Umwelt

Öko-Bäume zu Weihnachten?

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Alle Jahre wieder beschert das Weihnachtsfest den deutschen Kommunen rund 25 Millionen Christbäume als Grünabfall. Ein Baum mit Ballen der später in den Garten gepflanzt wird, Ist für viele Leute die scheinbar ökologische Alternative zum weihnachtlichen Abholzen.

Doch die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) rät von Weihnachtsbäumen mit Ballen ab. Das Ausgraben führt zu Humusverlusten am Wuchsort und kann in Hanglagen die Erosion fördern. Hinzu kommt, dass diese Bäume - wie auch die Mehrzahl der geschlagenen Christbäume - meist aus ökologisch fragwürdigen Monokulturen stammten.

Erkundigen Sie sich bei den örtlichen Forstämtern, ob es die Möglichkeit gibt, seinen Weihnachtsbaum eventuell selbst zu schlagen. Denn bei der Pflege des Waldes fallen immer Bäume an, die gefällt werden müssen.

Wer sich dennoch für Tanne, Fichte oder Kiefer mit Ballen entscheidet muss sich schnell wieder von seinem Christbaum trennen. Denn die hohen Temperaturen im Wohnzimmer machen dem Baum zu schaffen. Steht er länger als drei Tage im Warmen, kann er seine Unempfindlichkeit gegen Frost verlieren. Man muss ihn also möglichst schnell wieder kühl stellen, dabei aber darauf achten, dass der Temperaturunterschied nicht zu groß ist. Es kann daher sinnvoll sein, den Baum zum Beispiel in der Garage langsam wieder an die Kälte zu gewöhnen.

Mit dem Einpflanzen sollte gewartet werden, bis der Boden frostfrei ist. Das Ballentuch wird mit eingepflanzt, damit der Ballen nicht auseinander fällt und die Wurzeln nicht beschädigt werden. Je kleiner der Baum, desto größer ist die Chance, dass er später im Garten anwächst.

Wussten Sie, dass jeder zehnte Weihnachtsbaum aus dem Ausland stammt? Wer einen geschlagenen Baum kauft, sollte deshalb nach heimischen Bäumen fragen, die keine langen Transportwege hinter sich haben.

Eine andere Öko-Variante sind Leihweihnachtsbäume, die nach dem Jahreswechsel wieder abgegeben und eingepflanzt werden.

Zum Schluss noch ein Pflegetipp: Damit der Christbaum länger seine Nadeln behält, stellt man ihn in einen Wasservorrat, der täglich nachgefüllt wird. Vorher werden vom Stamm zwei Fingerbreit abgesägt. Dem Wasser kann bis zu einem Drittel Glycerin zugegeben werden, um die Aufnahme zu verbessern. Wer es in der Apotheke kauft, kann dafür das billigste mit dem geringsten Reinheitsgrad wählen.

Weihnachtsbehang

An Weihnachten gehört Lametta zum Baum wie die Gans in den Ofen. Doch da sich die wenigsten die Mühe machen, die Fäden nach den Festtagen fein säuberlich aus den stechenden Nadelzweigen zu klauben, kam der Traditionsschmuck in der Vergangenheit in Verruf. Steckte er doch so voller Schadstoffe, dass der Baum in der Entsorgung ein echtes Problem darstellte.

Zuerst die gute Nachricht: Matt schimmerndes Lametta enthält keine bedenklichen Schwermetalle. Die schlechte folgt sogleich: Im Baumschmuck stecken halogenorganische Verbindungen, die zum Beispiel aus der Farbe stammen könnten.

Damit ist das Lametta zwar noch immer "gut". Auf der Komposthalde, wo der Baum nach den Feiertagen landet, hat es trotzdem nichts verloren.
( 13.12.2004 - 13:40)

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