Umwelt

Richtig gießen und dabei Wasser sparen

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Im Sommer braucht Ihr Garten vor allem eins: Wasser. Doch das heißt nicht zwangsweise Leitungswasser. Wer Regenwasser nutzt, sich keine Pflanzendiven heranzüchtet und dafür sorgt, dass die Feuchtigkeit länger im Boden bleibt, schont Umwelt und Geldbeutel.
Regenwasser sammeln
Leitungswasser ist viel zu kostbar und zu teuer, als dass man es als Gießwasser verwenden sollte. Deutlich billiger ist es, Regenwasser in einer Tonne aufzufangen. Auch Ihre Pflanzen wird es freuen, denn Regenwasser enthält weniger Kalk als Leitungswasser und kommt außerdem wohltemperiert und nicht als "kalte Dusche" bei den Pflanzen an.

Wer auf lange Sicht Geld sparen will, kann auch die Anschaffung einer Regenwasser-Nutzanlage in Betracht ziehen. Dabei wird das Regenwasser aus der Dachrinne aufgefangen und in einen Tank geleitet. Mit einer Pumpe wird das Wasser dann nach oben befördert.
Muss es unbedingt frisches Wasser sein?
Wird es richtig heiß, wird das alles aber trotzdem wohl nicht ausreichen, um komplett ohne Leitungswasser auskommen. Doch auch da können Sie sparen. Den Pflanzen macht es überhaupt nichts aus, wenn das Wasser vorher schon für andere Dinge genutzt wurde. Es mag sich vielleicht ein wenig umständlich oder gar altmodisch anhören, aber wer beispielsweise beim Salat- und Gemüseputzen eine Schüssel ins Becken stellt, wird sich wundern, welche Massen da im Laufe eines Tages zusammenkommen. Da lohnt durchaus die Anschaffung mehrerer Gießkannen. Und falls Sie einen Kondenstrockner haben, können Sie auch das Kondenswasser zum Blumengießen nutzen.

Mit Geduld und Ausdauer
Eine Grundregel beim Gießen lautet: Lieber seltener, dafür aber ausgiebig. Machen Sie eine Fingerprobe - erst wenn der Boden auch in rund drei Zentimetern Tiefe nicht mehr feucht ist, wird Wasser benötigt. Und das muss dann die Wurzeln auch wirklich erreichen. In einen Rasen zum Beispiel sollte das Wasser etwa zehn Zentimeter tief eindringen. Bei Blumen, Ziersträucher und Gemüse im Garten sollten es mindestens 30 Zentimeter sein. Nur wer lange und langsam gießt, bekommt das auch wirklich hin.

Trotz aller Geduld kein Wachstum
Wer zu schnell und bei einem Schlauch zudem noch mit zuviel Druck gießt, kann dabei zusehen, wie das Wasser vor allem bei ausgetrockneten Oberflächen einfach weggespült wird. Also schön langsam und am besten zweimal: Erst den Boden anfeuchten und im Anschluss ein zweites Mal hinter.

Mit der Zeit bekommt man Übung darin, wie viel Wasser dafür benötigt wird. Doch es gibt auch eine Kontrollmöglichkeit: Buddeln Sie mit dem Spaten ein Loch und schauen Sie, wie tief das Wasser in den Boden eingedrungen ist.

Bei der Balkon- und Terrassenbepflanzung sollten Sie immer soviel gießen, dass Wasser in die Untertöpfe fließt. So gewährleisten Sie, dass die Erde komplett durchfeuchtet ist.

Mittagshitze meiden
Der ideale Zeitpunkt zum Gießen ist frühmorgens oder spätabends, nie aber bei prallem Sonnenschein. In der Mittagshitze verdunstet das Wasser viel zu schnell und die Blätter können Verbrennungen erleiden. Übrigens: Wenn Sie die Wahl haben, sollten Sie frühmorgens gießen. So sind beispielsweise nasse Blätter bis abends abgetrocknet, das beugt Pilzkrankheiten zum Beispiel bei Rosen und Tomaten vor. Und: Schnecken mögen es feucht – und sie sind nachts unterwegs.

Wenn Sie trotz all dieser Tipps mit dem Gießen nicht mehr nachkommen, kann das an der Bodenbeschaffenheit liegen. Leichte, sandige Böden sind kaum in der Lage Wasser zu speichern, es fließt ungenutzt in die Tiefen. Reichern Sie den Boden mit Kompost oder abgelagertem Mist an, das fördert die Speicherfähigkeit. Auch das Hacken und Lockern des Bodens sorgt für Abhilfe: Es unterbricht kleine Haarrisse im Boden, durch die das Wasser sowohl leichter verdunstet als auch schneller in die Tiefe verschwindet.

Mulchen, dicht bepflanzen und Gräben ziehen
Wirklich Wasser sparen Sie, wenn Sie in Ihrem Garten eine Mulchdecke ausbringen. Unter der Mulchschicht bleibt es gleichmäßig feucht und das Wasser verdunstet nicht so schnell. Alternativ können Sie den Boden auch mit Bodendecker wie Efeu als Unterpflanzung abdecken, denn je weniger nackte Erde der Sonne ausgesetzt ist, desto weniger Wasser verdunstet.

Und wenn Sie rund um die einzelnen Pflanzen noch einen kleinen Graben ziehen, kann sich das Gießwasser dort sammeln und die Wurzeln kommen besser an das kühle Nass. Stattdessen können Sie auch Blumentöpfe neben die Pflanze stellen und das Wasser dort hineingießen, so sickert es gleichmäßig zu den Wurzeln.

Wenn Ihre Pflanzen zuviel Wasser bekommen, rächt sich das in zweierlei Hinsicht. So manche Pflanze - insbesondere in Kübeln und Kästen - wird Ihnen eingehen, weil ihre Wurzeln schlichtweg verfault sind. Andere Kandidaten werden richtig träge beim Wurzelwachstum. Warum sollten sie auch Kraft in die Wurzelbildung stecken, wenn an der Oberfläche immer genügend vorhanden ist? Die Folge ist, dass sie nicht in der Lage sind Wasser aus tieferen Regionen zu nutzen und vielmehr Wasser ungenutzt nach unten versickert. Somit müssen Sie viel häufiger gießen. Viele Pflanzen können sie also ruhig ab und zu ein bisschen darben lassen. Bei Tomaten und Gurken sollten Sie aber auf diese Erziehungsmaßnahmen verzichten: Tomaten platzen bei unterschiedlicher Bodenfeuchte auf und Gurken werden bitter.

Umgekehrt gilt aber auch: Wenn Pflanzen sichtbar die Blätter hängen lassen, sollten Sie sofort etwas unternehmen - auch in der glühenden Mittagshitze, sonst kommt es zu Trockenschäden.
( 30.07.2007 - 12:19)

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