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Am gemeinsamen Spieltisch wird virtuelle Welt vergessen
Am gemeinsamen Spieltisch wird virtuelle Welt vergessen

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"Mensch ärgere dich nicht" war gestern - "Zooloretto" und "Tintenherz" sind heute. Also "Schau rein - Spiel mit!". Denn unter diesem Motto fand die große aktive Spieleausstellung des Jugendamtes Rhein-Neckar-Kreis im Johann-Friedrich-Oberlin statt und Spielspaß ist dabei garantiert.

Nicht umsonst ist die wandernde Ausstellung inzwischen zum Dauerprogramm des Jugendamtes geworden. "1990 dachten wir noch es sei ein Projekt, das irgendwann ausläuft", so Jugendamtsleiter Roland Schulz. "Aber die Nachfrage ist noch immer sehr groß." Kein Wunder, denn Spielen bringt schließlich Freude und verbindet.

Das hat auch Stefanie Schlicksupp erkannt. Die Jugendschutzbeauftragte ist zusammen mit ihrer Kollegin Sabine Jansen ständig auf Beutefang nach neuen Spielen, die sie alle zur Ausstellung mitgebracht hat - insgesamt 180 an der Zahl. "Die Pädagogische Komponente, weshalb das Jugendamt so etwas überhaupt betreibt, ist dem Medienkonsum entgegenzuwirken", erklärt Schulz. Denn durch die immer häufiger verbreitete Flucht in virtuelle Computerwelten werde vor allem bei Kindern die Kommunikation und Interaktion geringer.

Davon kann im Oberlin-Kindergarten nicht die Rede sein. Hier sitzen Groß und Klein und Alt und Jung gemeinsam am Tisch, probieren ein Spiel nach dem anderen aus und lachen miteinander.

"Ich gewinne", ruft der vierjährige Eren seinem Vater bei "Hüpf Hüpf Hurra" ins Ohr, noch ehe er überhaupt die erste Kugel in den Froschteich hat springen lassen. Am Tisch nebenan sitzt Vivien mit ihrer Familie. Sie hat sich im großen Ausstellungsraum für "Zicke Zacke Hühnerkacke" entschieden - einer Mischung aus Memory und Fangen. Denn nur wer sich merkt was auf den verdeckten Kärtchen ist, kann seinen Gegnern die Schwanzfedern rupfen. "Das macht Spaß", so die Fünfjährige. "Das Aufdecken von den Kärtchen ist richtig toll."

Spielerisch das Gedächtnis trainieren - das fördert die Entwicklung von Kindern. Aber beim Spielen wird weit mehr trainiert. "Die Spiele werden immer raffinierter", erklärt "Spielefrau" Schlicksupp. "Da gibt es inzwischen welche, die die Feinmotorik fördern." So auch bei "Monza", das Spiel, das sich Jule und Karola gerade zu sich an den Tisch geholt haben. "Du musst da das nachbauen, was auf den Kärtchen abgebildet ist", belehrt Jule - und das alles auf Zeit. Doch für die beiden Mädchen kein Hexenwerk. Die kleinen Hände bewegen sich so fix, dass im Nu alle Bauteile richtig aneinander gereiht sind. Auch zu Hause werde bei Jule viel Wert auf Spielen gelegt, versichert ihre Mutter Christiane Marquetant, die erstmals eine Spieleausstellung besucht.

Egal ob das Aktionsspiel "Twister", bei dem Körperkontakt genauso gefragt ist wie Gleichgewichtssinn, oder das wohl berühmteste Buchstabenspiel "Scrubble" - egal ob das Geschicklichkeitsspiel "Jenga", bei dem der Turm nicht zusammenbrechen darf oder das trickreiche "Verrückte Labyrinth" - kaum ein Spiel blieb während der ersten beiden Ausstellungstage unprobiert. Denn bei "Schau rein - Spiel mit!" ist der Name Programm. Hier gehört Spannung, Spiel und Spaß zur Tagesordnung, so dass an eine Flucht in virtuelle Welten gar nicht gedacht werden kann. vs aus SZ, Foto vs
( 19.11.2007 - 14:42)

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