Ortsgeschichte

Reilinger Museumsfunde: Römischer Merkurstein
Römischer Merkurstein

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Der folgende Bericht wurde in den Reilinger Nachrichten 1978 veröffentlicht.

Im Feld, etwa ein Kilometer östlich von Reilingen, am alten Speyerer Weg, stieß man im Dezember 1901 beim Ausheben eines Rübenloches in 1,80 m Tiefe auf eine geschwärzte Erdschicht, welche einige größere unbehauene Platten von rotem und weißem Sandstein, viele kleinere Steinbrocken, Leistenziegelstücke, Tongefäßscheiben, Eisennägel, verbrannte Knochen und Asche enthielt. Das Wichtigste war der obere Teil eines 6 - 7 cm dicken Sandsteinreliefs mit der nur schwer erkennbaren Abbildung des römischen Gottes Merkur. Das Gesicht war abgesplittert, sonst erscheint der Gott mit nackter Brust, den Mantel über der linken Schulter tragend, mit dem noch schwach angedeuteten Schlangenstab und Flügeln über der Stirne. Die nach oben abgerundete Platte ( 16,5 cm hoch) war wohl als Einfügung in eine bogenförmige Nische berechnet. Weitere Nachgrabungen führten zu keinem weiteren Resultat.

Vielleicht gehören Relief und Steine zu einem an der römischen Straße aufgestellten Heiligtum; vielleicht waren auch römische Gräber in der Nähe. Die Tonscherben (auch ein Stück grünes Glas) von größeren Urnen mit Strichverzierungsbeändern, von Schüsseln mit eingebogenem Rand, Tellern, Bechern mit teilweise eingedrückten Wandungen weisen auf die Wende des 1. und 2. Jahrhunderts n. Chr.

Der Römerstein befindet sich jetzt im Keller des Mannheimer Reißmuseums in einer Vitrine.
Die Fundbeschreibung stammt aus "Fundstätten und Funde im Großherzogtum Baden" - 2. Teil - von Dr. Ernst Wagner, Tübingen, 1911 ) .
le, Foto : PH. Bickle
( 20.11.2006 - 12:34)

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