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Tiere auf Reise brauchen Pass und Chip

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Mikrochips und Reisepässe liegen in deutschen Tierarztpraxen schon bereit. Denn wer vom 1. Oktober an mit Hund, Katze oder Frettchen ins Ausland reisen will, muss auf Passkontrollen für die Vierbeiner gefasst sein. Vorgezeigt werden muss dann der neue, fälschungssichere EU-Heimtierausweis - in Ausnahmefällen darf es noch für kurze Zeit der alte Impfpass sein.

Daneben brauchen die Tiere von Freitag an auf alle Fälle auch einen unter die Haut injizierten Mikrochip oder eine spezielle Tätowierung. "Das Interesse an Pass und Chip ist gerade jetzt vor den Herbstferien sehr groß", berichtet die Hamburger Tierärztin Birgit Andress. Vor allem Hunde würden wegen des neuen Ausweises in ihre Praxis gebracht.

"Wir haben viele Anfragen von Tierbesitzern", berichtet die Sprecherin der Bundestierärztekammer, Margund Mrozek, in Bonn. Die deutschen Tierarztpraxen seien bereits gut mit Ausweisen und Chips ausgestattet. Das blaue Heftchen mit dem europäischen Sternenbanner sei inklusive Mikrochip und Impfung ab 80 Euro zu haben. Name, Alter, Rasse und Geschlecht werden in den Pass eingetragen, ebenso die Kennzeichnungsnummer. Zudem kann ein Foto des Vierbeiners beigefügt werden - Vorschrift ist es nicht.

Der Ausweis bestätigt den Tieren für Reisen eine gültige Tollwutimpfung. Um den Vierbeiner dem neuen Dokument exakt zuordnen zu können, ist gleichzeitig das Einpflanzen des reiskorngroßen Chips vorgeschrieben. "So ist das Tier eindeutig gekennzeichnet, falls es wegläuft oder gestohlen wird", sagt Mrozek. Bis 2011 gilt dabei noch eine Übergangsfrist: So lange kann das Tier nach der EU-Regelung alternativ mit einer Tätowierung etwa am Ohr gekennzeichnet werden.

Rund fünf Millionen Hunde und 7,3 Millionen Katzen leben nach Angaben der Bundestierärztekammer in Deutschland. Tiere, die nicht auf Reisen gehen, brauchen auch weiterhin weder Pass noch Chip. Tierhalter, die bei einem Auslandsurlaub die nötigen Vorbereitungen vergessen, müssen mit Unannehmlichkeiten für sich und ihre Lieblinge rechnen: "Die Konsequenzen können massiv sein", sagt Klaus-Arndt Hueter vom Deutschen Grünen Kreuz in Marburg. Die Tiere werden auf Kosten des Halters zurückgeschickt oder für die Dauer von mindestens vier Monaten in amtlicher Quarantäne untergebracht.

Ziel der Regelung ist es eigentlich, das Reisen mit Vierbeinern innerhalb der Europäischen Union zu erleichtern. Denn bisher gab es in den verschiedenen Mitgliedstaaten viele unterschiedliche Anforderungen für die Einreise. Diese wurden nun vereinheitlicht. "Dies ist ein wichtiger Schritt für ungehindertes Reisen mit Haustieren", erläuterte der EU-Verbraucherkommissar David Byrne gestern in Brüssel.

Den Regierungen in Großbritannien, Schweden, Irland und Malta reichen die neuen Bestimmungen aber nicht aus: Sie verlangen weiterhin zusätzliche Untersuchungen.

Weitere informationen finden Sie im Internet: Deutsches Grünes Kreuz: http://www.dgk.de, http://www.bundestieraerztekammer.de.
aus SZ
( 04.10.2004 - 12:16)

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