Ortsgeschichte

Die Reilinger Spargelhalle
Die Reilinger Spargelhalle

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Dieser Bericht wurde 2001 in den Reilinger Nachrichten veröffentlicht.

Nichts Lebendes, und nichts vom Menschen Erschaffenes ist von dauerhaftem Bestand. Diese Erkenntnis bestätigt sich immer wieder und ganz besonders bei der Lebensdauer von Zweckbauten. Ein solcher Zweckbau ist (noch) die sogenannte Spargelhalle in der Schulstraße 4, die nun ihrem nahen Ende entgegen sieht, da sie -unnütz geworden- einer neuen innenörtlichen Planung weichen muss. Auf dem Gelände der ehemaligen Zigarrenfabrik der Firma Retwitzer wurde dieses Gebäude im Jahre 1957 durch die Landwirtschaftliche Ein- und Verkaufsgenossenschaft Reilingen erbaut, und in dieser auch die zentrale Spargelannahmestelle für die Reilinger Spargelanbauer untergebracht. Die Lagerhalle selbst wurde notwendigerweise mindestens zweimal erweitert und umgestaltet. Alljährlich in den Wochen der Spargelernte - Mitte April bis etwa 20. Juni - entstanden an manchen Tagen in den morgentlichen Annahmezeiten an diesem, damals noch beschaulichen Teil des alten "Schulgässels" eine Betriebsamkeit mit beängstigendem Gedränge.
Die Anlieferung der Spargel, appetitlich in Körbe liegend, erfolgte mit dem Fahrrad, mit dem Handwagen und eben auch mit dem PKW. Ohne Verzug wurde dann dieses kostbare Erntegut zur Großmarkthalle Handschuhsheim gefahren, wo die Versteigerung an die Großhändler stattfand. Die letzte Spargelanlieferung an dieser hiesigen Annahmestelle war im Frühjahr 1995. Die größte jemals angelieferte Tagesmenge waren 120 Zentner, und die jahreszeitlich früheste Anlieferung geschah an einem 27. März. Nach nunmehr rund 45 jährigem Bestehen wird diese Lagerhalle mit Spargelannahmestelle, kurz: unsere Spargelhalle in naher Zukunft Reilinger Vergangenheit sein.

Friedrich Kief, Foto: svs
( 11.12.2006 - 11:42)

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