Ortsgeschichte

Die erste mechanische Dreschmaschine
1949: Die erste mechanische Dreschmaschine

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... wurde im Jahre 1949 zwar nicht als technisches Wunderwerk, aber doch als wertvolle Hilfe in Reilingen begrüßt. Fritz Krauß, heute Inhaber eines Baustoffhandels in der Wilhelmstraße, hatte als Besitzer des eigentümlichen Gefährts seinen ersten Standplatz in der Speyerer Straße. Während der Erntezeit, von etwa Mitte Juli bis Mitte September, fand das sogenannte "Platzdreschen" auf dem Standplatz und in den größeren Scheunen der Landwirte statt. Die größte Scheuer hatte, wie sich Krauß noch erinnert, Landwirt Georg Bräuninger mit etwa 15 bis 20 ha Frucht.

Die Funktionsweise der Dreschmaschinen basierte im wesentlichen auf einer Schlagleistentrommel. Die Schlagleisten bewegten sich in einem ähnlich geformten, etwas größeren Korb, durch den das Getreide wanderte. Das Stroh wurde im Schüttler ausgeschüttelt und über die Strohpresse oder Gebläsehäcksler in den endgültigen Lagerort befördert; die Spreu nach dem Ausschütteln der Körner abgeblasen und kostenlos an Bauern als Stalleinlage abgegeben. Weizen und Haferspreu war fürs Vieh bestimmt. Die Körner selbst wurden nach zweimaliger Reinigung von Unkrautsämereien in Säcke gefüllt oder mittels Gebläse auf den Speicher geblasen.

In der Goethe-/Gartenstraße (freier Platz - jetzt verbaut mit u.a. früherer Praxis Dr. Härter) fand Krauß in den fünfziger Jahren mit seiner Maschine eine neue Bleibe. Von dort zog man wenige Zeit später in die Wilhelmstraße, wo noch heute die alte Dreschscheune zu sehen ist. Krauß weiß aus dieser Zeit noch so manches Erlebnis zu berichten, wenn beispielsweise wegen der schwachen Netzleistung der Strom gerade um die Mittagszeit ausfiel, Küchenherde und Arbeitsmaschinen stillstanden. Das Netz wurde zwar später vom Badenwerk verstärkt und auch die Landwirte ließen sich Steckdosen und Anschlussleitungen in die damals etwa 50 Scheunen verlegen. Dennoch war die Ausgabe wenige Zeit später "für die Katz". Denn Dreschmaschinen waren fahrbar geworden und konnten den Erntevorgang direkt vor Ort auf dem Feld vornehmen.

Foto: Ph. Bickle
( 29.05.2006 - 11:19)

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