Aus dem Vereinsleben

Zum Glück im Unglück: Feuer selbst noch bemerkt
Brand im Dachstuhl

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Eigentlich hatte er ja viel Glück gehabt. Denn wenn Alfred Schwarz nicht noch gegen halb zwei Uhr morgens an seinem Tisch im Esszimmer gesessen hätte, hätte er die ersten prasselnden Geräusche des Feuers und berstender Scheiben vom direkt angebauten Nebenhaus am Ende der Bierkellergasse gar nicht gehört. Nicht auszudenken sind die möglichen Folgen, wenn er im Obergeschoss schon geschlafen hätte.

Alfred Schwarz hatte das Feuer gehört, sofort die Polizei alarmiert und sich gleich dran gemacht, mit seinem Gartenschlauch gegen die immer stärker werdenden Flammen zu kämpfen. Dann ging alles ganz schnell. Über 50 Wehrleute aus Reilingen und Hockenheim waren schließlich im Einsatz. Auch Bürgermeister Walter Klein war bis in die Morgenstunden vor Ort. Das kleine, seit vielen Jahren unbewohnte Haus am Ende der Straße war nicht mehr zu retten, der Kampf ging jetzt darum, das daneben stehenden angebaute Haus von Alfred Schwarz zu retten. Trotz des optimalen Einsatzes standen aber auch hier Teile des Dachstuhles in hellen Flammen und sind total zestört. "Von meiner Wohnung aus kann ich jetzt direkt in den Himmel schauen", seufzt Hauseigentümer Schwarz, der sein Elternhaus erst vor wenigen Jahren vollständig renoviert hatte.

Unvermeidlich wie oft in solchen fällen, wenn nur mit viel Wasser das Überspringen des Feuers auf das gesamte Haus verhindern kann, ist letztendlich der Wasserschaden ganz enorm. "Die ganze Wohnung stand unter Wasser", informiert Schwarz im Gespräch mit unserer Zeitung und zeigt, dass der Parkettboden schon an vielen Stellen aufzuquillen beginnt. Die technischen Gerätschaften sind alle defekt, die Wände nass, die Möbel feucht, es riecht nach Brand und Asche - das Haus ist schlichtweg unbewohnbar.

Der Brand ist nach den Ermittlungen der Schwetzinger Kriminalpolizei auf Brandstiftung zurückzuführen. Die Brandfahnder konnten eine technische Ursache ausschließen, zumal das kleine Endhaus, in dem das Feuer ausbrach, nicht mehr an die Stromversorgung angeschlossen ist. Zeugen, die in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch im Bereich des Brandorts verdächtige Beobachtungen gemacht haben, werden gebeten, sich unter Telefon 06202/2880 bei der Kriminalpolizei in Schwetzingen zu melden.
Der 60-jährige Alfred Schwarz, der Eigentümer beider Häuser ist, hat aber eine Vermutung. Immer wieder würden Jugendliche in dieses Haus eindringen und dort "hausen". Dies sei insofern relativ einfach, da das Haus am Ende der Straße stehe und zum Feld hin offen sei und es keinen "hinteren Nachbarn" mehr gebe. Von dieser hinteren Seite drangen immer wieder Jugendliche ein, so Schwarz. Wenn er gekommen sei, hätten sie stets das Weite gesucht. Am Dienstag hätte er allerdings nichts gehört.

Am Nachmittag des 11. April machten sich die Brandsachverständigen der Kriminalpolizei auf die Spurensuche nach der Brandursache. Auch Vertreter der zuständigen Versicherungen nahmen die Häuser noch in Augenschein. Die Höhe des Sachschadens, die am gestrigen Morgen in einer ersten Polizeimeldung mit "rund 50 000 Euro" beziffert worden war, hielt Alfred Schwarz für wenig realistisch und schätzt die Kosten vor allem aufgrund des Schadens in seinem Wohnhaus auf insgesamt ein Mehrfaches.
Franz Anton Bankuti aus SZ, Fotos svs, Feuerwehr
( 12.04.2007 - 10:26)

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Blick in den zerstörten DachstuhlBlick in den zerstörten Dachstuhl
Brandort: Ansicht von der StraßeBrandort: Ansicht von der Straße

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