Ortsgeschichte

Altbürgermeister Ludwig Römpert wurde vor 123 Jahren geboren
Altbürgermeister Ludwig Römpert wird zum Ehrenbürger ernannt

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Am 31. März 1885 wurde dem Schreinermeister und Landwirt Martin Römpert ein Sohn Ludwig geboren. Er hatte außerdem noch 3 weitere Geschwister. Nach der Volksschule trat er in eine Schreinerlehre bei seinem Vater ein und ging nach deren Ende "auf die Walz". Hierbei führte ihn sein Weg nach Italien und Österreich. Um 1908 kam er wieder nach Reilingen zurück und heiratete Elisabeth Simshäuser, die Tochter des Ratschreibers. Aus dieser Ehe stammen zwei Kinder, nämlich Erhard und Willi Römpert.

Nun arbeitete Ludwig Römpert in Schwetzingen in einer holzverarbeitenden Firma. Er gehörte 1913 zu den Gründungsmitgliedern der Reilinger SPD und war Teilnehmer im 1. Weltkrieg. Nach seiner Rückkehr war er von 1919 bis 1928 als Bürgermeister unserer Gemeinde tätig. Anschließend finden wir Ludwig Römpert als Angestellten beim Mannheimer Arbeitsamt. Aber er wurde 1933 wegen seiner Zugehörigkeit zur SPD entlassen, und war dann zwei Jahre arbeitslos. Schließlich fand er bei der Reilinger Firma Decker Arbeit beim Autobahnbau. Später kam er zum Bau des Westwalles und arbeitete in Russland bei der "Organisation Todt". Kurz vor Ende des Krieges wurde er bei der Firma Decker, wo er als Lohnarbeiter tätig war, wegen Krankheit entlassen.

Beim Einzug der Amerikaner 1945 wurde Ludwig Römpert zum Bürgermeister eingesetzt, später wurde er auch wiedergewählt und schied 1952 vorzeitig aus dem Amt des Bürgermeisters.

Fragt man nach den Verdiensten von Ludwig Römpert, so erinnert man sich, dass er stets in schwerer Zeit die Bürde eines Bürgermeisters von Reilingen zu tragen hatte. Während seiner 1. Amtsperiode wurde in Reilingen die Wasserleitung gelegt, nachdem 1927 das Wasserwerk errichtet wurde. Es wurden die Gemeindewohnhäuser in der Zeppelinstraße erstellt sowie eine Entwässerung durch den Bau von Gräben in der Au durchgeführt.

In der zweiten Amtszeit gab es in Reilingen zahlreiche Wohnungsprobleme, als die Flüchtlinge zu uns kamen. 1949 wurde eine Baulandumlegung durchgeführt, wobei die Blumen-, Garten- und Goethestraße entstanden. Es war so kurz nach dem Krieg und nach der Währungsreform auch kein Geld in der Gemeindekasse. Der Kleintierzuchtverein erhielt kurz vor Ende der Amtszeit des Bürgermeisters Römpert noch das Gelände für die Zuchtanlage am Ende der Ziegelgasse zur Verfügung gestellt.

Der Reilinger Gemeinderat ernannte Ludwig Römpert wegen seiner Verdienste zum Ehrenbürger. Er wurde auch mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Seine letzte Ruhe fand auf dem Reilinger Friedhof, als er am 7. Dezember 1968 starb.
-le
( 26.05.2008 - 14:32)

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