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Landesbranddirektor Schröder würdigte vor Ort Leistung der Wehrleute

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Über 400 Feuerwehrfrauen und -männer, 120 Lösch- und andere Spezialfahrzeuge von 29 Feuerwehren zwischen Mannheim und Heilbronn, Weinheim und Neulußheim, unzählige Kilometer von verlegten Lösch- und Wasserschläuchen sind die nüchterne Bilanz des Großbrandes im Reilinger Industriegebiet, der seit dem Mittwochnachmittag große Teile nicht nur sprichwörtlich in Atem hielt.

Außerdem im Einsatz waren auch rund 20 Rettungs- und Versorgungskräfte des DRK, Notärzte und Polizisten und Fachberater des Technischen Hilfswerks.

Wie menschlich auch im Ernstfall so ein Großeinsatz von Rettungskräften sein kann, wurde spätestens in den Momenten deutlich, wenn die Atemschutzgeräteträger vom Einsatz direkt am Brandort zurückkehrten und mit langsamen Bewegungen die Atemmasken vom Kopf zogen. Erschöpfte Gesichter wurden sichtbar, übermüdet, ausgelaugt. Viele von ihnen waren zu diesem Zeitpunkt bereits seit Stunden im Einsatz gegen die Flammenhölle im Lagerkeller. So auch Mike Supper, der stellvertretende Kommandant der Reilinger Feuerwehr. Da Kommandant Florian Petzold aus beruflichen Gründen in Köln weilt, lag die ganze Verantwortung bei dessen Stellvertreter.

"Zum Glück standen mir die erfahrenen Mitglieder des Kreiskommandos hilfreich zur Seite", so ein sichtlich erschöpfter Mike Supper nach fast 24-stündigem Einsatz vor Ort. Ob nun die Erstbekämpfung direkt am Brandort oder später auch die Versorgung der teilweise bis zu 150 Einsatzkräften, die Reilinger Feuerwehr wurde der wohl größten logistischen Herausforderung in ihrer Geschichte gerecht.

Noch in den späten Abendstunden wurden in Supermärkten, Metzgereien und Bäckereien Wurst und Brötchen besorgt, ein örtlicher Getränkehändler karrte nahezu ununterbrochen ganze Paletten mit Mineralwasser und Apfelsaftschorle heran. Und dank der Unterstützung durch die dem Brandort benachbarte Firma Hoffmann GmbH konnte auf deren Firmengelände ein Versorgungszentrum eingerichtet werden. Pausierende Einsatzkräfte konnten hier in der Nacht ebenso eine Tasse Kaffee bekommen wie am frühen Morgen ein kräftigendes Frühstück. Und zur Mittagszeit waren es dann die Helferinnen und Helfer des DRK, die hier für alle einen leckeren Eintopf und frisches Obst ausgaben.

"Was die örtliche Feuerwehr gemeinsam mit den vielen Kameradinnen und Kameraden aus dem gesamten Rhein-Neckar-Raum geleistet haben, verdient Hochachtung und Respekt", machte Landesbranddirektor Hermann Schröder im Gespräch mit unserer Zeitung deutlich. Der höchste Feuerwehrmann des Landes Baden-Württemberg war ob der ungewöhnlich schwierigen Brandsituation aus Stuttgart gekommen, um sich direkt vor Ort ein Bild vom Großeinsatz der 29 Feuerwehren zu machen.

Der Landesbranddirektor zollte vor allem auch den vielen ehrenamtlichen Feuerwehrleuten der Freiwilligen Feuerwehren höchsten Respekt.

"Was hier geleistet wurde, ist großartig." Dieser Meinung schloss sich Kreisbrandmeister Michels an, der von Anfang an in Reilingen vor Ort war, um mit seinem Team die Einsatzleitung zu unterstützen.

Otmar A. Geiger aus SZ
( 22.08.2008 - 07:42)

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