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"Fruchtige Monster" warten auf das nahende Halloweenfest
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Wer in diesen Tagen in den Straßen der Städte und Gemeinden unterwegs ist, kann sich an den farbenfrohen herbstlichen Dekorationen an Häusern und Vorgärten erfreuen. Viele Strohballen oder Blumengestecke werden dabei vor allem von einer Frucht dominiert, die noch vor einigen Jahren in der Region nahezu unbekannt war - dem Kürbis.

Obwohl diese Frucht zu den ältesten Kulturpflanzen unserer Geschichte zählt und bereits seit rund 8000 Jahren angebaut wird, fristete sie ein eher kümmerliches Dasein. Mit dem Überschwappen des Halloween-Rummels in den USA nach Deutschland wurde der Kürbis plötzlich auch bei uns interessant und genießt in der Zwischenzeit bereits Kultstatus.

Kein Wunder also, dass in den letzten Jahren die Nachfrage nach den uramerikanischen Nahrungsfrüchten in den unterschiedlichsten Formen und Größen auch in unserer Region immer größer wurde. Zunächst nur in Spezialitäten- oder Blumengeschäften als Dekorationsware verkauft, gilt der Kürbis inzwischen auch bei uns als kulinarische Spezialität.

Der Reilinger Karl Sternberger gehört inzwischen zu den wenigen kurpfälzischen Landwirten, die die Zeichen der Zeit erkannt haben und den Kürbis großflächig anbauen. Derzeit lagert die Ernte von rund 20 Ar Ackerland im Hof des Bauernhofs am Mühlweg. Es sind vor allem die Autofahrer auf dem Heimweg von der Arbeit, die beim leuchtenden Anblick der Kürbisse anhalten und diese für die heimische Dekoration mitnehmen. Aber auch viele Reilinger haben sich in den letzten Tagen mit den fruchtigen Monstern eingedeckt.

Es sind inzwischen zehn verschiedene Sorten, die bei Sternbergers angebaut werden. Wie viele Kürbisarten es überhaupt gibt, weiß aber keiner so genau. Unterschieden wird in unseren Breiten lediglich zwischen Dekorations- und Speisekürbissen. Als leckerste ihrer Sorte gelten vor allem der Okaido, der Muskatkürbis oder der Butternuts.

Haben die Kürbisse nach Halloween am 31. Oktober erst einmal ausgedient, dann kann das Fruchtfleisch auf die unterschiedlichsten Arten zubereitet werden. Feinschmecker schätzen in der kühlen Herbstzeit vor allem eine leckere Suppe, aber das Kochangebot nimmt von Jahr zu Jahr zu. Ob nun als Kürbisgratin, überbackene Kürbisschnitzel oder süßer Kürbisauflauf, die Rezepte sind inzwischen vielfältig und abwechslungsreich.

Nicht zu vergessen ist der gesundheitliche Aspekt, der in den kommenden Jahren an Bedeutung gewinnen wird, seit der Kürbis auch als Heilpflanze Anerkennung gefunden hat. Dass der Kürbis in Schwarzafrika aufgrund seiner Form und Samenmenge als Symbol für die Fruchtbarkeit und Potenz gilt, sei nur am Rande bemerkt. Noch schätzen ihn vor allem die Kinder zum Basteln von Laternen mit gruseligen Fratzen. Für sie ist der Kürbis das Symbol für das Halloweenfest. Und dafür packt man auch schon mal gerne zu zweit an, um ein besonders tolles Exemplar vom Sternberger Hof nach Hause zu schleppen. og aus SZ, Fotos og
( 18.10.2004 - 12:37)

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