Aus dem Rathaus

Aktiv an der Ortsverschönerung beteiligen
Städteplaner Geissel referierte über die Ortskernsanierung

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Eine Bürgerversammlung als "Verkaufsveranstaltung" ist sicher ungewöhnlich, aber letztendlich wohl die beste Gelegenheit, öffentlich und publikumswirksam dafür zu werben, sich aktiv an der Ortsverschönerung zu beteiligen. Und wenn es für dieses Mitwirken sogar noch Geld aus den sonst eher knappen Haushaltskassen von Bund, Land und Gemeinde gibt, ist dies allemal ein guter Grund, aus einer Bürgerversammlung auch schon mal eine Verkaufsveranstaltung zu machen. So jedenfalls hatte man es sich in Reilingen gedacht, als Bürgermeister Walter Klein in der Fritz-Mannherz-Halle eine Bürgerversammlung eröffnete, die mit der anstehenden Ortskernsanierung für die Bereiche "Ziegelgasse/Neugasse" und "Fröschau/Wörsch" auch nur einen inhaltlichen Schwerpunkt hatte. Gekommen waren hauptsächlich von der Maßnahme betroffenen Anwohner, um sich einmal aus erster Hand informieren zu lassen.

Gleich zu Beginn der Versammlung erinnerte Bürgermeister Klein daran, dass es in Reilingen schon jeher ein guter Brauch sei, die Bürger bei wichtigen Entscheidungen oder Veränderungen direkt mit einzubinden. "Viele eigene Ideen aus den gemeindlichen Gremien, aber auch Wünsche und Anregungen aus der Bevölkerung konnten in der Vergangenheit bereits in die Wege geleitet und auch schon umgesetzt werden", betonte das Gemeindeoberhaupt. Mit gewissem Stolz erinnerte Klein an die gelungenen Sanierungsmaßnahmen, die im Ortskern rund um das Rathaus zwischen 1991 und 2003 durchgeführt worden seien. Um weitere Entwicklungsimpulse in den historischen Mittelpunkt der Spargelgemeinde zu lenken, habe man sich schon frühzeitig darum bemüht, für die angrenzenden Quartiere erneut in das Bund-Länder-Sanierungsprogramm aufgenommen zu werden. Dass dies ob der schwierigen Finanzlage letztendlich doch noch gelungen sei, stelle zugleich auch eine Würdigung der bisherigen Sanierungsmaßnahmen dar.

Mit Bescheid vom 20. September 2004 stellt das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg über das Regierungspräsidium Karlsruhe der Gemeinde Reilingen einen Zuschuss in Höhe von 1,3 Millionen Euro für das Sanierungsprogramm "Ortskern Reilingen II" bereit. Unter Berücksichtigung eines Eigenanteils von rund 867 000 Euro, den die Gemeinde in den kommenden sechs Jahren aufbringen muss, können also fast 2,17 Millionen Euro an sanierungswillige Reilinger ausbezahlt werden. Aber auch die Gemeinde selbst wurde bereits aktiv: Um die Voraussetzungen für eine Vergrößerung des in der Ortsmitte liegenden Einkaufsmarktes zu schaffen, wurden in den vergangenen Monaten bereits angrenzende Grundstücke erworben. Außerdem sollen durch Sanierung des Altbestandes neue Wohnflächen geschaffen werden.

Die mit der Sanierungsmaßnahme gesteckten Ziele, wie Schaffung einer attraktiven Ortsmitte, Erhöhung der Wohnqualität durch Modernisierung der bestehenden Gebäude, dem Erhalt von ortstypischen Gebäuden, aber auch Entfernen abbruchreifer Bausubstanz, die Schaffung von Wohnraum durch Neubauten und die Verkehrsberuhigung in den Hauptstraßen, erläuterte anschließend Norbert Geissel. Der Städteplaner, der bereits den ersten Sanierungsabschnitt in der Reilinger Ortsmitte begleitet hatte, machte deutlich, dass bereits die ersten Untersuchungen klassische Substanz- und Funktionsmängel im neuen Sanierungsgebiet aufgezeigt hätten. Dies rechtfertige den Einsatz der zur Verfügung gestellten Finanzmittel. Als Zuschuss stehe den bau- und sanierungswilligen Eigentümern bis zu 30 Prozent der förderungsfähigen Kosten zur Verfügung, der maximale Förderbeitrag liege jedoch pro Objekt bei 30 000 Euro (45 000 Euro bei denkmalgeschützten Objekten). Geissel machte aber auch deutlich, dass reine Gebäudeerhaltungsmaßnahmen nicht gefördert würden. "Es müssen durch Modernisierung und Instandsetzung schon deutliche Verbesserungen erzielt werden."

Die bereitgestellten Fördermittel würden für zahlreiche Maßnahmen in den Jahren 2005 bis 2011 reichen, betonte der Planer. Da aber auch hier das Prinzip gelte, dass nur der gefördert werde, der sich auch rechtzeitig gemeldet habe, hatte Norbert Geissel am Ende der Bürgerversammlung gleich eine große Menge interessierter Anwohner um sich versammelt, die um einen individuellen Beratungstermin nachsuchten.

Für den Bürgermeister und die anwesenden Gemeinderatsmitglieder ein deutliches Zeichen dafür, dass mit der rechtzeitigen Information die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Fortführung der vor über zwölf Jahren begonnenen Ortskernsanierung geschaffen worden seien. Walter Klein: "Jetzt liegt es an Gemeinde und Privatgrundbesitzer, die sich bietende Chance zur weiteren Verschönerung unseres Heimatdorfes zu nutzen." og aus SZ
Fotos: svs 2, og 2
( 27.09.2004 - 13:29)

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Standen im Mittelpunkt des Interesses: die Pläne Standen im Mittelpunkt des Interesses: die Pläne zur Ortskernsanierung II
Bgm. Klein bei der EinleitungBgm. Klein bei der Einleitung

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