Aus dem Vereinsleben

"Eigentlich wollten wir nur Feuerchen machen können"
Pavillon der Schiller-Schule mit Holzofen eingeweiht

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Wenn Uwe Schulze und Ralph Lopp die letzten neun Monate Revue passieren lassen, fällt ihnen viel Tatkraft ein, Hilfe, Unterstützung und ein Gemeinschaftsgeist, der seinesgleichen nur selten hat. Der Vorsitzende des Förderkreises Schiller-Schule Reilingen und sein Kollege sind des Lobes voll, wenn es um die Umsetzung der Pläne für den Pavillon auf dem Gelände der Grund-, Haupt- und Werkrealschule geht, der am Wochenende offiziell eingeweiht wurde.

Denn für das Projekt, von dem der Förderkreis zu seinem zehnjährigen Jubiläum im November 2003 ein Modell gefertigt hatte, engagierten sich nicht nur der Förderkreis, die Eltern und Schüler, sondern auch zahlreiche Firmen und freiwillige Helfer. Schulze, der selbst drei Kinder auf die Schule geschickt hatte, kommt auf gute 1500 Arbeitsstunden, die von allen zusammen geleistet wurden. "Bei einem Stundenlohn zwischen zehn und 25 Euro kommen sie damit auf rund 37 000 Euro, die an Arbeitszeit in das Projekt gesteckt wurden." Eine Reihe von Firmen, die sich am Bau des Pavillons beteiligt haben, etwa durch gestelltes Material, unentgeltliche oder preisreduzierte Leistungen, haben einen Beitrag von 12 000 Euro geleistet. Schließlich hat der Förderkreis selbst mit 27 000 Euro bis an die Grenzen seiner Belastbarkeit in die eigene Taschen gegriffen. Mitgliedsbeiträge und Einkünfte aus Kuchenverkauf der letzten zwölf Jahre wurden berappt, um das Projekt gangbar zu machen. Summa summarum wurden rund 50 000 bis 70 000 Euro für den Bau locker gemacht.

Pläne immer wieder erweitert

Am Tag seiner Einweihung präsentierte er sich stolz im Gewande eines Oktogons mit einer Dachkonstruktion aus Massivholz. "Eigentlich wollten wir nur ein Feuerchen machen können", erzählt Ralph Lopp die ursprüngliche Idee des Förderkreises. Dann sollte noch eine Spüle eingebaut werden, und die musste unbedingt aus Edelstahl sein. So kam eines zum anderen und auf die anvisierten 12 000 Euro musste ständig draufgesattelt werden.

Das Gemeinschaftsprojekt entpuppte sich im wahrsten Sinne des Wortes zu einem "work in progress", denn während des Bauens kamen immer neue Ideen und Anregungen hinzu. "Und das Budget musste mitwachsen."

Abgesehen von der Spüle aus Edelstahl, die ihr Vorleben im Kreiskrankenhaus verbracht hatte und ausgemustert worden war, wie Schuldirektor Uwe Wolf - von Schulze und Lopp die "tragende Säule" des Projekts genannt - stolz erzählt, haben es die Förder für schulische Veranstaltungen auch nicht an guten Rohstoffen für den Bau fehlen lassen. Das Dachgerüst ist aus Massivholz gezimmert, der Boden wurde mit Trento-Pflaster belegt und die rückwärtige Wand aus Sandstein-Buckelquadern gemauert.

Als Herzstück freilich, um das sich auch am Tage der Einweihung alles drehte, fungiert ein Holzofen, aus dem alle paar Minuten dampfende Flamm- und Zwiebelkuchen herausgeholt wurden. "Zunächst wird der Ofen auf 400 Grad hochgeheizt, dann wieder auf 300 bis 350 Grad runtergekühlt", erzählt Uwe Schulze die Funktionsweise dieses exquisiten Brotbackgerätes. "In Zukunft wollen wir der Bevölkerung anbieten, hier Brot zu backen, um die Tradition des Brotbackens wieder zu beleben", fährt der Förderkreis-Vorsitzende fort. Die Kosten sollen gering gehalten werden. "Wir wollen nichts daran verdienen." Auch einen Backkurs vor Ort können sich Lopp und Schulze vorstellen.

Nur keine Grillhütte

In erster Linie soll der Pavillon, der im Nordosten des Schulgeländes steht, freilich schulischen Zwecken dienen, etwa Klassenfesten, aber auch für kulturelle Veranstaltungen in Anspruch genommen werden. Getauft auf den Namen "Pavillon Klassen-Festspielhaus", wie eine Tafel mit allen Beteiligten im Innern kündet, wird der überdachte Raum wohl auch für Konzerte und Theateraufführungen im Sommer genutzt werden. "Nur als Grillhütte soll er nicht umfunktioniert werden", bemerkt Ralph Lopp. Deswegen hat man ihn auch mit herausnehmbaren Gittern gut eingezäunt.

Bei der offiziellen Einweihung mit geladenen Gästen, darunter Bürgermeister Walter Klein, wurden die Schlüssel zu dem neuen Pavillon übergeben. "Wir sind stolz und glücklich, so etwas Großes auf die Beine gestellt zu haben und verbinden dies mit einem herzlichen Dank an alle, die sich an dem Projekt beteiligt haben". Der Vorsitzende des Förderkreises Schiller-Schule Reilingen, Uwe Schulze, lobte in seiner Rede noch einmal den Gemeinschaftsgeist, der in dem Projekt auf so erfreuliche Weise zum Tragen gekommen war. syd aus SZ, Foto: Schulze
( 10.10.2005 - 13:44)

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