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Ein steter Spagat zwischen Kunst und Wissenschaft
Professor Josef Walch ist 60 Jahre alt

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Reisen ist für Künstler besonders wichtig, um neue Eindrücke und Bilder zu sammeln, Anregungen aus fremden Kulturen aufzunehmen." Dies ist wohl der Grund, warum Josef Walch sich an seinen 60. Geburtstag, den er am Montag vergangener Woche feiern konnte, zu einer Rundreise in Peru aufhielt.

Josef Walch gelingt seit Jahren der Spagat zwischen künstlerischer und wissenschaftlicher Arbeit. Sein Name ist in der Kunstwelt längst zu einem Begriff geworden, sein Markenzeichen ist sicherlich seine Vielseitigkeit.

Josef Walch ist zwar in Rheinberg geboren, lebte aber seit 1950 in Reilingen, wo sein Vater die erste Apotheke in Reilingen gegründet hatte. Der bekannte Schwetzinger Künstler Bernhard K. Becker förderte Walch schon in frühen Jahren, ließ ihn auch in seinem Atelier arbeiten und bereits mit 17 Jahren hatte Walch seine erste Ausstellung mit Holzschnitten beim Heidelberger Kunstverein.

Nach dem Abitur im Jahre 1966 am Schwetzinger Hebel-Gymnasium machte Walch ein Praktikum als Industriedesigner bei Professor Karl Dittert in Schwäbisch Gmünd als Vorbereitung für den Besuch der Ulmer Hochschule für Gestaltung. Als diese jedoch 1967 geschlossen wurde, studierte Walch an der staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe und machte die Staatsexamina als Kunsterzieher.

Prägend für ihn war gleich danach die Mitarbeit im Kulturprogramm der Olympischen Spiele im Jahre 1972 in München, wo es um "Weltkulturen und Moderne Kunst" ging. Danach kehrte er in den Schuldienst zurück und war für ein Jahrzehnt als Kunstpädagoge an der Gesamtschule Weinheim, damals eine Modellschule des Landes Baden-Württemberg. Danach unterrichtete er über ein Jahrzehnt am Schwetzinger Hebel-Gymnasium.

Seine umfassende publizistische Tätigkeit im Bereich Kunst, Design und Kulturgeschichte begann Josef Walch bereits 1980. Zwischenzeitlich sind weit über 150 Beiträge und Aufsätze für Fachzeitschriften, Kataloge und Bücher entstanden. Walch ist Autor und Herausgeber von über zwei Dutzend Büchern, die sich mit Kunst und Kunstvermittlung und der Theorie und Praxis der Kunstpädagogik beschäftigen.

Im Jahre 1994 wurde Walch als Professor an die Hochschule für Kunst und Design nach Halle berufen. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählt "Neue Medien in der Bildung" und "Kunstvermittlung mit Neuen Medien". Josef Walch war für ein Jahr Gastprofessor an der Ohio State University in den USA und ist Autor und Herausgeber von mehreren interaktiven CD-Roms.

Die Verbindung Walchs zu Reilingen ist nie abgerissen. Hier saß er im Gemeinderat und im Kreistag, war Mitbegründer des Vereins Freunde Reilinger Geschichte und arbeitete am Aufbau des Reilinger Heimatmuseums mit, zehn Jahre stand er auch an der Spitze des SPD-Ortsverbandes.

Sein persönliches Ziel ist die Einrichtung eines Künstlermuseums in Reilingen, das dem Wappentier, dem Hasen, gewidmet ist. Nach der erfolgreichen Ausstellung "Im Zeichen des Hasen" im Frühjahr dieses Jahres, hat sich die bereits sehr umfangreiche Hasen-Sammlung stetig erweitert. htz
( 16.10.2006 - 13:57)

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