von Toyota abgehängt. Die Gründe seien fast überall dieselben: Nicht die Kundenwünsche stehen im Zentrum des Interesses, sondern die Firmeneigentümer. Shareholder Value komme vor Qualitätsmanagement. Nur die Unternehmen, die hier umdenken, hätten langfristig Chancen, Marktanteile zu sichern. Deutschland werde immer mehr zu einer Dienstleistungsgesellschaft. Dahinter verberge sich die Verpflichtung zu dienen und zu leisten.

Die Organisatoren überraschten ihre Gäste diesmal mit einer gesellschaftspolitischen Einlage der besonderen Art: Der Grünen-Politiker und Querdenker Oswald Metzger legte höchst kompetent und launig den Finger in die wirtschaftspolitischen Wunden dieses Landes. "Der Wirtschaftsaufschwung blendet - Die Republik ist reformmüde - Wie machen wir uns zukunftsfit?" hatte Metzger seinen Vortrag überschrieben, in dem er zunächst klarstellte, dass die Politik mit dem momentanen Aufschwung nicht das Geringste zu tun habe. Der sei allein auf die Leistungen der Unternehmen und ihrer Mitarbeiter zurückzuführen.

Mit deutlichen Worten sprach sich der schwäbische Grünen-Abgeordnete aus dem Wahlkreis Biberach für eine grundlegende Reform der Rentenpolitik, die Abschaffung des Berufsbeamtentums und die Einführung der Kopfpauschale zur Zukunftssicherung der sozialen Sicherungssysteme in Deutschland aus.

Im Bereich Arbeitsmarktpolitik nimmt der frühere Bundestagsabgeordnete keine linke Position ein. Metzger ist für eine sogenannte Lohnspreizung, also durchaus unterschiedliche Lohnniveaus in großen und kleinen Betrieben einer Branche. „Die Mitarbeiter großer Konzerne in der Automobilindustrie erreichen durch ihre Macht hohe Abschlüsse, die den kleinen Autozulieferer in große Bedrängnis bringen können – das darf nicht sein!“
( 21.05.2007 - 13:33)

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