Aus der Geschäftswelt

Spritzige Unterhaltung würzt Börsen-Exkurs

Zurück zur Startseite - Zur Kategorie-Übersicht


Nach vielen Informationen über die Börse und die Abgeltungssteuer sowie bestens unterhalten vom Improvisationstheater "Springmaus" ließen sich die Gäste der Volksbank Kur- und Rheinpfalz im Foyer der Stadthalle kühle Getränke und Häppchen schmecken. Die Infotainment-Show des Kreditinstituts, unterstützt von unserer Zeitung, war ein voller Erfolg. Die Kombination aus aktueller Information und spritziger Unterhaltung war nach dem Geschmack der Besucher, zumal auch der mit Spannung erwartete Vortrag von Dirk "Mister DAX" Müller alles andere als trocken war. Zuvor hatte Susanne Schmidt, Vertriebsdirektorin von Union Investment in Frankfurt, über die bald fällige Abgeltungssteuer informiert.

Gut gelaunt hieß denn auch Volksbankdirektor Heinz Kuppinger die rund 600 Besucher, darunter Bürgermeister Werner Zimmermann und seine Kollegen aus der Verwaltungsgemeinschaft, in der Stadthalle willkommen. Er ging kurz auf die Fusion der ehemaligen Volksbank Speyer-Neustadt-Hockenheim und der Volksbank Schwetzingen zur heutigen Volksbank Kur- und Rheinpfalz ein, nannte aktuelle Daten und Fakten zur Bank (Bilanzsumme über zwei Milliarden Euro, Kundeneinlagen etwa 1,6 Milliarden Euro, fast 600 Mitarbeiter, 59 000 Mitglieder und 135 000 Kunden), freute sich über die Erfolge des Vermögensmanagements der Bank und stellte die Beraterteams in der Verwaltungsgemeinschaft vor.

Rechtzeitig beraten lassen
Susanne Schmidt informierte über die Problematik der am 1. Januar nächsten Jahres in Kraft tretenden Abgeltungssteuer und gab Anlagetipps. So werde ab 2009 die Besteuerung der Erträge aus Kapitalanlagen neu geregelt. Kapitalerträge würden dann mit einem einheitlichen Steuersatz von 25 Prozent Abgeltungssteuer erfasst. Diesem abgesenkten Steuersatz stünde eine erheblich verbreiterte Bemessungsgrundlage gegenüber. Gewinne aus der Veräußerung von Wertpapieren würden ab 1. Januar ohne Berücksichtigung einer Veräußerungspflicht steuerpflichtig. Die Referentin riet, die Übergangsregelung bis Ende 2008 zu nutzen, um sich steuerfreie Kursgewinne zu sichern und Anlageformen zu tauschen, die man voraussichtlich lange halten werde in Anlagen, die abgeltungssteueroptimiert seien. Susanne Schmidts Tipps: "Überprüfen Sie regelmäßig, ob Ihre Vermögensstruktur zu Ihren Zielen und Ihrer Risikofähigkeit passt. Die Kombination von verschiedenen Anlageformen senkt das Risiko und erhöht die Chancen." Vor allem aber legte Susanne Schmidt den betroffenen Kunden ans Herz, sich frühzeitig von den Kundenberatern der Bank informieren zu lassen.

"Die Blase wird platzen"
Der trockenen Materie Abgeltungssteuer folgte ein spritziger, humorvoller und informativer Auftritt von Dirk Müller. "Mister DAX" verschaffte mit verständlichen Beispielen aus dem wirklichen Leben einen Einblick in die komplizierte Welt der Börse. Der in Reilingen wohnende ehemalige Schüler des Gauß-Gymnasiums verwies auf Krisen allerorten: Delle oder Untergang des Abendlandes? Er riet zur Vorsicht: Finanzexperten würden in den Medien erzählen, was die Leute hören sollten und nicht das, was wirklich los sei. So würden Inflation und Arbeitslosenzahlen schöngerechnet. Vertrauen solle man vielmehr, so der Börsenprofi, sich selbst, seinem gesunden Menschenverstand, angereichert durch Hintergrundinformationen. Eine Breitseite feuerte Müller ab in Richtung USA: Die dortige Immobilienkrise sei hausgemacht, zwangsläufig und ziehe eine negative Spirale nach sich. Müller erklärte dies sehr anschaulich am Beispiel eines Farmers in Alabama, der immer wieder neue Kredite aufgeschwatzt bekommt, bis er sie nicht mehr zurückzahlen kann. Und die Banken spielten mit. Den "Big Bang" erwartet Müller nicht. Der amerikanische Staat werde wohl eingreifen, "um den Konsum unter Feuer zu bringen". Nichts mit der Realität zu tun hätten die Rohstoffpreise: "Es ist genug da." Diese Blase werden platzen, so wie 2000 die Internetblase und zu einem Boom bei Aktien führen.

Generell, so "Mr. DAX", gebe es in den USA eine Finanzaristokratie. Dort habe sich eine hochorganisierte Finanz- und Machthydra entwickelt mit enger Verzahnung in die Politik und unglaublichen Eingriffen in den freien Markt.

Tempo, Witz und Spontaneität
Das "Gala-Ensemble" des Bonner Improvisationstheaters "Springmaus" sorgte für viel Kurzweil und Gelächter in der Stadthalle. Was Margie Kinski, Georg Roth und Paul Hombach boten, war Improvisationstheater vom Feinsten mit Tempo, Witz und Spontaneität. Die putzmunteren "Springmäuse" steckten mit ihrem Elan das Publikum an und wurden mit viel Beifall für ihren Mix aus Comedy und Kleinkunst, Satire und Humor belohnt.

Köstlich die Handy-Reparatur im Zweikanal-Ton, die Begegnung zweier Herren im Zugabteil mit einer mehr als temperamentvollen Italienerin, Bill Clintons Laubsauger-Schmuggel im Kinderwagen nach Kuba, eine Badrenovierung auf Zuruf und die Marionetten-Nummer mit zwei Besuchern. Rauschenden Applaus gab's für Paul Hombachs Solonummer. Er variierte auf Zuruf das bekannte Lied "Hänschen klein" nach Art verschiedener Komponisten und Genres - vom Choral, Walzer, Oper, Chanson, Salsa bis hin zum Rock.

Das vor 25 Jahren gegründete Improvisationstheater "Springmaus" war weit mehr als Pausenfüller. Das Ensemble bescherte mit seinem verblüffenden Einfallsreichtum Unterhaltung par excellence, gemäß dem Motto der Volksbank: "Erstklassige Unterhaltung trifft auf geldwerte Information".
Hans Schuppel aus SZ
( 30.06.2008 - 13:31)

Zurück zur Startseite - Zur Kategorie-Übersicht

© Gemeinde Reilingen 2008