Ortsgeschichte

Jahresgabe zeigt die Ortsmitte um 1915
Ortsmitte um 1915

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Der Reilinger Postkartensammler Theo Busch stellte dieses Jahr eine interessante Schwarzweißpostkarte zur Reproduktion zur Verfügung. Diese Karte wurde zum erstenmal 1913 verschickt und zeigt in insgesamt 4 Segmenten die damalige Reilinger „City“. Vereinsmitglieder erhalten diese (vergrößerte) Karte bei der diesjährigen Generalversammlung am 8. April. Unser Bildausschnitt zeigt das Gasthaus „Adler“. An der Wand hängt ein Schild, welches auf die in der Wörschgasse gelegene Schlosserei Eichhorn hinweist. Das nächste Haus daneben ist vielen Reilingern noch als „Alte Post“ bekannt. Die rechte Bildseite beginnt ansatzweise mit der Bäckerei Haussmann, dann kommt das Haus Decker-Bertsch, gefolgt vom Vorhaus zur Zigarrenfabrik der Gebrüder Baer. Die katholische Kirche ist von einer Mauer umgeben, und das erst nach Fertigstellung der Kirche erbaute Pfarrhaus, ist schon errichtet. Interessant ist auch unser zweiter Kartenausschnitt. Er zeigt neben der evangelischen Kirche (an Stelle des heutigen Altersheims) das Kaufhaus „J.M. Claus“. Dort gab es auch Seile, Ketten, Töpfe und andere Gerätschaften zu kaufen. Auf der anderen Seite, das ehemalige „Glockenstübel“ und heutige Zahnarztpraxis ( nicht im Bild) gehörte ebenfalls der Familie Claus und soll wegen seiner besonders schönen architektonischen Form angeblich vom Architekten der Reilinger katholischen Kirche entworfen sein. Das neben der evangelischen Kirche gelegene „Kaufhaus Claus“ wurde dann vom jüdischen Viehhändler Nathan Falk erworben. Es hatte eine vornehme Innenausstattung und auch die im Hof liegende Scheune hatte verschiedene „ Magazine“, d. h. mehrere mit Brettern ausgelegte Böden, welche zum Aufbewahren von Gütern unter dem Dach dienten. Nach dem Kriege waren in dem Haus noch weitere Betriebe untergebracht. So z. B. die Küferei Leicht, das Farbengeschäft Richard Dorn und die Elektrofirma
Kneis. Links daneben kommt dann das Wohnhaus von Werner Kneis. Interessant wird aber jetzt das nächste Haus. Man konnte vor kurzem noch lesen, dass das Haus vom „Friseur Frey“, das kürzlich abgerissen wurde, sich auf der anderen Straßenseite befand. Das ist ebenfalls richtig. Denn Adam Frey, der Gründer des Friseurgeschäftes, hatte seinen Betrieb bei der Gründung im Jahre 1911 auf der anderen Straßenseite und tauschte später sein Haus mit der Familie Albrecht und wechselte somit auf die andere Straßenseite. Die beiden nicht abgebildeten Kartenabschnitte zeigen das katholische Schulhaus mit „Engel“ und „Hirsch“ sowie das Rathaus und das daneben befindliche „alte“ Schulhaus. Philipp Bickle
( 07.04.2008 - 11:52)

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Ortsmitte um 1915Ortsmitte um 1915 mit der evangelischen Kirche und dem Kaufhaus \"J.M. Claus\" (an Stelle des heutigen seniorenbetreuten Wohnens)

© Gemeinde Reilingen 2008