Umwelt

Sind Funkwellen gesundheitsschädlich oder nicht?

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Mit der im Internet neu veröffentlichten Broschüre "Mobilfunk und Gesundheit - Aktuelle Forschungsergebnisse im Überblick“ dokumentiert die Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg (LfU) den aktuellen Wissensstand zum Thema Auswirkungen hochfrequenter Felder auf den Menschen. "Damit dieser Wissensstand auch Bürgerinnen und Bürgern ohne Spezialkenntnisse zugänglich ist, stellen wir diese allgemeinverständliche Literaturstudie im Internet zur Verfügung", sagte die Präsidentin der LfU, Margareta Barth. Die Broschüre ist im Internet unter http://www.lfu.baden-wuerttemberg.de/lfu/uis/strahlung.html zu finden. Damit leistet die LfU auch noch einen Beitrag zur Ressourceneinsparung.

Trotz intensiver Forschung hat die Wissenschaft bislang noch keine klare Antwort auf die Frage nach möglichen gesundheitlichen Wirkungen hochfrequenter Funkwellen gefunden. Entweder wurden überhaupt keine biologischen Effekte festgestellt, oder diese waren sehr schwach und können in der Regel nicht im Sinne einer Gefährdung interpretiert werden. Daher ist es prinzipiell sehr schwierig, eine einfache Antwort – ja oder nein – auf diese wichtige Frage zu geben.

Dies gilt sowohl für Krebserkrankungen als auch für subjektive Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Schlaflosigkeit. Wenn einzelne Studien dennoch Gesundheitsbeschwerden finden, so sind diese immer eine Folge hoher, im Alltag unüblicher Feldstärken. Häufig traten Effekte nur innerhalb der statistischen Unsicherheiten auf. Der große Teil der Studien stimmt darin überein, dass der digitale Mobilfunk nach dem GSM-Standard keine nachteilige Wirkung auf den Organismus hat.

Nennenswerte Feldstärken gehen nur von Handys aus, denn diese werden direkt am Körper betrieben. Die Felder der Basisstationen dagegen sind im Lebensraum des Menschen sehr gering. Dies hatte auch das in den Jahren 2001 bis 2003 durchgeführte Funkwellenmessprojekt des Landes Baden-Württemberg ergeben (nähere Information im Internet unter http://www.lfu.baden-wuerttemberg.de/lfu/abt3/funkwellen). UMTS und die bisherigen Mobilfunknetze haben vergleichbare Sendeleistungen. Mit noch kleineren Sendeleistungen arbeiten digitale Funkdienste wie Bluetooth oder WLAN.

Die Literaturstudie wurde von Prof. Dr. Jiri Silny erstellt. Er forscht seit vielen Jahren an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen und leitet das Forschungszentrum für Elektromagnetische Umweltverträglichkeit (femu). Es wurden wissenschaftliche Untersuchungen der letzten 15 Jahre gesichtet. Auf rund 120, die besonders interessant erscheinen, wird näher eingegangen. Bewertet wurden nur Arbeiten, die nach wissenschaftlichen Kriterien erstellt und von unabhängigen Experten geprüft waren.

Die Literaturstudie fasst die wichtigsten Ergebnisse auf etwa 90 Seiten wissenschaftlich zusammen. Sie ist im Internet unter der Adresse http://www.lfu.baden-wuerttemberg.de/lfu/uis/strahlung.html abrufbar. Die allgemein verständliche Kurzfassung der Studie stellt die LfU auch unter der oben genannten Internetadresse zur Verfügung.
( 13.09.2004 - 13:53)

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