Ortsgeschichte

Dankbarer Rückblick auf das Wirken von 158 Schwestern

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Ein nicht alltägliches Werk eines Reilinger Bürgers war im Rathaus zu bewundern. Eine Foto- und Datensammlung von Schwestern, die in Reilingen geboren, aufgewachsen und dann als Ordens,- Diakonissen,- Rotkreuz- oder freie Schwestern in Krankenhäusern, Gemeinden, Kindergärten, Lazaretten sowie in Heimen verschiedenster Art ihren Mitmenschen dienten. Dazu kommen noch Schwestern, die von Mutterhäusern als Ordens- oder Diakonieschwestern entsandt wurden und sich in der Gemeinde großes Ansehen und Verdienste erwarben.

Friedrich Kief ist der Autor. 35 Jahre lang war er Gemeinderat und zeitweise Bürgermeisterstellvertreter, ausgezeichnet mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande und der Ehrenmedaille des Gemeindetages Baden-Württemberg, heute im stolzen Alter von 82 Jahren.

Friedrich Kief hat dieses Werk auf Anregung von Pfarrer Kälble in vierjähriger Sisyphusarbeit zusammen getragen. Schon immer interessierte sich der gelernte Schreiner Kief für Geschichtsforschung. Mehr als ein Hobby wurde es für ihn nach seiner Zurruhesetzung im Jahre 1983. Nun begannen für ihn "die fruchtbaren Jahre des Rentnerdaseins", wie er es selber einmal ausdrückte.

Heimat- und Kirchengeschichte sowie Ahnenforschung waren fortan die Hauptbeschäftigung des ehemaligen erfolgreichen Kommunalpolitikers. Noch heute veröffentlicht Friedrich Kief regelmäßig in den "Reilinger Nachrichten" unter der Überschrift "Reilingen vor über hundert Jahren" Auszüge aus Gemeinderatsprotokollen und versieht sie mit erläuternden Kommentaren.

Ähnlich der jetzigen Ausstellung hat Friedrich Kief bereits alle erreichbaren Daten der Reilinger Bürgermeister, der Ehrenbürger der Gemeinde, der evangelischen Pfarrer und ihrer Vikare, der katholischen Pfarrer, davon sechs aus Reilingen stammend, der Gemeinderätinnen und Räte ab Kriegsende in Wort und Bild zusammen getragen.

Bürgermeister Walter Klein fasste die Verdienste des Heimatforschers anlässlich der Verleihung der Bürgermedaille in folgende Worte: "Der Name Friedrich Kief und sein Wirken sind untrennbar mit Reilingen verbunden und wir sind stolz darauf, solche Bürger in unserer Gemeinde zu wissen."

In dem jetzt ausgestellten Sammelwerk im Untergeschoss des Rathauses sind die persönlichen Daten, zum Teil mit Fotos, von 158 Schwestern zu sehen. Zur ersten Gruppe zählen 53 Schwestern, 22 Ordensschwestern, 14 Diakonissen, 13 Rotkreuzschwestern und vier freie Schwestern.

Davon sind 48 im Einzelfoto in ihrer Schwesternkleidung abgebildet. Von den restlichen fünf, die alle dem Mutterhaus in Gengenbach angehören, sind zwar ihre Namen, ihre Geburts- und Sterbedaten, sowie die Namen der Eltern vorhanden, doch konnten keine näheren Verwandten ermittelt und somit auch keine Fotos gefunden werden.

Zur zweiten Gruppe gehören insgesamt 105 Schwestern. Es sind im einzelnen 81 Ordensschwestern, ebenfalls aus Gengenbach, die in der Zeit von 1885 bis 1987 die Katholiken der Gemeinde betreuten. Die Näh- und Handarbeitskurse wurden auch von vielen evangelischen Frauen und Mädchen besucht.

In der Zeit von 1885 bis 1964 betreuten zwölf Diakonissen-Kinderschwestern denevangelischen Kindergarten. Zehn von ihnen kamen vom Mutterhaus Bethlehem in Karlsruhe. In der Zeit von etwa 1890 bis 1955 versorgten ebenfalls zwölf Diakonissen-Krankenschwestern die Mitglieder des evangelischen Krankenpflegevereins. Acht von ihnen kamen vom Diakonissen-Mutterhaus in Mannheim, vier von Bethlehem in Karlsruhe.

In einem bei der Ausstellung ausliegenden Faltblatt schreibt der Hobbyforscher abschließend: "Wir Reilinger dürfen gewiss sein, dass mit diesem Sammelwerk den von hier stammenden und den hier wirkenden Schwestern ein dankbares und bleibendes Andenken geschaffen wurde." svs
( 13.09.2003 - 09:43)

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